Region: Germany
Education

Grundschullehrer: Wir lassen uns unsere Arbeit nicht schlecht reden!

Petitioner not public
Petition is directed to
Der Spiegel
634 supporters 630 in Germany

Petitioner did not submit the petition.

634 supporters 630 in Germany

Petitioner did not submit the petition.

  1. Launched 2015
  2. Collection finished
  3. Submitted
  4. Dialogue
  5. Failed

10/12/2018, 02:11

Liebe Unterstützende,
der Petent oder die Petentin hat innerhalb der letzten 12 Monate nach Ende der Unterschriftensammlung keine Neuigkeiten erstellt und den Status nicht geändert. openPetition geht davon aus, dass die Petition nicht eingereicht oder übergeben wurde.

Wir bedanken uns herzlich für Ihr Engagement und die Unterstützung,
Ihr openPetition-Team


11/18/2015, 10:03

Spiegel-Kommentar "Schreibn nach Gehöa - Wie weltfremde Bildungsforscher den Deutschunterricht ruinieren" zum besseren Verständnis der Petition hinzugefügt.
Neue Begründung: Im SPIEGEL Nr. 41 vom 2.10. polemisiert die Medizinerin Veronika Hackenbroch unter dem Titel „Wie weltferne Bildungsforscher den Deutschunterricht ruinieren“ gegen die Methode, Kinder in der Anfangsphase eigene Texte lautorientiert schreiben zu lassen. lassen (siehe Bild). Als Lehrer und Lehrerinnen, die zum Teil seit 20, 30 und mehr Jahren Kinder erfolgreich zum Lesen und (Recht-)Schreiben geführt haben, fühlen wir uns durch diesen schlecht recherchierten Artikel einer fachfremden Journalistin in unserer Arbeit diffamiert. Uns wird mit dem Artikel letztlich unreflektiertes Handeln und damit mangelnde Professionalität unterstellt: Welch grober Unfug und beispiellose Unverschämtheit!
Neben unserer persönlichen Erfahrung, die Eltern und andere Interessierte tagtäglich in unseren Klassenzimmern überprüfen können, sind es auch Ergebnisse der Forschung, die Frau Hackenbrochs Behauptungen als rein persönlich motivierte Kampagne (s. schon SPIEGEL Nrn. 25 und 48/2013 und 24/2014) entlarven:
1. Sie stützt ihre Behauptung einer „Rechtschreibkatastrophe“ vor allem auf die Siegener Studie von Steinig u. a., die an nur drei(!) Schulen durchgeführt wurde – dazu in einer Region, die in den zurückliegenden Jahren und Jahrzehnten einen dramatischen Sozialwandel durchgemacht hat. Es gibt aus diesem Zeitraum aber mehr als ein Dutzend Studien, die die Entwicklung der Rechtschreibkompetenz sehr unterschiedlich einschätzen (vgl. die Übersicht in „Grundschule aktuell“, H. 16/2013) .
2. Im Übrigen: Die Methodik von Lese- und Schreibunterricht wurde in der Siegener Studie gar nicht berücksichtigt und deswegen kann sie nicht als Nachweis für oder gegen das Wirken dieser oder jener Methode herangezogen werden. Das aber tut Frau Hackenbroch: Mangels oder wider besseren Wissens? Sie hätte zur Kenntnis nehmen können, ja müssen: Eine unabhängige Metaanalyse der wenigen vorliegenden Methoden-Untersuchungen von Funke (2014) kommt zu dem Schluss, dass sich eine Fehlentwicklung durch lautorientiertes Schreiben im Vergleich mit anderen Methoden nicht belegen lässt.
3. Frau Hackenbroch verklärt zudem die sog. „bewährten Methoden“ der Vergangenheit. Aber: Gerade das Ergebnis dieser Methoden sind viele Millionen funktionale Analphabeten unter den Grundschulabsolventinnen und -absolventen der 1950er, 1960er und 1970er Jahre – Folge der damaligen „Massenexperimente“ mit Fibellehrgängen und blindem Rechtschreibdrill. Auch für den Durchschnitt zeigt die aktuelle l.e.o.-Studie (2012) , dass ältere Menschen nicht rechtschreibsicherer sind als jüngere.
Uns ist bewusst, dass es Kolleginnen und Kollegen gibt, die ihren Lese- und Schreibunterricht nicht fachgerecht durchführen. Diese finden sich allerdings bei allen Methoden: Es gibt Klassen, die mit dem „Schreiben nach eigener Aussprache“ (nicht nach „Gehöa“!) selbst unter schwierigen Bedingungen weit überdurchschnittliche Ergebnisse erreichen, und andere, die mit traditionellen Methoden miserabel abschneiden – und umgekehrt. Hätte Frau Hackenbroch das blind kritisierte Buch „Vermessene Schulen“ von Hans Brügelmann mit Verstand gelesen, hätte sie vielleicht etwas gründlicher über den zentralen Satz „Pädagogik ist keine Technik“ nachgedacht: Der Erfolg einer jeden Methode hängt von ihrer kompetenten Umsetzung im Unterricht und von der pädagogischen Haltung der Lehrerinnen und Lehrer ab.
Wir verwahren uns nachdrücklich gegen die pauschale Unterstellung didaktischer Inkompetenz und fordern ein sachliches und differenziertes Nachdenken über die Schwierigkeiten des Anfangsunterrichts, wie sie beispielhaft in dem aktuellen Sammelband „Rechtschreibunterricht in der Diskussion“ des Grundschulverbands von Praktikerinnen und Praktikern sowie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern verschiedener Fachrichtungen geführt wird.


11/16/2015, 13:22

Grammatikfehler in Überschrift wurde korrigiert.
Neuer Titel: Grundschullehrer: Wir lassen uns unser unsere Arbeit nicht schlecht reden!


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