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Dialog

Forschung - Myopie (Forschungsarbeiten/Konzept zur Förderung und Erforschung der Ursachen und Therapieansätze)

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Peticija je naslovljena na
Petitionsausschuss des Deutschen Bundestags
33 podpornik 33 v Nemčija

Zbiranje končano

33 podpornik 33 v Nemčija

Zbiranje končano

  1. Začelo 2019
  2. Zbiranje končano
  3. Oddano
  4. Dialog s prejemnikom
  5. Odločitev

To je spletna peticija des Deutschen Bundestags .

06. 09. 2019 04:36

Petitionsausschuss

Pet 3-19-30-2211-006419
89155 Erbach
Forschung

Der Deutsche Bundestag hat die Petition am 27.06.2019 abschließend beraten und
beschlossen:

Die Petition der Bundesregierung – dem Bundesministerium für Bildung und Forschung
– als Material zu überweisen.

Begründung

Mit der Petition wird die gezielte staatliche Förderung von klinischen Studien zum
Einsatz von Methadon bei der Behandlung von Krebspatienten gefordert.
Zur Begründung der Petition wird im Wesentlichen ausgeführt, dass allein in
Deutschland jährlich etwa 470.000 Menschen an Krebs erkrankten. Mit ca. 220.000
Todesfällen jährlich sei Krebs die zweithäufigste Todesursache in Deutschland. Die
Chance auf Heilung sei ungewiss. Eine Behandlung könne im Jahr bis zu 100.000 Euro
und mehr kosten. Die Lebensqualität der Patienten werde durch teils erhebliche
Nebenwirkungen eingeschränkt. Tumorzellen bildeten Resistenzen gegenüber
konventionellen Therapien wie Chemotherapie und Bestrahlung. Es sei deshalb
erforderlich neue Behandlungsstrategien zu entwickeln, um den therapeutischen Erfolg
gegen eine Krebserkrankung zu verbessern. Krebszellen würden sehr stark
Opioidrezeptoren auf ihrer Zelloberfläche entwickeln, mit denen sie Opioide an sich
binden könnten. Methadon, das an Opioidrezeptoren andocke und in der
Schmerztherapie von Tumorpatienten bereits eingesetzt werde, habe gezeigt, dass
Chemotherapeutika in ihrer tumortötenden Wirkung gesteigert werden könnten. Insoweit
könne Methadon zu einem besseren Behandlungserfolg bei konventionellen
Krebstherapien beitragen. Zudem sei Methadon nicht nur eine sehr preiswerte
Wirksubstanz, sondern auch ein sehr gutes Schmerzmittel. Für den Einsatz bei
Tumorpatienten würde zudem nur ein geringer Bruchteil der bei anderen Therapien
Petitionsausschuss

eingesetzten Mengen an Methadon benötigt. Die Kosten für Krebstherapien könnten
durch den Einsatz von Methadon erheblich reduziert werden. Methadon sollte auch als
Wirkverstärker bei bewährten Krebstherapien eingesetzt werden. Dies gelte insbesondere
für die Wirksamkeit der Behandlung bei eingetretenen Resistenzen. Die positive Wirkung
von Methadon sei allerdings bisher noch nicht durch klinische Studien belegt. Es gebe
eine Fülle von Patientenfällen, die nahelegen, dass die bisherigen Forschungsergebnisse
auf den Menschen übertragen werden könnten. Anliegen der Petition sei deshalb die
Bitte, mit Forschungsgeldern gezielt klinische Studien zum Einsatz von Methadon bei der
Behandlung von Krebspatienten mit unterschiedlichen Tumorerkrankungen zu fördern.
Auf die weiteren Ausführungen in der Petition wird verwiesen.
Es handelt sich um eine Petition, die auf den Internetseiten des Deutschen Bundestages
veröffentlicht wurde und zur Diskussion bereitstand. Der Petition schlossen sich 53.870
Mitunterzeichner an und es gingen 62 Diskussionsbeiträge ein.
Zu diesem Thema liegen dem Petitionsausschuss mehrere Eingaben mit verwandter
Zielsetzung vor, die wegen des Sachzusammenhangs einer gemeinsamen
parlamentarischen Prüfung unterzogen werden. Es wird um Verständnis gebeten, dass
nicht auf alle der vorgetragenen Aspekte im Einzelnen eingegangen werden kann.
Der Petitionsausschuss hat der Bundesregierung Gelegenheit gegeben, ihre Haltung zu der
Eingabe darzulegen. Die Petition wurde am 5. November 2018 in öffentlicher Sitzung
beraten. In dieser öffentlichen Ausschusssitzung wurde nicht nur ein Vertreter der
Bundesregierung, sondern auch der Petent angehört. Das Ergebnis der parlamentarischen
Prüfung stellt sich unter Einbeziehung der seitens der Bundesregierung sowie der in der
öffentlichen Beratung genannten Aspekte wie folgt dar:
Krebs ist in Deutschland die zweithäufigste Todesursache und die Krankheit, die den
Menschen am meisten Angst macht. Der Petitionsausschuss begrüßt, dass das
Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) zusammen mit dem
Bundesministerium für Gesundheit (BMG) und vielen weiteren Partnern aus Forschung,
Versorgung und Selbsthilfe im Jahr 2019 die „Nationale Dekade gegen Krebs“ ausgerufen
hat. Ziel ist, die Aktivitäten zur Krebsbekämpfung zu verstärken und zu bündeln. In
einem ersten Schritt fördert das BMBF praxisverändernde klinische Studien zur
Prävention, Diagnose und Therapie von Krebserkrankungen. Im Rahmen der Dekade
Petitionsausschuss

werden hierfür bis zu 62 Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Der Petitionsausschuss
hält die Weiterentwicklung der Krebsforschung für ein besonders wichtiges Anliegen. Die
ausgerufene „Nationale Dekade gegen Krebs“ setzt hierfür ein wichtiges Zeichen. Der
Petitionsausschuss nimmt unabhängig hiervon positiv wahr, dass das BMBF, aber auch
die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) oder die Deutsche Krebshilfe seit Jahren
qualitativ hochwertige klinische Studien, die an deutschen Universitäten oder
außeruniversitären Forschungseinrichtungen durchgeführt werden, fördert. Die
Förderinitiativen des BMBF beziehen dabei gerade solche klinischen Studien ein, an
deren Ergebnissen Unternehmen der Wirtschaft kein unmittelbares wirtschaftliches
Interesse haben. Die Ausschreibungen des BMBF sind themenoffen und jeder kann
Förderanträge aus allen Bereichen der Medizin und verwandter Disziplinen einreichen.
Insoweit wird vom BMBF keine Auftragsforschung durchgeführt. Gefördert werden
können klinische Studien, bei denen erste Hinweise auf die Wirksamkeit der Behandlung
am Menschen bereits vorliegen. Zur Förderung kommen solche Anträge bzw. solche
klinische Studien, die in der wissenschaftlichen Begutachtung nach festgelegten Kriterien
durch ein international besetztes unabhängiges Expertengremium als relevant,
vielversprechend und wissenschaftlich qualitativ hochwertig eingestuft werden.
Das BMBF weist darauf hin, dass im Rahmen indikationsoffener
BMBF-Fördermaßnahmen, wie zum Beispiel „klinische Studien mit hoher Relevanz für
die Patientenversorgung“ die Erforschung von Methadon in der Krebsbehandlung
grundsätzlich beantragt werden kann. In den BMBF-Förderinitiativen „klinische Studien“
bzw. „klinische Studien mit hoher Relevanz für die Patientenversorgung“ wurden
klinische Studien seit 2005 bisher mit 129,5 Mio. Euro gefördert. Zusätzlich stellte der
Bund insgesamt speziell für die Krebsforschung, vorwiegend im Bereich der
institutionellen Förderung (Förderung Helmholtz-Gemeinschaft, zu der als eine der
größten biomedizinischen Forschungseinrichtungen in Deutschland das Deutsche
Krebsforschungszentrum (DKFZ) gehört, sowie Förderung des Deutschen Konsortiums für
Translationale Krebsforschung (DKTK) im Jahr 2018 weit über 200 Mio. Euro bereit.
Hinzu kommen weitere Förderungen, unter anderem an die DFG, die
Max-Planck-Gesellschaft und die Leibniz-Gemeinschaft, zu denen der Bund maßgeblich
beiträgt.
Petitionsausschuss

Der Petitionsausschuss begrüßt, die zahlreichen Förderinitiativen des BMBF, denn aus
seiner Sicht ist eine intensive Forschung das wirksamste Mittel gegen Krebs. Soweit es in
der Petition um die gezielte staatliche Förderung von klinischen Studien zum Einsatz von
Methadon bei der Behandlung von Krebspatienten geht, ist Folgendes anzumerken: Die
positive Wirkung von Methadon in der Krebsbehandlung ist bisher noch nicht nach
geltenden wissenschaftlichen Prinzipien in Untersuchungen an Menschen bestätigt. Die
Ergebnisse beziehen sich bisher auf die präklinische Forschung. Ergebnisse aus
präklinischen Experimenten (Zellkulturen, Tierversuchen) lassen sich oft nicht bei der
klinischen Testung am Menschen bestätigen. Insoweit sind Studien notwendig, die sich
mit Fragen der Sicherheit, der richtigen Dosierung und der Wirksamkeit von Methadon
in der Behandlung von Krebs beschäftigen. Erst nach Vorliegen der Ergebnisse solcher
Studien sind Aussagen zur Wirkung und zu Nebenwirkungen von Methadon in der
Krebsbehandlung ausreichend wissenschaftlich fundiert. Der Petitionsausschuss hält die
in der Petition genannten Argumente, die für einen Einsatz von Methadon in der
Krebsbehandlung sprechen für nachvollziehbar. Ob Methadon eine Alternative in der
Krebsbehandlung darstellt, können langfristig nur klinische Studien zeigen. Das BMBF
sollte deshalb im Rahmen von auszuschreibenden Förderrichtlinien künftig möglichst
vielen Forschern bzw. Forschungseinrichtungen die Möglichkeit einer Beantragung von
Fördermitteln geben, damit klinische Studien durchgeführt werden können. Nach den
vorangegangenen Ausführungen empfiehlt der Petitionsausschuss, die Petition der
Bundesregierung - dem Bundesministerium für Bildung und Forschung - als Material zu
überweisen, damit sie in die Vorbereitung von entsprechenden Förderinitiativen
einbezogen werden kann.

Begründung (PDF)


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