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Cultura

Für die Benennung des Platzes vor der Akademie des Jüdischen Museums Berlin nach Moses Mendelssohn

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20/06/2013 23:16

Professorinnen und Rechtsradikalinnen

16. Juni 2013 Autor: Gideon Böss

In der Grundordnung der Uni Leipzig gibt es künftig nur noch Professorinnen. Das ist ein großer Erfolg für die Gender Mainstreaming-Bewegung. Und das ist gut, denn so werden Rollenklischees aufgebrochen. Schließlich ist es nicht nachvollziehbar, warum es fast immer Professor heißt und so selten Professorin. Schuld daran ist das Patriarchat, dieser Macho, der über Jahrhunderte die Vormachtstellung des Maskulinen gesichert hat. Schluss damit.

Diese Männerklüngelei soll der Vergangenheit angehören, dafür arbeiten deutschlandweit mehr als 150 Professorinnen im Bereich der Geschlechterforschung (in dieser Disziplin sollte endlich mal eine Männerquote eingeführt werden, die sind dort nämlich dramatisch unterrepräsentiert) und nehmen sich einzelne Worte, ganze Sätze und bestimmte bzw. unbestimmte Artikel vor. Sie alle sollen von frauenfeindlichen Machtstrukturen gesäubert werden. Wer „meine Frau“ sagt, ist schon verloren, denn er macht aus einem selbstständigen Menschen mit primären weiblichen Geschlechtsorganen ein Objekt, auf das er einen Besitzanspruch anmeldet. So etwas geht gar nicht. Und wer daran denkt, dass es „das Mädchen“ heißt, aber „der“ Junge, weiß endgültig, aus welcher chauvinistischen Ecke der Wind weht. Dagegen muss frau sich wehren.

Die Quasimodosierung der deutschen Sprache ist dabei auf keinen Fall ein zu großes Opfer für das ersehnte Ziel. Darum muss „man“ endlich sterben, das Gender-Gap sich durchsetzen und das Binnen-I seinen festen Platz in den Köpfen und in den Texten einnehmen. Keine überzeugte Geschlechterforscherin kann noch ein halbwegs entspanntes Gespräch führen, aus Angst, dass in einem unachtsamen Moment doch Begriffe fallen, die nach Heimchen, Herd und Hausfrau klingen. Das ist ein Druck, dem nicht jede gewachsen ist.

Aber nun, nach dem Sieg über die Professoren, muss die nächste Phase gestartet werden. Es reicht auf Dauer nicht, nur Umbaumaßnahmen an Worten zu fordern, nein, auch die Historie muss geschlechtergerecht umgewidmet werden. Umso schneller, umso besser. Auch dunkle Kapitel Deutschlands dürfen dabei nicht ausgeklammert bleiben, denn diese werden noch zu sehr von einem männlichen Blick und für ein männliches Publikum geprägt. Das muss sich ändern, darum sollte in den Geschichtsbüchern der nächsten Generation unbedingt von Reichskanzlerin Adolf Hitler, Reichsführerin-SS Heinrich Himmler und Reichsministerin für Volksaufklärung Joseph Goebbels die Rede sein.

Außerdem sollen auch die Medien, Politik, Kirchen und Gewerkschaften noch mehr zum Gelingen der geschlechtergerechten Welt beitragen und darum nur noch von Kriegsverbrecherinnen, Vergewaltigerinnen, Selbstmordattentäterinnen, Steuerhinterzieherinnen, Rechtsradikalinnen, Ehrenmörderinnen und Kinderschänderinnen sprechen. Um Rollenklischees aufzubrechen.

Leipzig kann nur der Anfang sein. Schafft zwei, drei, viele Professorinnen und Professorinnen.

Gideon Böss twittert unter twitter.com/GideonBoess


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