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Socialinė apsauga

Aschaffenburger Erklärung – Jugend und Corona

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  1. Pradėta 2020
  2. Rinkimas baigtas
  3. Pateikta
  4. Dialogas
  5. Baigta

Die Zeiten von Corona haben vorübergehend das öffentliche Leben weitgehend stillgelegt. Die allgemeine Bewegungsfreiheit ist eingeschränkt und physische Distanz und Abstand halten sind die Gebote der Stunde. Es wurden Maßnahmen ohne Beispiel in der Geschichte der Bundesrepublik, vielen europäischen Ländern und weltweit ergriffen. Diese haben für alle Bevölkerungsgruppen – von Kindern bis zu Senior_innen gravierende Folgen und Konsequenzen.

Kinder und Jugendliche wurden in ihren Lebenswelten nicht nur zum eigenen Schutz massiv eingeschränkt, sondern hauptsächlich zum Schutz anderer. Sie werden nicht gefragt, was sie in dieser Situation benötigen oder vermissen. In politischen Beratungsgremien finden Expert_innen für Kinder und Jugendliche offensichtlich kein Gehör.

Die beschlossenen Regelungen für Kinder und Jugendliche sind primär aus der Perspektive der Erwachsenen gedacht und greifen tief in ihre Lebenswelten ein. Die Schließung von Kindertagesstätten, Spielplätzen, Schulen, Sportstätten und Jugendtreffs bedeutet den Entzug wesentlicher Voraussetzungen für eine gesunde körperliche, psychische und soziale Entwicklung. Die Umstellung der Arbeitswelten der Eltern - beispielsweise im Homeoffice - ist primär an den Bedürfnissen der Eltern und Arbeitgebenden ausgerichet. Die Betreuung zu Hause ist in vielen Familien mit engen räumlichen Wohnverhältnissen und eingeschränkten materiellen Ressourcen sehr schwierig. Die Belastungen wiegen in sozial schwachen Familien besonders schwer und verringern die Chancen für eine gute Entwicklung von Kindern und Jugendlichen. Zumal die Zugänge zu professionellen Hilfen wie beispielsweise über das Jugendamt, Sozialpaten, Familienhilfen, Nachhilfe momentan stark eingeschränkt sind.

Viele Jugendliche bekunden große Mühe mit der verordneten Isolation zu haben. Schulfrei bis zu den Sommerferien mag sich anfangs wie ein lang gehegter Traum angehört haben. Inzwischen hat die Realität die Jugendlichen eingeholt. Junge Menschen grenzen sich in der Phase des Erwachsenwerdens von den Eltern ab, entwickeln eigene Interessen und Routinen. Dieser Prozess wurde durch die Krise abrupt gestoppt. Das soziale Leben junger Menschen ist quasi still gelegt. Die Nähe zu den Eltern führt zu Konflikten. Man ist ihnen ausgeliefert, das Streben nach Unabhängigkeit und einer eigenen Identität wird blockiert. Der elterlichen Fürsorge kann man nur durch Rückzug ins eigene Zimmer entfliehen - wenn man denn eines hat.

Das Heraustreten aus der Familie und das Gestalten und Erleben der eigenen Zeit durch beispielsweise Peer-Groups, Hobby, Sport, Jugendeinrichtungen und Nebenjob ist jetzt nicht möglich. Die Übergangsphasen in neue, maßgebliche Lebensabschnitte sind für mehrere Wochen unterbrochen. Das ist gerade in dieser Entwicklungsphase problematisch, da Jugendliche diese Zeit außer Haus brauchen, um sich als soziale Wesen zu erfahren, experimentieren zu können und neue Kontakte zu knüpfen. Unter dem Radar der Erwachsenen werden Gegenwelten inszeniert, die für die eigene Identitätsentwicklung wichtig sind – und keiner kann mit Sicherheit sagen, wie lange dieser Zustand noch anhalten wird.

In dieser Entwicklungsphase ist es selbstverständlich, dass Anweisungen von Erwachsenen mit Skepsis begegnet wird. Die Begründungen der politischen Akteure erreichen nicht alle und sind vor allem im Grenzgebiet Bayern-Hessen nicht immer nachvollziehbar. Zudem müssen sich junge Menschen vermehrt Vorwürfe gefallen lassen. Sie würden die Regeln brechen und ihrer Verantwortung nicht gerecht werden. Viele Erwachsene - auch in politischen Funktionen - tragen zu dem gefährlichen und spaltenden Narrativ bei, dass die Gruppe der sogenannten „jungen Leute“ eine Gefahr für den Rest der Gesellschaft sei. Die Corona-Krise darf nicht zum Generationenkonflikt werden, denn der größte Teil der jungen Menschen hält sich an die Ausgangsbeschränkungen und verzichtet auf vieles, was für sie von besonderer Bedeutung ist.

Unser Auftrag als Kinder- und Jugendarbeiter_innen besteht laut SGB VIII aus folgenden Punkten:

  • Junge Menschen in ihrer individuellen und sozialen Entwicklung zu eigenverantwortlichen und gemeinschaftsfähigen Persönlichkeiten fördern

  • Einen Beitrag leisten, Benachteiligung zu vermeiden und abzubauen

  • Mädchen und Jungen gleichberechtigt zur Selbstbestimmung zu befähigen und zu gesellschaftlicher Mitverantwortung und sozialem Engagement anzuregen

  • Die Beratung und Unterstützung von Eltern und anderen Erziehungsberechtigten

  • Der Schutz von Kindern und Jugendlichen vor Gefahren für ihr Wohl

  • Der Erhalt und Aufbau positiver Lebensbedingungen für junge Menschen und ihre Familien sowie einer kinder- und familienfreundliche Umwelt

Priežastis

Jugendarbeit muss - auch während Corona - möglich sein!

Voraussetzungen für den Erfolg von offener Kinder- und Jugendarbeit sind die Arbeitsprinzipien Offenheit, Freiwilligkeit, Partizipation, Lebenswelt- und Sozialraumorientierung und Geschlechtergerechtigkeit. Trotz der Fülle an kreativen Herangehensweisen vieler Einrichtungen der Kinder- und Jugendarbeit, kann sowohl der gesetzliche Auftrag als auch die Einhaltung der Arbeitsprinzipien nicht in ausreichendem Maß erfüllt werden.

Dabei wären Kinder- und Jugendarbeiter_Innen in der derzeitigen Krise ein wichtiger Teil der Präventionskette für den Schutz unserer Zielgruppe - sowie auch der restlichen Bevölkerung. Hauptberufliche, wie auch ehrenamtliche Mitarbeitende sorgen für Ansprache, Beistand, Entlastung und Unterstützung in belastenden sozialen Situationen. Unser Arbeitsfeld muss unterstützt werden, um Kindern und Jugendlichen in Notlagen weiterhin parteilich beistehen zu können. In Folge der Krise muss erneut darüber nachgedacht werden, welche öffentlichen Dienste und Leistungen der kritischen Infrastruktur zuzurechnen sind, hierbei muss Kinder- und Jugendarbeit bedacht werden und Gehör finden.

Wir fordern eine altersangemessene Kontaktregelung für Jugendliche / junge Menschen in geschützten Räumen.

Wir fordern Entscheidungsträger_innen dazu auf, die Bedürfnisse von Kindern und Jugendlichen mehr in den Fokus zu nehmen.

Wir erwarten das Vertrauen in unsere Expertise und den notwendigen Spielraum, um den Bedürfnissen unserer Zielgruppe gerecht werden zu können.

Kinder- und Jugendarbeit muss umfassend mit Hard- und Software ausgestattet werden und braucht klare Rechtssicherheit für die digitale Arbeit, sowohl mit Mitarbeiter_Innen als auch der Zielgruppe. Die Möglichkeit zur Qualifizierung muss gegeben sein.

Wir treten entschlossen dafür ein, dass die generelle Schließung von Einrichtungen nicht notwendig ist.

Konzepte, die den hygienischen Anforderungen entsprechen, können entwickelt und umgesetzt werden. Somit kann eine gesunde psychische, physische und soziale Entwicklung weiterhin ermöglicht werden.

Wir treten entschlossen dafür ein, dass junge Menschen niemanden absichtlich schädigen wollen und sehr wohl in der Lage sind rücksichtsvoll zu handeln, wenn sie sich mit ihren Bezugs- und Vertrauenspersonen austauschen können.

Jugendarbeit muss möglich sein.

Dies ist eine gemeinsame Erklärung der Aschaffenburger Jugendeinrichtungen:

Stadtjugendring Aschaffenburg (SJR), Jugend- und Kulturzentrum Aschaffenburg (JUKUZ), Jugendtreff Katakombe, Europabüro Aschaffenburg, Jugendparlament Aschaffenburg und KJA Aschaffenburg.

Quellen: Interview mit Klaus Hurrelmann, https://www.mz.de, 27.03.2020

Kommentar von Allan Guggenbühl, https://www.nzz.ch, 02.04.2020

Interview mit Benno Hafeneger, https://www.faz.net, 13.04.2020

Stellungnahme Deutsche Akademie für Kinder- und Jugendmedizin e. V., 2020

Offene Kinder- und Jugendarbeit, https://www.awo.org, 2020

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Wir brauchen so was nicht zieht doch einfach dort hin wo eine ist wenn es euch nicht past! Die Straße war zu erst da

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