Onderwijs

Abschaffung der Studiengebühr für Internationale Studierende und Studierende im Zweitstudium

Indiener niet openbaar
Petitie is gericht aan
Landtag von Baden-Württemberg (Petitionsausschuss)
644 Ondersteunend 574 in Baden-Württemberg

De petitie is ingetrokken door de indiener

644 Ondersteunend 574 in Baden-Württemberg

De petitie is ingetrokken door de indiener

  1. Begonnen 2021
  2. Handtekeningeninzameling voltooid
  3. Ingediend
  4. Dialoog
  5. Mislukt

Folgende Petition wurde von Studierenden der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart verfasst. Wir beziehen uns in dem Text zwar auf unsere Akademie, wollen aber stellvertretend für alle internationalen Studierenden sowie Zweitstudierenden der staatlichen Hochschulen und Universitäten von Baden-Württemberg sprechen.

Fast alle Bundesländer in Deutschland ermöglichen durch ihr Bildungssystem jungen Menschen, unabhängig von ihrem finanziellen Hintergrund, ein Studium. Wir finden, dahinter steckt eine sehr gute Absicht und dies ist förderlich für die künftigen Generationen. Allerdings werden in Baden-Württemberg zusätzliche Studiengebühren für Nicht-EU-AusländerInnen und Zweitstudierende erhoben.

Baden-Württemberg leidet nachweislich an einem Mangel an fachgerechtem Lehrpersonal in Bildender Kunst sowie in den MINT-Fächern, wie Physik und Informatik. Seit 2017/2018 werden allerdings von QuereinsteigerInnen, denen in der Regel ein Zweitfach fehlt, Zweitstudiengebühren für eine Nachqualifizierung verlangt. Dies ist kontraproduktiv und wirkt äußerst abschreckend. Der Mangel kann wohl kaum durch weitere finanzielle Hürden behoben werden. Stattdessen werden die Gebühren langfristig gesehen den Lehrkraftmangel noch weiter verstärken. 

Fragen Sie Ihre Kinder, ob ihnen ausreichend fachgerechter Unterricht in der Schule angeboten wird. Danach versuchen Sie nachzuvollziehen, wieso QuereinsteigerInnen, welche diesen Mangel beheben könnten, dafür zusätzliche Gebühren bezahlen müssen. 

So werden potenzielle Lehrkräfte, die für das Land eine Bereicherung in der Bildung darstellen würden, mit Zweistudiengebühren bestraft. Daneben werden auch die jüngeren Generationen, die während der Corona-Pandemie nicht nur finanziell stark belastet werden, durch Lehrkraftmangel bestraft. Für diese Generationen zerstört die aktuelle Politik mit den von ihr eingeführten Zweistudiengebühren nach und nach die Bildung sowie den Ausblick auf genügend Lehrpersonal. 

Diese Schlussfolgerung legt nahe, dass die aktuelle Politik nicht an der Zukunft dieses Landes interessiert ist. Würden sie sich dafür interessieren, würden sie sich auch für die Bildung der jüngeren Generationen einsetzen. Diese Politik kann weder ausreichend fachgerechtes Lehrpersonal anbieten noch will es ausreichend fachgerechtes Lehrpersonal ausbilden.

Deutsche Universitäten haben einen hervorragenden Ruf für ihre Lehre und Forschung. Die aktuellen Gesetzmäßigkeiten von Baden-Württemberg zeigen, dass die Landesregierung an Ausländer, die der deutschen Gesellschaft und Wirtschaft nach ihrem Studium eine große Hilfe sein werden, besondere Erwartungen im universitären Aufnahmeverfahren stellt.

Andererseits ist nicht zu übersehen, dass die Bachelor- und Master-AbsolventInnen als Mitglieder der Gesellschaft direkt oder indirekt zur Bereicherung der deutschen Gesellschaft und Wirtschaft beitragen.

Internationale Studierende, die nach Deutschland kamen, um dort ihren Abschluss zu machen, bleiben später entweder in Deutschland oder kehren in ihre Heimat zurück. Trifft Letzteres zu, bringen sie die Bildung und ihre Erfahrungen mit in ihre Heimat. So können auch diejenigen eine solide Bildung erhalten, die sonst keine Chance hatten, im Ausland zu studieren. Dieser Schritt ist für die Entwicklungshilfe und für globale Umwelttechnologien besonders förderlich und hilft der jungen Generation, die Welt zu verbessern. Außerdem gewinnen deutsche Lehre und Forschung dadurch an weiterem Ansehen.

Wenn internationale Studierende nach ihrem Abschluss in Deutschland bleiben, profitiert die deutsche Wirtschaft von ihnen. Durch sie werden deutsche Wissenschaften, Kunst und Forschung bereichert. Schließlich mündet diese positive Entwicklung in neue Innovationen sowie in Kulturbereicherungen und schließlich in steigendes Ansehen des Entwicklungsstandortes Deutschland. 

Zum Beispiel:

Hae-Gue Yang kam für ihr Studium nach Deutschland und ist dort inzwischen an der Städelschule in Frankfurt als Professorin tätig. Weiter betreibt sie eine größere Werkstatt mit vielen Angestellten.

Auch profitieren die Studierenden der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart durch die Lehre internationaler ProfessorInnen, DozentInnen und WerkstattleiterInnen von ihren kulturellen Hintergründen und ihren speziell damit verbundenen handwerklichen Fähigkeiten und Erfahrungen. Wir Studierende haben somit internationale Techniken in Werkstätten erlernen können und dadurch unsere künstlerischen Ideen verwirklichen können.

Reden

Durch die hohen Studiengebühren wird uns Nicht-EU-AusländerInnen und Zweitstudierenden ein Zugang zur Bildung stark erschwert und je nach finanziellem Hintergrund ganz verwehrt. Die Gebühren werden für viele zur finanziellen Belastung. Jede Rückmeldefrist bedeutet für die Betroffenen Stress und Angst davor, exmatrikuliert zu werden, falls sie die Gebühren im aktuellen Semester nicht mehr bezahlen können.

Weiter entsteht durch die zusätzlichen Gebühren ein Gefühl der Nichtzugehörigkeit. Das ist der Beginn einer Ungerechtigkeit, insofern, dass diejenigen mehr Möglichkeiten haben, die bereits durch finanzielle Absicherung mehr besitzen. Eine Ungerechtigkeit, die auf keinen Fall akzeptiert werden darf.

1. Wir lernen unser Leben lang, von der Geburt bis zum Tod. Daher ist der Beginn des Lebens der Beginn der Bildung. Wenn jedoch Bildung an sich unfair ist, da für die gleiche Bildung unterschiedliche finanzielle Voraussetzungen gelten, gestaltet sich das Leben auch als ungerecht. Wer in Armut verfällt, dem wird ohne freien Zugang zur Bildung, die Chance verwehrt, sich aus den Schlingen der Armut befreien zu können. Ungerechtigkeit in der Bildung darf weder befürwortet noch akzeptiert werden.

2. Warum muss Bildung gerecht sein? Horace Mann hat dies damit begründet, dass die Bildung „ein großartiges Ausgleichsinstrument" ist. Einer Gesellschaft, in der jede und jeder Bildung und einen sozialen Status erhalten kann, welche deren Fähigkeiten entsprechen, ist keine Klassengesellschaft, sondern eine gleichberechtigte Gesellschaft. So ist freie Bildung das beste Mittel, um finanzielle Benachteiligungen auszubalancieren. Gleichheit in der Bildung wird somit zum direktesten Parameter für die Bestimmung der sozialen Gleichheit und um soziale Gleichheit zu realisieren, muss Gleichheit in der Bildung erreicht werden. Demzufolge gibt es hier in BW keine Bildungsgleichheit, da Nicht-EU-AusländerInnen und Zweitstudierende zusätzliche Gebühren zahlen müssen. So kann keine soziale Gleichheit erreicht werden. Die Bildungspolitik in BW ist eine Politik, die Deutsche von Nicht-EU-AusländerInnen trennt.

3. Deutschland profitiert von der Welt als Exporteur und deutsche Firmen profitieren von den ärmsten Ländern dieser Welt. Gleichzeitig will BW seine Bildung nicht mit Nicht-EU-AusländerInnen teilen, die aus finanziell schwachen Verhältnissen kommen. Diese Politik ist ein Widerspruch für die Regierungspartei „Bündnis 90, Die Grünen“, deren Gründung auf sozialen Werten beruht. Wenn eine ökologische Partei die Welt ökologischer machen will, warum verwehrt sie dann den Menschen die Bildung, welche für die ökologische Entwicklung notwendig wäre?

4. Wenn dieses Land eine so enorm hohe Summe an Studiengebühren verlangt, lässt sich daraus folgern, dass es nur darum geht, geldeinbringende Nicht-EU-AusländerInnen aufzunehmen und nicht um deren Fähigkeiten.

5. Ein Mensch kann nicht allein existieren. Alle Menschen hängen voneinander ab. In unserer Gesellschaft ist dies genauso. Da alle Gesellschaftsgruppen miteinander verbunden sind, sind wir auch mitverantwortlich für den sozialen Konstruktionsprozess. Der Prozess beginnt jedoch mit der Bildung. Deswegen trägt das Land die soziale Verantwortung auch in seiner Bildungspolitik. Deutschland unterhält nicht nur politische und wirtschaftliche Beziehungen zur EU, sondern auch zu anderen Ländern der ganzen Welt.

6. Zweitstudierende füllen die Plätze der Schnittstellendisziplinen und können für die Gesellschaft von großer Bedeutung werden. Beispiele sind Medizin und Physik in der Klinik sowie jegliche Fächerkombinationen in lehrenden Berufen. Dieses Potential wird allerdings mit den zusätzlichen Gebühren unterbunden. 

7. Obwohl wir seit dem ersten Lockdown im Sommersemester 2020 nur sehr eingeschränkt, mit deutlich weniger Lehrangebot studieren konnten, mussten wir weiterhin die vollen Studiengebühren bezahlen. Eine teilweise Rückerstattung der Gebühren wurde nur für das Wintersemester 20/21, durch eine äußerst mühselige Antragstellung genehmigt. Das heißt, dass die Regierung wohl durchaus in der Lage ist, diese Gebühren rückzuerstatten, dies jedoch ausgerechnet in diesen schweren Zeiten für das Sommersemester nicht tun will. Wir möchten dieses müßige Verhalten kritisieren. Es ist schlicht unmenschlich, während der Pandemie den Studierenden ¾ der zusätzlichen Gebühren zuzumuten, ohne dabei dem entsprechendem Lehrangebot gerecht zu werden.

Dieses ungerechte Studiengebührensystem darf nicht weiterhin hingenommen werden. Sonst läuft es Gefahr, sich weiter zu verbreiten und eine diskriminierende Gesellschaft mit erodierendem Bildungssystem hervorzubringen. Jedoch scheint es noch eine Möglichkeit zu geben, die Situation zu verbessern. Denn auf diesem Wege können wir unsere Stimme erheben, um auf Probleme hinzuweisen und Veränderungen einzufordern.

Herzliche Grüße,

Hyein Kim, Junho Jeong & Frank Orth

Unterstützende ProfessorInnen: Prof. Cordula Güdemann und Prof. Volker Lehnert

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Es geht hierbei um ein Abschaffung der Extra(!)-Gebühren. Studiengebühren und Lebenshaltungskosten sind für viele ausländische Studierende per Umrechnungskurs eh schon proportional höher. Außerdem unterstützen die ausländischen Studierenden währen ihres Studienaufenthalts die lokale Wirtschaft, arbeiten ggf auch noch in Niedriglohnjobs. Letztlich kann man sich fragen, inwiefern eine koloniale und neo-koloniale Politik Deutschlands & anderer westeuropäischer Länder in Regionen, um die es heute wirtschaftlich besonders prekär steht, den deutschen Staat nicht in eine Verantwortung stellt?!

Ein Mensch kann nicht allein existieren, alle Menschen hängen voneinander ab: so richtig dieser Satz ist, so falsch sind Ihre Schlussfolgerungen: Die Nicht-EU-Ausländer, die hier studieren, haben keinen Beitrag in Form von Steuern für unsere Universitäten geleistet. Dieser fehlende Beitrag wird als Studiengebühr erhoben, was richtig und notwendig ist, um die Universtitäten zu finanzieren. Wenn man etwas kostenlos haben möchte, muss vorher entsprechend investiert werden. Wo ist Ihre Investition? Richtig, das sind die Studiengebühren!

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