Region: Deutschsprachiger Raum
Bild der Petition Gegen die Autismus-Berichterstattung von ARTE. But let's have a dream

Gegen die Autismus-Berichterstattung von ARTE. But let's have a dream

Petent/in nicht öffentlich
Petition richtet sich an
ARTE
68 Unterstützende

Petent hat die Petition nicht eingereicht/übergeben.

68 Unterstützende

Petent hat die Petition nicht eingereicht/übergeben.

  1. Gestartet 2014
  2. Sammlung beendet
  3. Eingereicht
  4. Dialog
  5. Gescheitert

12.10.2018, 02:11

Liebe Unterstützende,
der Petent oder die Petentin hat innerhalb der letzten 12 Monate nach Ende der Unterschriftensammlung keine Neuigkeiten erstellt und den Status nicht geändert. openPetition geht davon aus, dass die Petition nicht eingereicht oder übergeben wurde.

Wir bedanken uns herzlich für Ihr Engagement und die Unterstützung,
Ihr openPetition-Team


20.05.2014, 19:44

Reparatur der Verlinkungen
Neuer Petitionstext: Diese Petition fordert:

1. ARTE wird aufgefordert in Zukunft weniger defizitorientiert über Autismus zu berichten und den Platz von Autistinnen und Autisten in der Gesellschaft als eine Frage von Menschen- und Bürgerrechten zu betrachten.

2. Als vollwertige Bürgerinnen und Bürger sollen autistische Menschen bei medialen Berichterstattungen über Autismus immer einbezogen und ihre Interessen berücksichtigt werden.

3. Medienberichterstattungen, welche die medizinische Forschung dazu auffordern das Sein einer ganzen Bevölkerungsgruppe zu verhindern - egal ob präventiv oder retrospektiv - sind hochproblematisch und immer zu vermeiden!

Diese Petition ist eine Reaktion auf den Film "Hilfe bei Autismus? Die Rolle der Bakterien":
videos.arte.tv/de/videos/hilfe_bei_autismus_die_rolle_der_bakterien--6739678.html
www.youtube.com/watch?v=6NCGBA9V_VE
Er wurde am 14. Juli 2012 auf ARTE ausgestrahlt und wird bis heute auf ARTE +7 und Youtube propagiert. Neue Begründung: Die Pharmafirmen und die Lebensmittelindustrie kritisch in den Blick zu nehmen ist grundsätzlich sympathisch. Bei beiden ist nicht davon auszugehen, dass sie ohne kritische Beobachtung im Wohle der Allgemeinheit handeln. Wahrscheinlich ist es dieser sympathische Part, den ARTE dazu animiert hat, den Film in das Programm aufzunehmen. Aber die Grundhaltung des Films gegenüber autistischen Menschen ist derart problematisch, dass damit der sympathische Teil überstrahlt wird. Autistische Menschen werden darin nicht einmal als Bürger 2. Klasse dargestellt, sie werden überhaupt nicht als Bürger dargestellt. Stattdessen werden sie als Menschen dargestellt, die darauf hoffen müssen, dass eine Koalition aus Eltern und Medizinern ihren Autismus möglichst effektiv "wegmacht". Das ist Paternalismus pur.
Der Film geht davon aus, dass Elternvereinigungen von Eltern mit autistischen Kinder immer die gleichen Interessen haben wie ihre Kinder selbst. Aber dies wird von der Self-Advocacy Bewegung schon seit längerem in Frage gestellt:
autismus-kultur.de/autismus/eltern/liebe-eltern-autistischer-kinder.html
www.autreat.com/dont_mourn.html
Eine grandiose Analyse zum Zusammenhang von medizinischen Vorstellungen und der Positionierung von gewissen Elternverbänden befindet sich in diesem Film ab Minute 27:
www.youtube.com/watch?v=7NzDh4rtcOI
ARTE, wenn ihr einen Film ausstrahlen würdet in dem die totale Assimilation aller Migrantengruppen in die Aufnahmegesellschaft gefordert würde, im dem sogar alle bisherigen Sozialprogramme als zu weich diskreditiert würden weil sie diese Assimilation nicht anstreben, ja, ARTE, dann wäre auch eine Petition gegen jenen Film angebracht. Doch leider ist dieser Vergleich noch eine Untertreibung. Um es mit der Begrifflichkeit von Michel Foucault zu sagen: Dieser Film beinhaltet nebst einem klinischen Blick auf Autismus, der sehr stark pathologisiert, auch ganz viel Bio-Macht. Autistische Menschen werden, statistisch angeblich abgesichert, als Gruppe definiert, die im Interesse der Gesamtgesellschaft zu verhindern sind. Es wird argumentiert, dass die Gesellschaft zu ihrem "Naturzustand" zurück zu führen ist: einer Gesellschaft mit wenig oder keinen autistischen Menschen. Ist diese Argumentation nicht unglaublich heikel?
Let's have a dream: Davon, das autistische Menschen bald auch in den Medien als Minderheit wahrgenommen werden, deren Rechte zu schützen ist. Und das Medien mehr darüber berichten, was die Mehrheitsgesellschaft der neurotypischen Menschen von dieser Minderheit profitieren kann, wie beiden Gruppen am besten aufeinander zugehen, was bei der Verständigung hilft. ARTE, dazu braucht es euch. Ihr seit inzwischen ein Leuchtturm für wirklich guten Journalismus. Ein Leuchtturm für eine kritische-humanistische Berichterstattung. Wir wissen, Ihr könnt es besser!


Argumentation von Monika Krupp (Verlinkung mit Ihrer Genehmigung):

www.facebook.com/groups/172208752933360/?fref=ts


13.05.2014, 21:31

Gewisse Links haben nicht mehr funktioniert. Der argumentative Teil wurde deshalb etwas gekürzt.
Neue Begründung: Begründungen mit Bezug auf Standpunkte der Self-Advocacy Bewegung

-Der Film widerspricht in der zentralen Frage, ob Autismus eine Krankheit ist und deshalb verhindert werden muss, den Grundgedanken der Self-Advocacy Bewegung:
aspies.de/ueberuns_ziele.php
autismus-kultur.de/autismus/autistic-pride/die-entdeckung-von-aspie.html

-Der Film geht davon aus, dass Elternvereinigungen von Eltern mit autistischen Kinder immer die gleichen Interessen haben wie ihre Kinder selbst. Aber dies wird von der Self-Advocacy Bewegung schon seit längerem in Frage gestellt:
autismus-kultur.de/autismus/eltern/liebe-eltern-autistischer-kinder.html
www.autreat.com/dont_mourn.html
Eine grandiose Analyse zum Zusammenhang von medizinischen Vorstellungen und der Positionierung von gewissen Elternverbänden befindet sich in diesem Film ab Minute 27:
www.youtube.com/watch?v=7NzDh4rtcOI

-Der Film widerspricht zudem grundlegenden Forderungen an die Autismus-Forschung:
aspies.de/ueberuns_forschung.php
autismus-kultur.de/autismus/politik/gelder-fuer-medizinische-forschung.html


Argumentative Begründung

Die Pharmafirmen und die Lebensmittelindustrie kritisch in den Blick zu nehmen ist grundsätzlich sympathisch. Bei beiden ist nicht davon auszugehen, dass sie ohne kritische Beobachtung im Wohle der Allgemeinheit handeln. Wahrscheinlich ist es dieser sympathische Part, den ARTE dazu animiert hat, den Film in das Programm aufzunehmen. Aber die Grundhaltung des Films gegenüber autistischen Menschen ist derart problematisch, dass damit der sympathische Teil überstrahlt wird. Autistische Menschen werden darin nicht einmal als Bürger 2. Klasse dargestellt, sie werden überhaupt nicht als Bürger dargestellt. Stattdessen werden sie als Menschen dargestellt, die darauf hoffen müssen, dass eine Koalition aus Eltern und Medizinern ihren Autismus möglichst effektiv "wegmacht". Das ist Paternalismus pur.
Der Film geht davon aus, dass Elternvereinigungen von Eltern mit autistischen Kinder immer die gleichen Interessen haben wie ihre Kinder selbst. Aber dies wird von der Self-Advocacy Bewegung schon seit längerem in Frage gestellt:
autismus-kultur.de/autismus/eltern/liebe-eltern-autistischer-kinder.html
www.autreat.com/dont_mourn.html
Eine grandiose Analyse zum Zusammenhang von medizinischen Vorstellungen und der Positionierung von gewissen Elternverbänden befindet sich in diesem Film ab Minute 27:
www.youtube.com/watch?v=7NzDh4rtcOI
ARTE, wenn ihr einen Film ausstrahlen würdet in dem die totale Assimilation aller Migrantengruppen in die Aufnahmegesellschaft gefordert würde, im dem sogar alle bisherigen Sozialprogramme als zu weich diskreditiert würden weil sie diese Assimilation nicht anstreben, ja, ARTE, dann wäre auch eine Petition gegen jenen Film angebracht. Doch leider ist dieser Vergleich noch eine Untertreibung. Um es mit der Begrifflichkeit von Michel Foucault zu sagen: Dieser Film beinhaltet nebst einem klinischen Blick auf Autismus, der sehr stark pathologisiert, auch ganz viel Bio-Macht. Autistische Menschen werden, statistisch angeblich abgesichert, als Gruppe definiert, die im Interesse der Gesamtgesellschaft zu verhindern sind. Es wird argumentiert, dass die Gesellschaft zu ihrem "Naturzustand" zurück zu führen ist: einer Gesellschaft mit wenig oder keinen autistischen Menschen. Ist diese Argumentation nicht unglaublich heikel?
Let's have a dream: Davon, das autistische Menschen bald auch in den Medien als Minderheit wahrgenommen werden, deren Rechte zu schützen ist. Und das Medien mehr darüber berichten, was die Mehrheitsgesellschaft der neurotypischen Menschen von dieser Minderheit profitieren kann, wie beiden Gruppen am besten aufeinander zugehen, was bei der Verständigung hilft. ARTE, dazu braucht es euch. Ihr seit inzwischen ein Leuchtturm für wirklich guten Journalismus. Ein Leuchtturm für eine kritische-humanistische Berichterstattung. Wir wissen, Ihr könnt es besser!


Argumentation von Monika Krupp (Verlinkung mit Ihrer Genehmigung):

www.facebook.com/groups/172208752933360/?fref=ts


30.04.2014, 20:48

Liebe Unterstützerinnen
Liebe Unterstützer

Qualitativ haben mich die Reaktionen auf die von mir lancierte Petition sehr gefreut. Monika Krupp hat eine eigene Argumentation bezüglich der Problematik des ARTE-Films verfasst. In Absprache mit Ihr habe ich ihre Argumentation im Begründungsteil verlinkt. Man findet sie auf der Facebook Seite unterhalb der Einladung Petition.

Quantitativ lief die bisherige Sammlung leider noch nicht wie gehofft. Deshalb habe ich mich entschieden das Sammelziel auf 500 zu senken. Für mich heisst es auch, dass ich mich bemühen werde noch mehr Leute auf die Petition hinzuweisen. Da seit Ihr alle herzlich eingeladen es mir gleichzutun.

Lieber Gruss

Christoph Tschanz
Neuer Petitionstext: Diese Petition fordert:

1. ARTE wird aufgefordert in Zukunft weniger defizitorientiert über Autismus zu berichten und den Platz von Autistinnen und Autisten in der Gesellschaft als eine Frage von Menschen- und Bürgerrechten zu betrachten.

2. Als vollwertige Bürgerinnen und Bürger sollen autistische Menschen bei medialen Berichterstattungen über Autismus immer einbezogen und ihre Interessen berücksichtigt werden.

3. Medienberichterstattungen, welche die medizinische Forschung dazu auffordern das Sein einer ganzen Bevölkerungsgruppe zu verhindern - egal ob präventiv oder retrospektiv - sind hochproblematisch und immer zu vermeiden!

Diese Petition ist eine Reaktion auf den Film "Hilfe bei Autismus? Die Rolle der Bakterien":
videos.arte.tv/de/videos/hilfe_bei_autismus_die_rolle_der_bakterien--6739678.html
www.youtube.com/watch?v=6NCGBA9V_VE
Er wurde am 14. Juli 2012 auf ARTE ausgestrahlt und wird bis heute auf ARTE +7 und Youtube propagiert. Neue Begründung: Begründungen mit Bezug auf Standpunkte der Self-Advocacy Bewegung

-Der Film widerspricht in der zentralen Frage, ob Autismus eine Krankheit ist und deshalb verhindert werden muss, den Grundgedanken der Self-Advocacy Bewegung:
aspies.de/ueberuns_ziele.php
autismus-kultur.de/autismus/autistic-pride/die-entdeckung-von-aspie.html

-Der Film geht davon aus, dass Elternvereinigungen von Eltern mit autistischen Kinder immer die gleichen Interessen haben wie ihre Kinder selbst. Aber dies wird von der Self-Advocacy Bewegung schon seit längerem in Frage gestellt:
autismus-kultur.de/autismus/eltern/liebe-eltern-autistischer-kinder.html
www.autreat.com/dont_mourn.html
Eine grandiose Analyse zum Zusammenhang von medizinischen Vorstellungen und der Positionierung von gewissen Elternverbänden befindet sich in diesem Film ab Minute 27:
www.youtube.com/watch?v=7NzDh4rtcOI

-Der Film widerspricht zudem grundlegenden Forderungen an die Autismus-Forschung:
aspies.de/ueberuns_forschung.php
autismus-kultur.de/autismus/politik/gelder-fuer-medizinische-forschung.html


Argumentative Begründung

Die Pharmafirmen und die Lebensmittelindustrie kritisch in den Blick zu nehmen ist grundsätzlich sympathisch. Bei beiden ist nicht davon auszugehen, dass sie ohne kritische Beobachtung im Wohle der Allgemeinheit handeln. Wahrscheinlich ist es dieser sympathische Part, den ARTE dazu animiert hat, den Film in das Programm aufzunehmen. Aber die Grundhaltung des Films gegenüber autistischen Menschen ist derart problematisch, dass damit der sympathische Teil überstrahlt wird. Autistische Menschen werden darin nicht einmal als Bürger 2. Klasse dargestellt, sie werden überhaupt nicht als Bürger dargestellt. Stattdessen werden sie als Menschen dargestellt, die darauf hoffen müssen, dass eine Koalition aus Eltern und Medizinern ihren Autismus möglichst effektiv "wegmacht". Das ist Paternalismus pur.
ARTE, wenn ihr einen Film ausstrahlen würdet in dem die totale Assimilation aller Migrantengruppen in die Aufnahmegesellschaft gefordert würde, im dem sogar alle bisherigen Sozialprogramme als zu weich diskreditiert würden weil sie diese Assimilation nicht anstreben, ja, ARTE, dann wäre auch eine Petition gegen jenen Film angebracht. Doch leider ist dieser Vergleich noch eine Untertreibung. Um es mit der Begrifflichkeit von Michel Foucault zu sagen: Dieser Film beinhaltet nebst einem klinischen Blick auf Autismus, der sehr stark pathologisiert, auch ganz viel Bio-Macht. Autistische Menschen werden, statistisch angeblich abgesichert, als Gruppe definiert, die im Interesse der Gesamtgesellschaft zu verhindern sind. Es wird argumentiert, dass die Gesellschaft zu ihrem "Naturzustand" zurück zu führen ist: einer Gesellschaft mit wenig oder keinen autistischen Menschen. Ist diese Argumentation nicht unglaublich heikel?
Let's have a dream: Davon, das autistische Menschen bald auch in den Medien als Minderheit wahrgenommen werden, deren Rechte zu schützen ist. Und das Medien mehr darüber berichten, was die Mehrheitsgesellschaft der neurotypischen Menschen von dieser Minderheit profitieren kann, wie beiden Gruppen am besten aufeinander zugehen, was bei der Verständigung hilft. ARTE, dazu braucht es euch. Ihr seit inzwischen ein Leuchtturm für wirklich guten Journalismus. Ein Leuchtturm für eine kritische-humanistische Berichterstattung. Wir wissen, Ihr könnt es besser!


Argumentation von Monika Krupp (Verlinkung mit Ihrer Genehmigung):

www.facebook.com/groups/172208752933360/?fref=ts


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