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28. 10. 2025 2:51

🟦 Gegenargumentation zum Sachstandsbericht der Gemeinde Bischberg – Glasfaserausbau 2025

Die Gemeinde Bischberg stellt in ihrem Bericht vom 20.10.2025 dar, dass sie aufgrund der aktuellen Förderrichtlinien keine Fördermittel mehr für den Glasfaserausbau erhält, da sie als „gut versorgt“ gilt. Diese Einschätzung greift jedoch zu kurz und verschleiert strukturelle Versäumnisse in der bisherigen Planung und Umsetzung.

1️⃣ Fehlende ganzheitliche Strategie – Ausbau nur in Teilgebieten

Bereits in den vergangenen Jahren wurden Glasfasernetze nicht flächendeckend, sondern nur in ausgewählten Neubaugebieten oder Straßen verlegt. Dadurch sind große Teile der Gemeinde – insbesondere in Trosdorf, Weipelsdorf, Rothhof und älteren Wohnbereichen von Bischberg – weiterhin ohne direkten Glasfaseranschluss (FTTH).

Statt einen gemeindeweiten, abgestimmten Ausbauplan zu verfolgen, wurde in mehreren Etappen nur dort gebaut, wo es wirtschaftlich oder logistisch einfach war. Das führte dazu, dass die Gemeinde heute nicht mehr als förderfähig gilt, obwohl faktisch kein vollständiges Glasfasernetz existiert.

2️⃣ Politisches Versäumnis bei Förderanträgen

Andere vergleichbare Gemeinden in Oberfranken haben bereits zwischen 2018 und 2021 erfolgreich Fördermittel für flächendeckende Glasfaserprojekte erhalten.
Bischberg hätte in dieser Phase ebenfalls Förderanträge stellen können – als die Bedingungen deutlich günstiger waren. Stattdessen wurde sich zu lange auf bestehende Anbieter verlassen und die Förderfenster ungenutzt verstreichen lassen.

Dadurch gilt Bischberg heute als „teilweise ausgebaut“ – was nach neuer Förderrichtlinie bedeutet, dass keine staatliche Förderung mehr möglich ist, selbst wenn ganze Straßenzüge noch unterversorgt sind.

3️⃣ Falsche Bewertung der „Versorgungslage“

Die Einstufung „gut versorgt“ basiert auf theoretischen Bandbreiten, die Anbieter angeben – nicht auf tatsächlichen Messergebnissen. Viele Bürgerinnen und Bürger berichten, dass die realen Geschwindigkeiten weit unter den versprochenen Werten liegen.
Trotzdem gelten Anschlüsse mit 50–100 Mbit/s technisch als ausreichend, um aus der Förderung zu fallen – obwohl sie nicht zukunftssicher sind.

4️⃣ Fehlende Transparenz und Bürgerbeteiligung

Die Bevölkerung wurde bislang nicht aktiv in die Planungen einbezogen, obwohl viele Bürger den flächendeckenden Ausbau fordern. Eine frühzeitige Zusammenarbeit mit Bürgerinitiativen oder Anwohnergruppen hätte politische Unterstützung und mehr Druck auf Anbieter und Förderstellen erzeugt.

5️⃣ Versäumte Chancen durch unklare Prioritäten

Die Gemeinde verweist auf Gespräche mit mehreren Anbietern, die jedoch abgelehnt wurden. Dass keine Lösung für alle Ortsteile erreicht wurde, zeigt: Es fehlte an politischem Willen und Mut, eine langfristige, strategisch durchdachte Lösung durchzusetzen.
Stattdessen wurde zugelassen, dass nur wirtschaftlich attraktive Gebiete erschlossen werden – auf Kosten der gesamten Gemeinde.

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🔷 Fazit: Politisches Versagen statt technische Hürden

Die fehlende Förderung ist nicht allein auf zu hohe Fördervoraussetzungen zurückzuführen.
Sie ist eine direkte Folge politischer Fehlentscheidungen, ungenutzter Förderfenster und einer fehlenden Gesamtstrategie für den Glasfaserausbau in allen Gemeindeteilen.

Die Bürgerinnen und Bürger zahlen nun den Preis dafür – mit schlechterer digitaler Infrastruktur, geringerer Attraktivität für Familien und Betriebe und steigenden Kosten für einen späteren Nachholausbau.

➡ Es ist höchste Zeit, dass die Gemeinde Bischberg gemeinsam mit den Bürgern eine neue Initiative für einen flächendeckenden Ausbau startet – unabhängig von kurzfristigen Fördergeldern.


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