Область : Бауцен
Успіх
Культура

Kein Bismarckdenkmal auf dem Czorneboh/Čornobóh

Позивач/ позивачка не публічний(-а)
Петиція адресована
Stadtrat Bautzen/Budyšin
1 529 397 в Бауцен

Петицію було успішно розглянуто

1 529 397 в Бауцен

Петицію було успішно розглянуто

  1. Розпочато 2021
  2. Збір завершено
  3. надіслано в 23.11.21
  4. Діалог
  5. Успіх

Петиція була успішною!

25.11.2021, 13:36

Lube podpěraćelki a lubi podpěraćeljo, liebe Unterstützerinnen und Unterstützer,

gestern Abend hat der Bautzner Stadtrat auf seiner Sitzung nach ausführlicher Debatte mit 12 zu 9 Stimmen bei 3 Enthaltungen dem Antrag von B90/Grüne und Linken entsprochen und den Beschluss des Hauptausschusses zur Errichtung des Bismarckdenkmals auf unserem Hausberg aufgehoben. Neben den beantragenden Fraktionen stimmten CDU, SPD und FDP in unserem Sinne ab, einige Stadträte des BBBz enthielten sich. Damit besteht für das Denkmalprojekt der AfD-nahen "Liedertafel" keine rechtliche Grundlage mehr und der Czorneboh/Čornobóh bleibt verschont.

Ihr alle, Unterzeichnende und ErstunterzeichnerInnen, habt zu diesem Erfolg maßgeblich beigetragen und damit ein Projekt verhindert, das nicht nur Zwietracht zwischen sorbischen und deutschen Oberlausitzern gesät hätte, sondern auch den Ruf der Stadt weiter beschädigt und unser Verhältnis zu den Partnern und Freunden in Polen, Tschechien und Frankreich belastet hätte. Ihr habt dazu beigetragen, dass unser Berg nicht aus zweifelhaften politischen Motiven zu einer Wallfahrtsstätte für dunkle Gesellen wird. Dafür noch einmal herzlichen Dank und wutrobny dźak!

Bedanken möchten wir uns auch bei jenen Stadträtinnen und Stadträten, die unseren Argumenten ein offenes Ohr geschenkt und teils ihre ursprüngliche Meinung noch einmal hinterfragt und geändert haben. Danke an alle, die die Petition in ihren Kreisen verbreitet oder sich anderweitig zu Wort gemeldet haben und auch jenen, die gestern die Einwohnerfragestunde noch einmal genutzt haben, um angebrachte Fragen zu stellen.

Es ist ein kleiner Hoffnungsschimmer, dass ein solches Projekt in Bautzen/Budyšin doch nicht einfach durchgewunken wird und dass es – wenn es darauf ankommt – möglich ist, breite zivilgesellschaftliche Bündnisse zu schmieden. Daher bedanken wir uns auch bei allen, die an dieser Stelle über ihren eigenen Schatten gesprungen sind.

Wutrobne strowja
Robert Lorenz, Julian Nyča, Friedrich Pollack




15.11.2021, 22:54

Liebe Unterzeichnerinnen und Unterzeichner,

zunächst einmal vielen herzlichen Dank für die überwältigende Unterstützung, die unsere Petition in den letzten knapp zwei Wochen erfahren hat. Neben mehr als 1200 Unterschriften, davon über die Hälfte aus dem Landkreis Bautzen/Budyšin und ein gutes Viertel aus der Stadt selbst, haben wir über viele Kanäle Zuspruch erfahren. Offensichtlich gibt es eine Menge Menschen, die es aus verschiedenen Gründen für keine gute Idee halten, im Jahr 2021 auf dem Czorneboh/Čornobóh ein neues Bismarck-Standbild zu errichten. Neben den regionalen Medien haben bundesweit auch mehrere überregionale Medien (darunter die Süddeutsche Zeitung, die ARD-Tagesthemen und die Deutsche Presseagentur) sowie einige internationale Nachrichten über die Bautzener Vorgänge berichtet.

Mittlerweile ist es amtlich, dass die ursprünglich für den 15. Dezember geplante Abstimmung im Stadtrat bereits am 24. November stattfinden wird – also in neun Tagen. Zu den Gründen dieser Vorverlegung ist uns nichts bekannt; auch nicht, ob neben Befürwortern des Denkmals auch Gegner dieses Projekts ihre Position vor dem Rat erläutern dürfen. Momentan lässt sich nicht vorhersagen, ob sich im Stadtrat eine stabile Mehrheit gegen die Denkmalspläne der „Bautzener Liedertafel“ zusammenfinden wird. Daher ist es von entscheidender Bedeutung, mithilfe unserer Petition in der letzten Woche noch einmal ein starkes Signal zu senden. Dafür bitten wir Sie um Ihre Hilfe.

Sie können uns im „Endspurt“ auf unterschiedliche Art dabei unterstützen, insbesondere aus Bautzen/Budyšin und Umgebung noch mehr Menschen auf die Petition aufmerksam zu machen:

* Reden Sie mit Menschen über die Denkmalspläne und Ihre Position dazu. Gemeinsam schaffen wir die öffentliche Debatte, die es vor der Entscheidung im Hauptausschuss nicht gab.
* Schreiben Sie eine Mail an Freunde, Bekannte oder Verwandte mit dem Link zur Petition (openpetition.de/czorneboh) und bitten Sie um deren Unterstützung.
* Teilen Sie den Link zur Petition in den sozialen Medien oder legen Sie die Adresse in Ihrem Ladengeschäft oder Lokal aus.
* Laden Sie sich direkt von der Petitionsseite Unterschriftenbögen herunter und drucken sie aus. Diese können Sie entweder auslegen oder gezielt Menschen ansprechen und um deren Unterstützung und Unterschrift bitten. Ganz wichtig: die ausgefüllten, eingescannten Bögen direkt auf der Seite wieder hochladen.

Wutrobny dźak und herzlichen Dank für Ihre Unterstützung,

Robert Lorenz
Julian Nyča
Friedrich Pollack



03.11.2021, 13:07

Ergänzung eines weiteren Erstunterzeichners


Neuer Petitionstext:

Sehr geehrte Stadträtinnen und Stadträte der Stadt Bautzen/Budyšin,

im Oktober hat der Hauptausschuss des Stadtrats der Errichtung eines Denkmals für Otto von Bismarck auf dem Czorneboh/Čornobóh zugestimmt. In der Folge regte sich deutlicher Protest vor allem seitens des Sorbischen Instituts und der Domowina – Bund Lausitzer Sorben, aber auch von anderen Akteuren.

Wir, die Unterzeichnenden dieser Petition, schließen uns diesem Protest an und bitten Sie um eine Aufhebung dieses Beschlusses. Beschlusses. 

Die fast drei Meter hohe Bismarck-Statue auf dem symbolträchtigen Czorneboh/Čornobóh wurde 1904 errichtet und 46 Jahre später in einem Akt des Bildersturms unwiederbringlich zerstört. Seit mittlerweile mehr als 70 Jahren ist ihr Platz leer. Nichts spricht gegen eine Aufarbeitung dieser historischen Episode und eine Beschäftigung mit der widersprüchlichen Person Bismarcks – in all ihren Facetten. Den Nachbau eines Heldenstandbildes aus der Kaiserzeit halten wir, die Unterzeichnenden, jedoch für keinen angemessenen Umgang mit diesem historischen Erbe. Auch eine kritische Informationstafel kann nicht die symbolische Wirkung aufheben, die die Neuerrichtung eines fast drei Meter hohen preußischen Feldherrendenkmals an repräsentativer Stelle ausstrahlen würde. würde. 

Otto von Bismarck war bereits zu seinen Lebzeiten – und ist bis heute – eine höchst umstrittene und zwiespältige Persönlichkeit. Mit Blick auf sein politisches Wirken und dessen Folgen genügt es im Jahr 2021 umso weniger, ihn auf seine Rolle als „Reichsgründer“ und Initiator der deutschen Sozialgesetzgebung zu reduzieren, um die Errichtung eines Denkmals zu begründen. Denn das hieße, nahtlos Anschluss zu suchen an den übersteigerten Bismarckkult des frühen 20. Jahrhunderts, in dessen Kontext auch das einstige Bautzener Denkmal entstand. Ausgeblendet blieben dabei erneut die repressiven und autoritären Aspekte seiner Politik als preußischer Ministerpräsident und Reichskanzler. Bismarck steht auch für eine Politik von „Blut und Eisen“, für die Geringschätzung von Parlamenten, für das Sozialistengesetz, für den Kulturkampf sowie für Deutschlands Einstieg in die Kolonialpolitik. Fortschrittliche gesellschaftliche Aufbrüche, namentlich die Arbeiter- und die Frauenbewegung, waren demgegenüber fortlaufend Verdächtigungen und Verfolgungen ausgesetzt. ausgesetzt. 

Als aggressiv zeichnete sich insbesondere die preußische Politik gegenüber den in Deutschland lebenden nationalen Minderheiten wie Sorben und Polen aus. Auch sie war durch permanentes Misstrauen und Repressionen gekennzeichnet. Maßnahmen, wie die Zurückdrängung und Abschaffung des sorbischen und polnischen Schulunterrichts, Überwachung und Verbote von Vereinen und Veranstaltungen der nationalen Minderheiten, die Ausweisung zehntausender Polen sowie die bewusste Forcierung deutscher Ansiedlungen in mehrheitlich polnisch bewohnten Landesteilen Preußens zielten auf eine rasche „Germanisierung“ dieser Gebiete und eine erzwungene Assimilation ihrer Bevölkerung. Im Verhältnis zwischen Deutschen und Sorben sowie zwischen Deutschen und Polen hat diese Politik nicht nur unmittelbar Spannungen und Konflikte geschaffen, sondern auch langfristig Verletzungen erzeugt und Vertrauen zerstört. zerstört. 

Als Politiker steht Bismarck damit konträr zu unserem heutigen Selbstverständnis als demokratische, weltoffene und tolerante Gesellschaft. Ihm im Jahr 2021 von neuem ein Denkmal zu errichten ist kein Zeichen der Geschichtsaufarbeitung, sondern Ausdruck einer verfehlten, rückwärtsgewandten Erinnerungskultur. Die Entscheidung des Hauptausschusses steht zudem im Widerspruch zur Hauptsatzung der Stadt Bautzen/Budyšin, in deren erstem Paragraphen sich die Stadt selbst und alle ihre Organe verpflichtet, im Sinne des Miteinanders zwischen Deutschen und Sorben zu wirken. Statt ein Denkmal für Bismarck zu errichten, sollten wir uns daher vielmehr fragen, wie eine zeitgemäße Erinnerungs- und Gedenkkultur in unserer Stadt und Region aussehen kann.



Neue Begründung:

Daher bitten wir Sie, sehr geehrte Stadträtinnen und Stadträte, im Interesse des sozialen Friedens in der Stadt, des respektvollen Miteinanders zwischen sorbischen und deutschen Einwohnern sowie eines guten Verhältnisses zu unseren befreundeten Nachbarn in Polen und Tschechien in der gemeinsamen Euroregion Neiße, die Errichtung eines Bismarck-Denkmals auf dem Czorneboh/Čornobóh abzulehnen und den Beschluss des Hauptausschusses aufzuheben.

Erstunterzeichnerinnen und Erstunterzeichner:

Jan Bilk, Vorsitzender des Sorbischen Künstlerbundes

Jan Budar, Direktor der Stiftung für das sorbische Volk

Měrana Cušcyna, Autorin

Róža Domašcyna, Schriftstellerin

Benedikt Dyrlich, Schriftsteller und Publizist

Lutz Hillmann, Intendant des Deutsch-Sorbischen Volkstheaters

Sylvia Janze

Silke Klewin, Leiterin der Gedenkstätte Bautzen

Dr. Uwe Koch, Soziologe und Vorsitzender der Mättig-Stiftung Bautzen Bautzen 

Tomaš Kreibich-Nawka, Intendant des Sorbischen National-Ensembles Bautzen

Mato Krygaŕ-Krüger

Dr. Robert Lorenz, Europäischer Ethnologe und Ausstellungskurator

Jürgen Matschie, Fotograf

Dr. Hans Mirtschin, Kunsthistoriker und Denkmalpfleger

Julian Nyča, Kulturwissenschaftler, Mitglied des Sächsischen Sorbenrates

Dr. Friedrich Pollack, Historiker

Tilmann Popp, Superintendent im Kirchenbezirk Bautzen-Kamenz

Dr. Peter Paul Straube, 1. Vorsitzender des Vereins Ökumenischer Domladen Bautzen e.V.

Dawid Statnik, Vorsitzender der Domowina – Bund Lausitzer Sorben

Christian Tiede, Pfarrer der Evangelisch-Lutherischen Kirchgemeinde St. Petri

Kai Wenzel, Kunsthistoriker


Unterschriften zum Zeitpunkt der Änderung: 131 (42 in Bautzen)


02.11.2021, 22:21

eine weitere Erstunterzeichnerin hinzugefügt


Neue Begründung:

Daher bitten wir Sie, sehr geehrte Stadträtinnen und Stadträte, im Interesse des sozialen Friedens in der Stadt, des respektvollen Miteinanders zwischen sorbischen und deutschen Einwohnern sowie eines guten Verhältnisses zu unseren befreundeten Nachbarn in Polen und Tschechien in der gemeinsamen Euroregion Neiße, die Errichtung eines Bismarck-Denkmals auf dem Czorneboh/Čornobóh abzulehnen und den Beschluss des Hauptausschusses aufzuheben.

Erstunterzeichnerinnen und Erstunterzeichner:

Jan Budar, Direktor der Stiftung für das sorbische Volk

Měrana Cušcyna, Autorin

Róža Domašcyna, Schriftstellerin

Benedikt Dyrlich, Schriftsteller und Publizist

Lutz Hillmann, Intendant des Deutsch-Sorbischen Volkstheaters

Sylvia Janze

Silke Klewin, Leiterin der Gedenkstätte Bautzen

Dr. Uwe Koch, Soziologe und Vorsitzender der Mättig-Stiftung Bautzen 

Tomaš Kreibich-Nawka, Intendant des Sorbischen National-Ensembles Bautzen

Mato Krygaŕ-Krüger

Dr. Robert Lorenz, Europäischer Ethnologe und Ausstellungskurator

Jürgen Matschie, Fotograf

Dr. Hans Mirtschin, Kunsthistoriker und Denkmalpfleger

Julian Nyča, Kulturwissenschaftler, Mitglied des Sächsischen Sorbenrates

Dr. Friedrich Pollack, Historiker

Tilmann Popp, Superintendent im Kirchenbezirk Bautzen-Kamenz

Dr. Peter Paul Straube, 1. Vorsitzender des Vereins Ökumenischer Domladen Bautzen e.V.

Dawid Statnik, Vorsitzender der Domowina – Bund Lausitzer Sorben

Christian Tiede, Pfarrer der Evangelisch-Lutherischen Kirchgemeinde St. Petri

Kai Wenzel, Kunsthistoriker


Unterschriften zum Zeitpunkt der Änderung: 23 (6 in Bautzen)


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