Region: Germany

Forstwirtschaft - Erhaltung des Kapillar- und Pilzgeflechtsystems im Wald

Petitioner not public
Petition is directed to
Deutschen Bundestag
86 supporters 86 in Germany

The petition is denied.

86 supporters 86 in Germany

The petition is denied.

  1. Launched 2015
  2. Collection finished
  3. Submitted
  4. Dialogue
  5. Finished

Dies ist eine Online-Petition des Deutschen Bundestags.

01/11/2017, 03:22

Pet 3-18-10-788-024882



Forstwirtschaft



Der Deutsche Bundestag hat die Petition am 15.12.2016 abschließend beraten und

beschlossen:



Das Petitionsverfahren abzuschließen, weil dem Anliegen nicht entsprochen werden

konnte.

Begründung



Der Petent möchte gesetzliche Regelungen erreichen, so dass in der Forstwirtschaft

nur noch Maschinen, Anlagen bzw. Methoden eingesetzt werden, die das Kapillar-

und Pilzgeflechtsystem der Bäume im Wald nicht schädigen, sondern entwickeln.

Er führt aus, dass nach neuesten Erkenntnissen Bäume über das System der

Pilzgeflechte Energiestoffe und Informationen austauschen würden. Dies sei für das

„Gedeihen der Wälder“ von entscheidender Bedeutung und könne durch

unterschiedliche Methoden ermöglicht werden, z. B. durch eine Bewirtschaftung der

Wälder mit Pferden oder evtl. auch mit entsprechenden „Computer-

Robotersystemen“.

Auch seien Anwendungen wie in Kanada und Alaska möglich, wo mittels Helikoptern

die Bäume herausgehoben würden. Eine Anwendung von traditionellen bewährten

Drahthebel- und Kransystemen wäre ebenfalls denkbar.

Es handelt sich um eine öffentliche Petition, die auf den Internetseiten des

Deutschen Bundestages veröffentlicht und diskutiert wurde. 86 Mitzeichnende haben

das Anliegen unterstützt. Der Petitionsausschuss hat im Rahmen seiner

parlamentarischen Prüfung der Bundesregierung Gelegenheit gegeben, ihre

Auffassung zu dem Anliegen darzulegen. Die Prüfung des Petitionsausschusses

hatte unter Berücksichtigung der von der Bundesregierung dargestellten Aspekte das

im Folgenden dargestellte Ergebnis:

Deutschland verfügt über 11 Millionen Hektar produktive und leistungsfähige Wälder.

Diese werden bereits seit Generationen nachhaltig forstwirtschaftlich bewirtschaftet.



Die zuverlässige und ortsnahe Rohstoffversorgung ist Grundlage für eine

leistungsfähige und weltweit wettbewerbsfähige Holz- und Papierwirtschaft.

Neben der Produktion des natürlichen Rohstoffes Holz erfüllt der Wald weitere

Funktionen. Er ist Erholungsraum für die Menschen, Lebensraum für Tier- und

Pflanzenarten, Trinkwasserfilter, Kohlenstoffsenke u.v.m. Wie in der Petition

dargestellt wurde, sind wichtige Voraussetzung für den Erhalt und den Aufbau von

arten- und strukturreichen Wäldern gesunde Böden. Bei der Holzernte ist gängige

Praxis, die Befahrung auf wenige Befahrungslinien zu konzentrieren. Es handelt sich

dabei nach den Ausführungen der Bundesregierung um so genannte Rückegassen.

Dies bedeutet, dass keine flächige Befahrung der Wälder mehr stattfindet, so dass

der überwiegende Teil der Waldböden unbelastet bleibt. Darüber hinaus gibt es das

Bestreben, auch auf den Befahrungslinien eine Störung des Bodengefüges so weit

wie möglich zu vermeiden.

Die Bundesregierung hat mitgeteilt, dass das Bundesministerium für Ernährung und

Landwirtschaft (BMEL) das Kuratorium für Waldarbeit und Forsttechnik e.V. (KWF)

beauftragt hat, sich intensiv mit diesem wichtigen Thema auseinanderzusetzen und

nach Lösungen zu suchen. Ziel ist es, den Schutz der Böden und damit auch der

Kapillar- und Pilzgeflechtsysteme bei der Holzernte weiter zu verbessern. Der

Petitionsausschuss weist auf die online eingestellten Informationen unter

www.kwf-online.de hin. Das KWF hat so genannte „Thementage“ zu speziellen

Themen eingeführt. Diese finden zwischen den alle vier Jahre stattfindenden großen

KWF-Tagungen statt. Der Bodenschutz beim Forstmaschineneinsatz in der Holzernte

spielt bei diesen Thementagen immer eine herausragende Rolle. Der Einsatz von

Pferden und innovativen Seilkranverfahren wird dort präsentiert, um ihn weiter zu

forcieren.

Weiterhin fördert das BMEL über spezielle Förderprogramme wie den

Waldklimafonds oder das Förderprogramm Nachwachsende Rohstoffe innovative

Entwicklungen und Verfahren zum Schutz der Böden bei der Holzernte.

Informationen sind erhältlich unter www.waldklimafonds.de bzw. www.fnr.de. Die

Bundesregierung hat ausgeführt, dass über diese Förderprogramme Entwicklungen

wie eine spezielle Holzerntemaschine (Portalharvester) oder ein Flachlandseilkran

unterstützt wurden. Diese wurden auf den o.g. Thementagen präsentiert. Zudem gibt

es weitere Fördermöglichkeiten auf Bundes- und Landesebene.

Der Petitionsausschuss hält daher die gesetzlichen Grundlagen zum Schutz der

Waldböden für ausreichend, da über die Förderprogramme gezielt Anreize zur



weiteren Verbesserung des Bodenschutzes gesetzt werden. Er empfiehlt, das

Petitionsverfahren abzuschließen, da dem Anliegen nicht entsprochen werden

konnte.

Begründung (PDF)


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