Volksvertreter Heinz Peter Wittgen

Stellungnahme zur Petition Unterstützung der „Meitinger Bannwald-Erklärung“

Grüne, zuletzt bearbeitet am 16.04.2021

Ich stimme zu / überwiegend zu.
Ich unterstütze einen Antrag im Parlament, wenn sich genügend andere Vertreter anschließen.

Als im Mai 2020 neu in den Meitinger Marktgemeinderat gewähltes Mitglied der GRÜNEN positioniere ich mich klar gegen die Ausweisung eines Gewerbegebietes auf dem Gebiet des Lohwaldes und einer damit verbundenen Rodung von Waldflächen.

Die Überlegungen der Lechstahlwerke zur Erweiterung des Werksgeländes nach Süden wurden dem vorhergehenden Gremium erstmals im Jahr 2018 vorgestellt. Mit leider nur einer Gegenstimme (Grüne) wurden durch den Marktgemeinderat Meitingen weiterführende Planungen auf den Weg gebracht.

Inzwischen gibt es eine Vielzahl von Gutachten, Stellungnahmen, Einwendungen usw. die letztendlich von einem nun neu zusammengesetzten Marktgemeinderat zu bewerten sind.

Auch wenn man die Lechstahlwerke in der Gesamtschau betrachten muss, stimme ich Herrn Bürgermeister Dr. Higl zu, das die verschiedenen Verfahren (Kapazitätserhöhung auf vorhandenem Gelände, Bau eines Parkplatzes nördlich des Werksgelände sowie die Süderweiterung) rein bürokratisch getrennt zu bearbeiten sind, diese sich dennoch gegenseitig in vielerlei Hinsicht beeinflussen werden.

Das immer wieder zitierte Argument von Schaffung oder Sicherung von Arbeitsplätzen kann ich nicht gelten lassen. Informiert man sich über die Lage der Stahlindustrie in Deutschland im Kontext der Weltwirtschaft, so ist der unternehmerische Erfolg der Lechstahlwerke davon abhängig, wie intelligent die Produktion auf Effizienz und Absetzbarkeit der erzeugten Produkte entwickelt wird und nicht, ob man das Werk im Süden unter Rodung eines Bannwaldes erweitert.

Das Stahl (insbesondere für die Bauindustrie) überwiegend aus recyceltem Schrott hergestellt wird, ist kein Alleinstellungsmerkmal der LSW und sollte mit dem heutigen Wissen über nachhaltige Produktion und Schonung von Ressourcen eigentlich selbstverständlich sein, egal für welche Produkte der Rohstahl dann weiter verarbeitet wird.

Als gewählter „grüner“ Vertreter der BürgerInnen in der Marktgemeinde Meitingen bin ich kein ausgewiesener Experte für die Herstellung von Stahlerzeugnissen; doch glaube ich fest daran, das man auf Seiten der Lechstahlwerke noch nicht alle räumlichen und technischen Möglichkeiten ausgeschöpft hat, die noch in der Entwicklungs- und Planungsphase stehenden Anlagen zur Verwertung der anfallenden Schlacke ohne die Süderweiterung umzusetzen.

gez.
Heinz Peter Wittgen
Marktgemeinderat in der Fraktion die GRÜNEN

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