Bildung ohne gesundheitliches Risiko für Kochauszubildende an der BS03

Die Erfahrungen des E-Learnings im Mai/Juni haben gezeigt, dass eine generelle Möglichkeit besteht, die Präsenz ganz oder Teilweise auszusetzen.

Durch die Erweiterung dieses Konzepts um:

• Bildung von Lerngruppen gleichmäßiger Leistungsstärke und Ernennen von Ansprechpartnern in diesen zur Entlastung des Lehrpersonals.
• Verpflichtende tägliche Videokonferenzen mit begrenzter Anwesenheit zur Beantwortung von Problemstellungen bezüglich des Schulstoffes (beispielsweise 2h am Tag).
• Präsenzpflicht im besten Fall nur für Klausuren oder in kleineren Gruppen nach Bedarf der Schüler.
• Kreative Aufgabenstellungen, wie der Erstellung und des Nachkochens von Gerichten in Foto-/Videodokumentation. Dies wäre auch in der Lerngruppe über zum Beispiel Zoommeetings umsetzbar.
• Dokumentation der Heimarbeit in einem Portfolio/Bericht als Leistungsnachweis zur Sicherung des Erreichens der Lernziele.

Eines der Hauptargumente für eine anhaltende Präsenzpflicht an Schulen ist die weitere Förderung und Entwicklung sozialer Kompetenzen sowie das Aufrechterhalten sozialer Kontakte. Dies ist in Anbetracht der Tatsache, dass auch in digitalen Angeboten soziale Vernetzung und zwischenmenschliche Interaktion stattfindet, hinfällig. Zudem sind Berufsschüler, genauso wie Studenten an Universitäten, ausreichend vertraut mit der Nutzung sozialer Netzwerke und verfügen über Medienkompetenzen, die im Gegensatz zu der Lehre an Grund-und Mittelschulen, effiziente und nachhaltige digitale Lehre ermöglichen.

Angesichts der aktuellen Lage haben nahezu alle Universitäten und Hochschulen beschlossen, dieses Wintersemester komplett auf digitale, synchrone wie asynchrone Lehrangebote umzusteigen, um die Gesundheit der Lehrenden wie Studierenden/ Lernenden sicherzustellen. Selbst Laborpraktika oder studienrelevante Exkursionen werden digital durchgeführt/ ausgesetzt, da die Abstands- und Hygieneregeln vor allem in praktischen Übungen oftmals nicht ausreichend eingehalten werden können.

Uns ist Bildung wichtig, jedoch sollte das Recht auf Bildung nicht über dem Recht auf körperliche Unversehrtheit und dem Schutz der Gesundheit stehen. Darum erhoffen wir uns, die Möglichkeit zur Bildung ohne gesundheitliches Risiko wahrnehmen zu können und erneut auf digitale Lehrangebote zurückgreifen zu dürfen. Des Weiteren ist der Weg zur Schule, den die überwiegende Mehrheit in den Öffentlichen Verkehrsmitteln bestreitet ein zusätzliches Risiko, welches man umgehen könnte, wenn wieder vermehrt auf digitale Lernangebote gesetzt wird.