Region: Germany

Alternative Energiequellen - Förderung von Windgas-Anlagen

Petitioner not public
Petition is directed to
Deutschen Bundestag
302 supporters 302 in Germany

The petition is denied.

302 supporters 302 in Germany

The petition is denied.

  1. Launched 2012
  2. Collection finished
  3. Submitted
  4. Dialogue
  5. Finished

Dies ist eine Online-Petition des Deutschen Bundestags.

03/05/2016, 03:26

Pet 1-17-18-754-040450

Alternative Energiequellen
Der Deutsche Bundestag hat die Petition am 18.02.2016 abschließend beraten und
beschlossen:

Das Petitionsverfahren abzuschließen, weil dem Anliegen teilweisen entsprochen
worden ist. Begründung

Mit der Petition wird gefordert, auf den Netzausbau zur Übertragung von regenerativ
erzeugtem Strom zu verzichten und stattdessen zur Speicherung erneuerbaren
Stroms sogenannte Power to Gas-Anlagen zu fördern.
Zu dieser Petition, die auf der Internetseite des Deutschen Bundestages
veröffentlicht wurde, liegen dem Petitionsausschuss 302 Mitzeichnungen und
38 Diskussionsbeiträge vor. Es wird um Verständnis gebeten, dass nicht auf jeden
Gesichtspunkt gesondert eingegangen werden kann.
Zur Begründung des Anliegens wird im Wesentlichen ausgeführt, dass mit Hilfe des
sogenannten Power to Gas-Verfahrens, Strom aus erneuerbaren Energien in
Wasserstoff oder synthetisches Erdgas umgewandelt und im Erdgasnetz gespeichert
werden könne. Vor diesem Hintergrund solle die Umwandlung von Strom in Gas und
dessen Einspeisung in die bestehenden Erdgasleitungen staatlich gefördert und von
dem aufwendigen Netzausbau zur Übertragung von regenerativ erzeugtem Strom
abgesehen werden.
Wegen weiterer Einzelheiten zu dem Vorbringen wird auf die mit der Eingabe
eingereichten Unterlagen verwiesen.
Der Petitionsausschuss hat der Bundesregierung Gelegenheit gegeben, ihre Haltung
zu der Eingabe darzulegen. Das Ergebnis der parlamentarischen Prüfung lässt sich
unter Einbeziehung der seitens der Bundesregierung angeführten Gesichtspunkte
wie folgt zusammenfassen:

Der Petitionsausschuss stellt fest, dass der deutliche Ausbau der erneuerbaren
Energien und der Ausstieg aus der Kernenergie in Deutschland eine tiefgreifende
Umgestaltung des Energiesystems eingeleitet haben. Die Stromversorgung wird sich
in den nächsten Jahren und Jahrzehnten grundlegend wandeln. Das Stromsystem in
Deutschland muss erheblich angepasst werden, um den Herausforderungen der
Integration erneuerbarer Energien gerecht zu werden und gleichzeitig eine sichere,
soziale, wirtschaftliche und klimaschonende Stromversorgung zu gewährleisten. Vor
diesem Hintergrund basiert der Prozess der Energiewende auf einem umfassenden
wissenschaftlichen Monitoring und einem breit angelegten (fach-) öffentlichen
Diskurs. Der Deutsche Bundestag und die Bundesregierung stützen sich dabei in der
Bewertung der verschiedenen Technologieoptionen auf zahlreiche wissenschaftliche
Studien und Gutachten.
Um die Integration erneuerbarer Energien auch künftig sicherzustellen, bedarf es
neuer Lösungsansätze. Zentrale Herausforderungen sind insbesondere der Ausbau
der Stromnetze sowie die Schaffung neuer Flexibilisierungsoptionen im
Stromsystem, die den speziellen Anforderungen der schwankenden Stromproduktion
aus erneuerbaren Energien entsprechen. Die Speicherung von Strom gilt als eine der
zentralen technischen und wirtschaftlichen Herausforderungen bei der Integration
erneuerbarer Energien ins Stromsystem. Insbesondere die Langzeitspeicherung
stellt unter technischen und wirtschaftlichen Gesichtspunkten hohe Anforderungen.
Daher wird auch ein erheblicher Forschungs- und Entwicklungsaufwand notwendig
sein, um in Zukunft über ausreichend wirtschaftlich tragfähige
Stromspeicherkapazitäten zu verfügen.
Der Petitionsausschuss stellt fest, dass Konzepte zur Erzeugung, Speicherung oder
Einspeisung von Wasserstoff oder synthetischem Methangas in das Erdgasnetz zum
Zweck der Speicherung erneuerbaren Stroms oder als Option zum Ausbau der
Übertragungsnetze in der Langfristperspektive eine von mehreren grundsätzlich
vielversprechenden Technologieoptionen darstellen, um einen Ausgleich zwischen
zukünftig stärker fluktuierender erneuerbarer Stromerzeugung einerseits und
variabler Last andererseits zu erreichen.
Bei der Umwandlung in Methan ist der Speicherort bereits vorhanden, denn als
Hauptbestandteil von Erdgas lässt sich Methan unbegrenzt in das Erdgasnetz
einspeisen. Dieses vielversprechende Verfahren heißt Power to Gas. Um es für den
industriellen Einsatz weiterzuentwickeln und die Verwendung des eingespeicherten
Methans im Mobilitätssektor zu untersuchen, wird das Projekt WOMBAT gefördert.

Dabei soll erstmals eine Power to Gas-Anlage mit einer Leistung von 6,3 Megawatt
entstehen, die unter realen Bedingungen betrieben und optimiert werden soll.
Darüber hinaus kann Power to Gas als Stromspeicher dazu beitragen, die durch
Wind- und Sonnenenergie zunehmenden Schwankungen in der Stromerzeugung
auszugleichen bzw. in Zeiten besonders hoher erneuerbarer Erzeugung nicht direkt
in das Stromnetz integrierbaren Strom langfristig nutzbar zu machen.
Um die Umsetzung und Weiterentwicklung der Systemlösung Power to Gas zu
unterstützen, hat die Deutsche Energie-Agentur GmbH (dena) im Jahr 2011 in einem
branchenübergreifenden Ansatz die Strategieplattform „Power to Gas“ initiiert.
Zusammen mit Partnern aus Wirtschaft, Verbänden und Wissenschaft untersucht die
dena im Rahmen dieser Strategieplattform, welchen Beitrag die Speicherung von
Strom im Erdgasnetz zur Integration erneuerbarer Energien in das Energiesystem
leisten kann und welche Rahmenbedingungen dafür nötig sind. Am 16. Juni 2015
fand die vierte Jahreskonferenz der Strategieplattform Power to Gas in Berlin, mit
über 160 Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik,
aus Bundes- und Landesministerien und von der Europäischen Union, statt.
Darüber hinaus informiert die Plattform die Öffentlichkeit über die innovative
Systemlösung Power to Gas.
Hinsichtlich der Forderung, auf den Netzausbau zur Übertragung von regenerativ
erzeugtem Strom zu verzichten, stellt der Ausschuss zunächst fest, dass
Deutschland über ein gut ausgebautes und verzweigtes Stromnetz verfügt. Jedoch
sind die Anforderungen an die Stromnetze stetig gestiegen. Mit der Zunahme des
Stromhandels, dem Ausbau der erneuerbaren Energien und der damit verbundenen
zunehmenden Trennung von Stromerzeugungs- und -verbrauchsschwerpunkten sind
die Stromübertragungsmengen gestiegen und sind zunehmende Schwankungen in
der Stromerzeugung einschließlich der damit verbundenen Netzbelastungen zu
beobachten.
Um diesen Anforderungen auch zukünftig gerecht zu werden, sind erhebliche
Investitionen in den Ausbau und die Modernisierung der Stromnetze erforderlich.
Vor diesem Hintergrund vermag der Petitionsausschuss nicht in Aussicht zu stellen,
der Forderung nach einer Einstellung des Netzausbaus zu entsprechen. Soweit mit
der Petition eine staatliche Förderung von Power to Gas-Anlagen gefordert wird,
weist der Petitionsausschuss darauf hin, dass die Erforschung und Erprobung einer

derartigen Systemlösung von der Bundesregierung aufgrund ihrer langfristig
interessanten Perspektiven bereits finanziell unterstützt wird.
Der Petitionsausschuss empfiehlt, das Petitionsverfahren abzuschließen, weil dem
Anliegen teilweise entsprochen worden ist.Begründung (pdf)


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