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Kultūra

Benennung einer/s Straße/Platzes nach Stanislaw Petrow, der 1983 den atomaren Weltkrieg verhinderte

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Ich schlage vor, eine Straße oder einen Platz in Mainz nach Stanislaw Petrow (1939-2017) zu benennen. Petrow hat als Offizier der sowjetischen Luftverteidigungskräfte mit einer sehr besonnenen und mutigen Entscheidung im Jahr 1983 den Ausbruch eines atomaren Weltkrieges verhindert. Nachfolgend möchte ich diesen Vorfall kurz beschreiben. Nähere Informationen über Stanislaw Petrow finden sich z.B. in dem entsprechenden Wikipedia-Artikel (Link: https://de.wikipedia.org/wiki/Stanislaw_Jewgrafowitsch_Petrow) oder in der sehr sehenswerten Dokumentation „Der Mann der die Welt rettete“ (aktuell verfügbar in der Mediathek von Arte TV). 

Stanislaw Petrow war am 25./26.9.1983 als Oberstleutnant der diensthabende und verantwortliche Offizier im Serpuchow-15-Bunker, der sich ungefähr 50 Kilometer südlich von Moskau befand. Von dort wurde der Luftraum, insbesondere über Nordamerika, basierend auf Satelliten- und Computerdaten überwacht. Die sowjetische Verteidigungsstrategie sah vor, dass im Falle eines atomaren Angriffs ein sofortiger Gegenangriff noch vor dem Eintreffen der feindlichen Raketen durchgeführt werden sollte. Nach Erkennung eines feindlichen Raketenstarts sollte der Gegenschlag innerhalb einer halben Stunde erfolgen und Petrow musste seine Vorgesetzten innerhalb einer Viertelstunde informieren.  

Um Mitternacht registrierte das Frühwarnsystem den Start einer auf die Sowjetunion gerichteten Interkontinentalrakete aus dem US-Bundesstaat Montana. Da es sich um eine einzelne Rakete handelte, hielt Petrow einen atomaren Erstschlag für unwahrscheinlich. Kurz darauf wurde aber der Start von vier weiteren Atomraketen gemeldet. Eine in größter Eile durchgeführte Überprüfung des Frühwarnsystems ergab eine Funktionstüchigkeit von 100%. Laut Protokoll hätte Petrow der Militärführung nun einen atomaren Angriff melden müssen. Diese Meldung hätte dann sehr wahrscheinlich zu einem massiven atomaren Gegenschlag geführt. Obwohl es keine Hinweise auf eine Fehlfunktion des Frühwarnsystems gab, entschied Petrow sich dafür, einen Fehlalarm zu melden. Er hat mit dieser Entscheidung die atomare Vernichtung der Menschheit verhindert.     

Dieser Vorfall war zunächst Gegenstand der militärischen Geheimhaltung und wurde erst in den 1990er Jahren bekannt. Wie man heute weiß, hatte das Frühwarnsystem die Sonnenreflektionen durch Wolken in der Nähe Air-Force-Base in Montana als Raketenstarts interpretiert. Petrow wurde für sein Verhalten nicht belobigt und verließ ein Jahr nach dem Vorfall den Militärdienst. Erst viel später hat Petrow eine bescheidene Anerkennung erfahren. 2006 wurde er im UN-Hauptquartier in New York mit dem World Citizen Award ausgezeichnet. 2012 wurde ihm der Deutsche Medienpreis und 2013 der Dresden-Preis verliehen. Andererseits wurde 2018 ein Bürgerantrag bei der Stadt Bonn abgelehnt, einen Platz nach Wassili Archipow und Stanislaw Petrow zu benennen. Archipow hatte 1962 als U-Boot-Offizier während der Kuba-Krise durch eine Veto-Entscheidung einen atomaren Schlagabtausch zwischen der Sowjetunion und den USA unterbunden.

Pamatojums

1) Die Benennung einer/s Straße/Platzes nach Stanislaw Petrow wäre ein posthumes Zeichen der Anerkennung für dessen besonnenes und mutiges Verhalten. Der beschriebene Vorfall ereignete sich 1983, also während der Hochphase des kalten Krieges. Zu dieser Zeit besaßen die Sowjetunion und die USA gemeinsam ungefähr 60.000 Atomwaffen. Petrow hat daher wahrscheinlich nicht weniger als die atomare Vernichtung der Menschheit verhindert.

2) Im weiteren Sinne würden hierdurch Menschen geehrt, die in Entscheidungspositionen durch ethisch verantwortliches Verhalten den Ausbruch bzw. die Ausweitung von Kriegen unterbunden haben.

3) Petrow war am 25./26.9.1983 vertretungsweise der Schichtleiter. Ein anderer Schichtleiter hätte möglicherweise anders entschieden. Petrow selbst meinte hierzu: „Ich war nur zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort.“

4) Das Bewusstsein für die historische Tatsache würde wachgehalten, dass die Menschheit während des kalten Krieges nur mit Glück vor einer globalen Katastrophe verschont wurde. Nach Aufhebung der militärischen Geheimhaltung weiß man heute von vielen vergleichbaren Vorfällen, wenn auch die beschriebene Situation eventuell die gefährlichste war.

5) Verbunden damit wäre die Mahnung, dass die Gefahr eines atomaren Weltkrieges nicht nur Gegenstand historischer Betrachtungen ist, sondern aktuell wieder ansteigt. Dies hat unter anderem folgende Gründe: a) Immer mehr Staaten sind im Besitz von Atomwaffen. (Link, Frankfurter Rundschau: https://www.fr.de/politik/immer-mehr-staaten-besitzen-atomwaffen-11727951.html). Selbst ein lokaler Atomkrieg würde durch eine plötzliche Klimaänderung eine globale Hungersnot verursachen (Link, Der Standard: https://www.derstandard.de/story/2000115805830/lokaler-atomkrieg-wuerde-die-ganze-welt-in-eine-hungersnot-stuerzen); b) Atomare Raketen erreichen immer höhere Geschwindigkeiten. Dadurch sinken die Vorwarnzeiten und die Gefahr einer falschen Entscheidung und somit eines „versehentlichen“ Atomkrieges nimmt zu (Link, Die Welt: https://www.welt.de/print-welt/article471991/Atomschlag-ohne-Vorwarnzeit.html; Link, Deutschlandfunk: https://www.deutschlandfunk.de/das-neue-atomare-wettruesten-4-6-ultraschnell-ins-ziel.676.de.html?dram:article_id=480437); c) Künstliche Intelligenz wird vermehrt in der atomaren Abwehr eingesetzt werden. Dadurch steigt die Gefahr eines Atomkrieges aufgrund eines technischen oder algorithmischen Fehlers (Link, Deutschlandfunk: https://www.deutschlandfunk.de/das-neue-atomare-wettruesten-5-6-kuenstlich-intelligent.676.de.html?dram:article_id=480458).

6) Die Benennung einer/s Straße/Platzes nach Stanislaw Petrow würde dazu beitragen, das Profil von Mainz als moderne, interkulturelle und weltoffene Stadt zu schärfen. Darüber hinaus würde der Ablehnung des Bürgerantrags bei der Stadt Bonn, einen Platz nach Wassili Archipow und Stanislaw Petrow zu benennen, ein positives Zeichen entgegengesetzt werden.

Paldies par atbalstu , Dr. Juergen Fell no Mainz
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    "Immer mehr Staaten sind im Besitz von Atomwaffen. Selbst ein lokaler Atomkrieg würde durch eine plötzliche Klimaänderung eine globale Hungersnot verursachen;"
    "b) Atomare Raketen erreichen immer höhere Geschwindigkeiten."
    "c) Künstliche Intelligenz wird vermehrt in der atomaren Abwehr eingesetzt werden."

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