17-Jähriger kämpft gegen Abschiebung

10. Juli 2015 - Herausragende Petition

Die Abschiebung der kurdisch-syrischen Familie Mohamad nach Zypern wurde vorläufig gestoppt.

Die Petition des Jugendvereins der TSG Bergedorf und des 17-jährigen Conrad Schoo, einem Freund des Sohnes Amad, konnte durch die Übergabe der 18.769 Unterschriften an die Hamburgische Bürgerschaftspräsidentin schon eine vorläufige Aussetzung der Abschiebung und eine Weiterleitung an den Eingabenausschuss der Hamburgischen Bürgerschaft erreichen.

Die kurdische Familie Mohamad soll im Rahmen des Dublin-III-Verfahrens nach Zypern abgeschoben werden, da sie dort 2002 erstmals Asyl beantragte. Doch drohe der Familie auf Zypern eine dunkle Zukunft, befürchtet der Initiator der Petition Conrad Schoo. „Die sozialen Bedingungen für Flüchtlinge sind in Zypern menschenunwürdig“, so der Freund des 18-jährigen Amad.

Bisher konnte die Abschiebung der Familie nur durch das Engagement eines Piloten verhindert werden. Dieser weigerte sich, die Familie mitzunehmen, als der Vater Selaheddin im Flugzeug eine Panikattacke hatte. Als Kurde wurde Selaheddin in Syrien gefoltert und musste auch auf Zypern mit seiner Familie in prekären Verhältnissen leben. So kritisiert PRO ASYL die menschenunwürdigen Lebensbedingungen für Asylanten und die schwerwiegenden Mängel im zyprischen Asylsystem, unter denen die Famile Mohamad dann leben müsste.

Neun Mitglieder der Hamburgischen Bürgerschaft haben bereits auf unsere Anfrage reagiert und eine erste Stellungnahme abgegeben. So verweist die CDU-Fraktion auf die Rechtmäßigkeit der Dublin-Verfahren und die Bearbeitung des Falles durch den hauseigenen Eingabenausschuss, die LINKE. hingegen unterstützt die Petition zum Teil. „Das politische Asylrecht ist ein Menschenrecht und durch unser Grundrecht geschützt“, sagt Deniz Celik. „Die Familie Mohammad musste wegen Lebensgefahr und politischen Repressalien aus ihrer Heimat fliehen. Sie nach Zypern abschieben zu wollen, ist aufgrund der Lebensumstände vor Ort, aber auch hinsichtlich der innereuropäischen Verteilungsgerechtigkeit inakzeptabel.“

Die Petition „Keine Abschiedbung der Familie Mohammad“ wurde bereits im Juni 2015 an die Bürgerschaftspräsidentin Carola Veit übergeben. Hier finden Sie alle Stellungnahmen der Abgeordneten der Hamburgischen Bürgerschaft.

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