Região: Alemanha

Forschungsaufträge - Mehr finanzielle Mittel zur Erforschung von Endometriose bei Frauen

Requerente não público
A petição é dirigida a
Deutschen Bundestag
277 Apoiador 277 em Alemanha

A petição foi terminada.

277 Apoiador 277 em Alemanha

A petição foi terminada.

  1. Iniciado 2014
  2. Colecta finalizada
  3. Submetido
  4. Diálogo
  5. Acabado

Esta é uma petição online des Deutschen Bundestags.

29/08/2017 16:56

Pet 2-18-15-22110-014962

Forschungsaufträge


Der Deutsche Bundestag hat die Petition am 03.12.2015 abschließend beraten und
beschlossen:

1. Die Petition der Bundesregierung - dem Bundesministerium für Gesundheit und
dem Bundesministerium für Bildung und Forschung - als Material zu überweisen,
soweit es um die künftige Erforschung der Ursachen von Endometriose geht,
2. das Petitionsverfahren im Übrigen abzuschließen.

Begründung

Mit der Petition wird gefordert, mehr Geld in die Forschung von alternativen
Diagnose- und Behandlungsmöglichkeiten von Frauen mit Endometriose zu
investieren.
Zudem sollte es für Frauen mit Endometriose möglich sein, auch psychologische
Beratungen sowie alternative Therapieverfahren durch die Krankenkasse finanzieren
zu lassen.
Zu den Einzelheiten des Vortrags der Petentin wird auf die von ihr eingereichten
Unterlagen verwiesen.
Die Eingabe war als öffentliche Petition auf der Internetseite des Deutschen
Bundestages eingestellt. Es gingen 277 Mitzeichnungen sowie
55 Diskussionsbeiträge ein.
Zu diesem Thema liegt dem Petitionsausschuss eine weitere Eingabe mit verwandter
Zielsetzung vor, die wegen des Sachzusammenhangs einer gemeinsamen
parlamentarischen Prüfung zugeführt wird. Der Ausschuss bittet daher um
Verständnis, dass nicht auf alle vorgetragenen Gesichtspunkte eingegangen werden
kann.
Das Ergebnis der parlamentarischen Prüfung stellt sich auf der Grundlage einer
Stellungnahme der Bundesregierung wie folgt dar:
Endometriose ist eine der häufigsten gynäkologischen Erkrankungen. Jedes Jahr
erkranken daran in Deutschland schätzungsweise 40.000 Frauen. Dabei handelt es

sich um gutartige Wucherungen der Gebärmutterschleimhaut außerhalb der
Gebärmutter. Die Gründe für deren Entstehung sind nicht eindeutig geklärt. Es wird
vermutet, dass bei betroffenen Frauen das Zusammenspiel der Hormone oder das
Immunsystem gestört sind, normalerweise sorgt die körpereigene Abwehr dafür,
dass sich Gewebe aus einem Organ nicht in anderen Bereichen des Körpers
festsetzt.
Derzeit gibt es keine Therapie, die die Endometriose heilen bzw. ihre Ursachen
beseitigen kann. Verschiedene Behandlungsmöglichkeiten können helfen, die
Symptome vorübergehend oder dauerhaft zu lindern. Endometriose-Herde können
operativ entfernt werden, bei einigen Frauen bilden sie sich während einer
Behandlung mit hormonellen Mitteln zurück. Oft kehren sie nach dem Abschluss
einer Therapie auch wieder. Eine medikamentöse Behandlung ist mit
Schmerzmitteln, hormonellen Verhütungsmitteln oder stärkeren Hormonen möglich.
Während Schmerzmittel allein die Beschwerden lindern, bremsen hormonelle Mittel
das Wachstum der Endometriose-Herde.
Seitdem Endometriose im Jahr 2006 als Thema der europäischen
Gesundheitsagenda aufgegriffen wurde, wurde das Thema auch in Deutschland
intensiv bearbeitet. So wurde vom Bundesministerium für Gesundheit (BMG) das
Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) mit der
Erstellung einer Expertise zum Thema "Endometriose - Gesundheitsinformation"
beauftragt (www.gesundheitsinformation.de/endometriose.2474.de.html).
Im Jahr 2008 fand in Zusammenarbeit mit der Weltgesundheitsorganisation (WHO)
ein Endometriose-Symposium statt. Im gleichen Jahr hat das Bundesministerium für
Bildung und Forschung (BMBF) ein Vorhaben "Evaluation eines
Schulungsprogramms für Patientinnen mit Endometriose" an die Medizinische
Hochschule Hannover vergeben. Aktuell läuft das vom BMBF veranlasste Vorhaben
"Qualitative Untersuchung zur Lebensqualität und Versorgung von Frauen mit
Endometriose". Insgesamt wurden zur Gewinnung von Erkenntnissen auf dem
Gebiet der Endometriose seit 2006 bislang für verschiedene Projekte Bundesmittel in
Höhe von rund einer halben Million Euro bereitgestellt. Forschungsmittel zur
Evidenzbasierung weiterer - auch naturheilkundlicher - Verfahren können
grundsätzlich beim BMBF und verschiedenen weiteren Institutionen beantragt
werden.
Darüber hinaus wurde für Ratsuchende bei der Bundeszentrale für gesundheitliche
Aufklärung (BZgA) ein Frauengesundheitsportal eingerichtet

(www.frauengesundheitsportal.de) und darin 2011 erstmals ein Online-
Expertenforum zum Thema Endometriose durchgeführt. Dort konnten Interessierte
umfangreiche und qualitätsgesicherte Informationen erhalten und anonym Fragen an
ein Team aus Expertinnen und Experten richten. In seinem dauerhaft bereitgestellten
Angebot enthält das Frauengesundheitsportal neben einer Dokumentation der
Fragen und Antworten aus dem Online-Expertenforum umfassende und aktuelle
Informationen zu Endometriose. Eine Liste von Anlaufstellen hilft, Angebote vor Ort
zu finden und zu nutzen.
Ferner besteht für betroffene Frauen die Möglichkeit einer umfassenden Information
bei der Europäischen Endometriose-Liga, die eine Liste von zertifizierten Kliniken
und Zentren in Deutschland, Österreich und der Schweiz bereithält
(www.endometriose-liga.eu). Die Zertifizierung wird durch die Europäische
Endometriose-Liga, die Stiftung Endometriose-Forschung und die Endometriose-
Vereinigung Deutschland e.V. vorgenommen.
Eine Interdisziplinäre S2k-Leitlinie für die Diagnostik und Therapie der Endometriose
thematisiert auch die in der Petition genannten komplementären und integrativen
Ansätze. Diese Leitlinie wurde von der Arbeitsgruppe der Deutschen,
Österreichischen, Schweizerischen und Tschechischen Gesellschaften für
Gynäkologie und Geburtshilfe unter Mitarbeit der Stiftung Endometriose-Forschung
und der Europäischen Endometriose-Liga erarbeitet und wird neben diesen
Organisationen u.a. auch von der Deutschen Gesellschaft für Psychosomatische
Frauenheilkunde und Geburtshilfe (DGPFG) getragen. Hier wird explizit auf die
Empfehlung komplementärer und integrativer Ansätze verzichtet, weil bislang keine
hochwertigen Studien vorliegen, die eine solche Empfehlung rechtfertigen würden.
Für Patientinnen mit Endometriose gelten die allgemeinen Regeln der gesetzlichen
Krankenversicherung (GKV). Nach den sozialgesetzlichen Bestimmungen haben
Versicherte einen Behandlungsanspruch gegen die GKV, wenn eine Behandlung
notwendig ist, um eine Krankheit zu erkennen, zu heilen, ihre Verschlimmerung zu
verhüten oder Krankheitsbeschwerden zu lindern. Dies umfasst grundsätzlich auch
die Diagnostik und Behandlung von Patienten mit psychischen Störungen als
Bestandteil der vertragsärztlichen Versorgung, die u.a. durch Vertragsärztinnen und
-ärzte und im Rahmen der ambulanten Psychotherapie durch
Vertragspsychotherapeutinnen und -therapeuten sowie im psychiatrischen
Leistungsspektrum erbracht wird.

Die Kosten für medizinisch notwendige Psychotherapie werden von den gesetzlichen
Krankenkassen übernommen, wenn psychische Störungen als krankheitswertig
gelten und eine Indikation zur ambulanten Psychotherapie vorliegt. Das Nähere dazu
regelt der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) in seiner Richtlinie über die
Durchführung der Psychotherapie.
Eine psychologische Beratung für Frauen, die von Endometriose betroffen sind, ist
keine Krankenbehandlung im Sinne der Richtlinien, die seelische Krankheit als
krankhafte Störung der Wahrnehmung, des Verhaltens, der Erlebnisverarbeitung, der
sozialen Beziehungen und der Körperfunktionen verstehen.
Naturheilverfahren, Leistungen der Komplementär- oder Alternativmedizin, wie
Behandlungsmethoden, Arznei- und Heilmittel der besonderen Therapierichtungen
sind nicht grundsätzlich aus der Leistungspflicht der GKV ausgeschlossen (§ 2
Abs. 1 Fünftes Buch Sozialgesetzbuch - SGB V). Eine Übernahme durch die
gesetzliche Krankenversicherung kommt jedoch grundsätzlich nur für solche
Behandlungsformen in Frage - unabhängig davon, ob diese schulmedizinischer oder
alternativmedizinischer Natur sind -, deren Qualität und Wirksamkeit dem allgemein
anerkannten Stand der medizinischen Erkenntnisse unter Berücksichtigung des
medizinischen Fortschritts und unter Beachtung des Wirtschaftlichkeitsgebots
entsprechen.
Der Petitionsausschuss empfiehlt, die Petition der Bundesregierung - dem
Bundesministerium für Gesundheit und dem Bundesministerium für Bildung und
Forschung - als Material zu überweisen, soweit es um die künftige Erforschung der
Ursachen von Endometriose geht, und das Petitionsverfahren im Übrigen
abzuschließen.

Begründung (PDF)


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