Alueella: Hampuri
Kulttuuri

Aufklärende, gedenkende Aufarbeitung der Kolonialverbrechen Hamburgs

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Geschäftsstelle des Eingabenausschusses der Hamburgischen Bürgerschaft, Hamburger Senat, Peter Tschentscher
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Carl Hagenbeck, Begründer des berühmten Tierpark Hagenbeck in Hamburg, bekannt als bedeutender Zoodirektor und Erfinder naturalistischer Freigehege, führte zwischen 1874 und 1932 über 300 außereuropäische Menschengruppen in sogenannten selbsterfundenen ,Menschenzoos’ vor. Inuit, Nubier und Malabaren, Ureinwohner afrikanischer, indianischer und indischer Stämme wurden nach Hamburg geschifft, als unterlegene, wilde Kannibalen betitelt und dazu genötigt, Kämpfe, Rituale und Kriegstänze vorzuführen, die nicht ihrer Kultur entsprachen. Diese Inszenierungen für das überlegene, weiße, europäische Publikum waren für Hagenbeck ein lukratives, wenn auch menschenverachtendes Geschäft. Die Nachfrage nach dem ,Exotischen’, ,Fremden’ und ,Wilden’ war groß, genau wie die Gewinnspanne Hagenbecks.

„Die ,Völkerschauen', die Carl Hagenbeck perfektionierte und für die er in ganz Europa berühmt war, waren menschenverachtende und rassistische Veranstaltungen, die dem kolonialen Denken, das auf Herabsetzung des kolonialen Anderen beruhte, Vorschub leisteten.“¹ Carl Hagenbeck hat mit seinen Menschenzoos fundamental zur Entstehung und Verfestigung rassistischer Auffassungen beigetragen, die noch heute existieren.

Wir fordern aufklärende, unmissverständliche Hinweistafeln und andere Informationseinheiten im Tierpark Hagenbeck an gutbesuchten, offensichtlichen Stellen, die einen offenen Umgang mit unserer kolonialen Vergangenheit anregen. Ihre bestehenden Formulierungen, wie beispielsweise, dass Carl Hagenbeck diverse Völker „engagierte“² und dass „der Tierpark (…) stolz auf seinen Gründer (sei), und das (bliebe) auch so“¹, tragen eben nicht zu jener reflektierten Aufarbeitung unserer Geschichte bei.

Wir fordern, dass wir mit unseren Mitbürger:innen aus den Fehlern unserer Geschichte lernen können. Denn wie wir wissen, ist Unwissenheit über unsere eigene Geschichte gefährlich.

Trotz ihrer Unveränderbarkeit hat unsere Vergangenheit großen Einfluss auf unsere Gegenwart, sie hilft uns, soziale und gesellschaftliche Zusammenhänge besser zu verstehen und im Idealfall hindert sie uns daran, vergangene Fehler erneut zu begehen.

Die Vernichtung oder Entfernung von Orten mit entscheidender kolonialer Geschichte würde unser Ziel, die Kolonialverbrechen Hamburgs gedenkend aufzuklären und aufzuarbeiten, verfehlen. Wir fordern stattdessen eine offene Auseinandersetzung mit unserer weitreichenden kolonialen Geschichte, die die persönliche Meinungsbildung unserer Mitbürger:innen anstößt.

Wir wollen einen aufklärenden Dialog anregen.

Die Monumente der Geschichte bleiben folglich erhalten, werden aus ihrem jeweiligen Zeitzusammenhang erklärt, die jeweils entstandenen gesellschaftlichen Veränderungen vor Ort dargelegt, sodass die Besucher:innen sich der maßgeblichen, folgenschweren Historik des Ortes bewusst sind.

Perustelut

Sollen wir weiterhin so tun, als ob nichts passiert wäre? Sollen wir weiterhin unsere Schuld verdrängen? Nichts erinnert im Tierpark Hagenbeck an die zutiefst menschenverachtenden und rassistischen Völkerschauten. Nichts erinnert am symbolischen Ort des Braakenhafens daran, dass wir Deutschen von hieraus in den Genozid an den Herero und Narma fuhren, der über 70.000 Leben kostete. Nichts klärt im Museum für Völkerkunde ausreichend über unseren Besitz an Raubkunst, welche Völkern in imperialistischer Sammlungsraserei gestohlen wurde, auf. Im Keller des Museums für Völkerkunde befinden sich Kisten der zu Beginn des 20. Jahrhunderts stattgefundenen Südseeexpeditionen, die nicht einmal ausgepackt sind.

Ein Bewusstsein für unsere historische Vergangenheit zu schaffen, auf dieses dunkle Kapitel der Hamburger Geschichte aufmerksam zu machen, damit aus Fehlern der Geschichte gelernt werden kann, dass ist die Aufgabe der politischen Vorsitzenden dieser Stadt. In ihren eigenen Worten: „Innerhalb der Kolonialzeit wurden schwere Verbrechen begangen und ganze Kontinente ausgebeutet – mit Folgen, die heute noch zu spüren sind. Daraus erwächst die Verantwortung, das koloniale Erbe der Stadt weiter aufzuarbeiten.“³

Wir fordern einen Forschungs- und Gedenkort zur kolonialen und postkolonialen Globalisierung in Hamburg. Wie in keiner anderen Stadt Deutschlands konzentrieren sich in unserer Hansestadt verteilt Orte, welche konkret durch ihre koloniale Geschichte bestimmt sind. Der Hafen, das Museum für Völkerkunde, der Tierpark Hagenbeck, das Kolonialinstitut. Die Mehrheit dieser Orte, an denen die Spuren unseres kolonialen Erbes sichtbar sind, befindet sich auf einem geographisch übersichtlichen Gebiet.

Unsere Forderung ist ein interaktiver Komplex aus Forschungseinrichtungen, Museen und Stadtrundgängen.

Vom Museum für Völkerkunde über die Universität, das Rathaus, die Handelskammer und die Speicherstadt könnten Bürger:innen und Besucher:innen dieser Stadt sich die Geschichte der kolonialen Globalisierung erlaufen - und das kann man nirgends sonst auf der Welt.

Die Freie und Hansestadt Hamburg verpasst ihre einzigartige Chance, als Vorbild und Vorreiter in der kolonialen Aufarbeitung voranzugehen. Es liegt an dem Hamburger Senat, „(…)ein tragfähiges postkoloniales Erinnerungskonzept für die Stadt und ihre historische Verantwortung (zu) erarbeiten“³, denn die Aufklärung über unsere Kolonialgeschichte ist von äußerster Dringlichkeit. Die Ereignisse in den USA und die folgenden weltweiten Proteste stellen hierbei nur die Spitze des Eisberges dar und erinnern uns daran, dass wir das Kapitel der Aufarbeitung noch lange nicht abgeschlossen haben.

Wie soll sich die Freie und Hansestadt „Hamburg (…) zu einer wachsenden Metropole mit internationaler Ausstrahlung entwickeln“⁴, wie kann Hamburg authentisch das Bild einer offenen, zukunftsgewandten, innovativen, freien Hansestadt aufrechterhalten, ohne dass sie ernsthaft zur Aufarbeitung unseres kolonialen Erbes, zur Aufklärung und Weiterbildung ihrer Bürger:innen und Besucher:innen beiträgt?


¹ M.DuMont Schauberg: „Tausende fordern Abriss des Hagenbeck-Denkmals“, 20.06.2020, Hamburger Morgenpost, S.9, URL: https://www.pressreader.com/germany/hamburger-morgenpost/20200620/textview (Stand:4.11.20)

² „Historie - Zeitreise mit Hagenbeck“, URL: https://www.hagenbeck.de/de/tierpark/tierpark/historie.php (Stand: 01.11.2020)

³ Senatskanzlei: „Koalitionsvertrag: Kunst und Kultur“, URL: https://www.hamburg.de/senatsthemen/koalitionsvertrag/kunst-und-kultur/ (Stand: 01.11.2020)

⁴ Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen: „Wachsende Metropole - Das Räumliche Leitbild“, URL: https://www.hamburg.de/raeumliches-leitbild/ (Stand: 01.11.2020)

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    - ¹ M.DuMont Schauberg: „Tausende fordern Abriss des Hagenbeck-Denkmals“, 20.06.2020, Hamburger Morgenpost, S.9

    - ² Margret Kiosz: "Nicht jede Straße muss umbenannt werden“, 15.07.2020, Eckernförder Zeitung, S.3

    - ⁴ A.Westermann: „Abriss des Hagenbeck- Denkmals?“, 22.06.2020, Forum/ Leserkommentare der Hamburger Morgenpost, S.29

    - ⁵ O.Beck: „Abriss des Hagenbeck- Denkmals?“,... enemmän

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