Leserbrief an openPetition: Medienmonopole versus Online-Petition

29. Januar 2014 - Transparenz

openPetition-Nutzer Rainer Glaser über die Medien-Debatte um die Markus-Lanz-Petition, die auf openPetition 230.000 Unterschriften erhielt.

Die Berliner Zeitung sieht die Meinungsfreiheit in Gefahr, weil die Bürger zur Ausübung der Meinungsfreiheit nicht die Presse, sondern das Internet mit dem Openpetition-Blog nutzt. [Gemeint sind die Debattenseiten zur Petition, Anm. openPetition]

Gleich zwei Artikel in der Berliner Zeitung. So beleidigt sind die Pressehäuser, dass sie ihre Meinung nicht mehr allein dem Bürger übermitteln können. Und was alles ins Feld geführt wird, wenn sich der mündige Bürger nicht über die Presse äußert, sondern ein eigenes Forum sucht und findet!

Im Zeitalter der modernen Medien kann auch eine öffentliche Petition ein probates Mittel sein, um die Meinung einzelner Bürger wieder zu geben. Soweit ich erkennen kann, ist openPetition, auch von meiner Seite nicht anonym! [Die Namen und Adressen von „anonym“ abgegebenen Stimmen sind openPetition in der Tat bekannt, Anm. openPetition]

Nun beklagt sich die Presse über Meinungsäußerungen der Bürger. Auf die Presse, Funk und Fernsehen kann sich der Bürger nun mal nicht verlassen, wie die Sache um den ehem. Bundespräsidenten Wulff direkt gezeigt hat. In der Neuen Rheinischen Zeitung las ich gerade, dass der konservative Journalist Paul Sethe (Mitherausgeber der Frankfurter Allgemeinen Zeitung) die Pressefreiheit suchte, fand er sie weder bei den Journalisten noch bei den auf Medien angewiesenen Bürgerinnen und Bürgern, sondern schon damals erkannte er, unter den realen Verhältnissen der Bundesrepublik Deutschland sei Pressefreiheit „die Freiheit von 200 reichen Leuten, ihre Meinung zu verbreiten“ bzw. durch von ihnen bezahlte Journalisten verbreiten zu lassen.

Jedoch gilt in der Demokratie: „Jeder hat das Recht, seine Meinung in Wort, Schrift und Bild frei zu äußern“. Medienmonopole – sind eine Gefahr für die Demokratie!

Gerade deshalb ist die Online-Petition ein probates Mittel diese, unsere Demokratie mit Leben zu erfüllen. Dank der modernen Medien können in den verschiedenen Foren (Blogs, Online-Petitionen u.a.) die mündigen Bürger ihre Meinung frei äußern. Sie müssen nicht einmal die eingefleischten Meinungsmacher fragen. Wenn selbst Leserbriefe in der Presse sinnentstellt wiedergegeben werden, dann muss man ein anderes Forum suchen.

Rainer Glaser, Berlin
(28.01.2014)

 

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