Region: Berlin
Welfare

Freibad einfach für alle: Gegen Ausschluss durch Online-Ticket-Zwang und Ausweispflicht!

Petition is addressed to
Iris Spranger, Senatorin für Inneres und Sport; Dr. Johannes Kleinsorg, Vorstandsvorsitzender der Berliner Bäder-Betriebe

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  1. Launched June 2024
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Petition is addressed to: Iris Spranger, Senatorin für Inneres und Sport; Dr. Johannes Kleinsorg, Vorstandsvorsitzender der Berliner Bäder-Betriebe

Kurze Version

Viele Berliner*innen können gerade nicht ins Schwimmbad gehen. Sie wollen eine Eintrittskarte an der Kasse kaufen, aber das geht nicht.
Denn in manchen Freibädern gibt es Eintrittskarten an der Kasse nur bis 10 Uhr morgens.
Die Schwimmbäder sagen: Wir machen das, damit alles einfacher wird. Die Menschen sollen ihre Eintrittskarten im Internet kaufen. 
Wir sagen: diese neue Regel macht es viel schwieriger! 

Viele Leute können sich keine Eintrittskarte im Internet kaufen. Denn dafür braucht man eine Kredit-Karte oder ein PayPal-Konto. Man braucht auch ein Gerät mit Internetzugang. Und man muss wissen, wie es überhaupt funktioniert. Wenn manche aus diesen Gründen nicht ins Schwimmbad können, ist das Diskriminierung.
Wir finden das ungerecht! Die Schwimmbäder sollen für alle Menschen in Berlin da sein. Das sagt auch das Berliner Gesetz so.

Wir fordern: Die Schwimmbäder sollen den ganzen Tag Eintrittskarten an der Kasse verkaufen.

Wir finden, dass es immer schwieriger wird, ins Schwimmbad zu gehen.
Seit letztem Jahr können Menschen nur noch mit Ausweis ins Schwimmbad. Aber nicht alle haben einen Ausweis. Die Schwimmbäder sagen, dass es so sicherer ist. Aber für viele Leute ist es jetzt schwieriger.
Die Polizei ist jetzt auch oft im Schwimmbad. Manchmal auch, wenn gar nichts passiert ist. 
Wir wollen, dass andere Lösungen für die Sicherheit gefunden werden.

Wir fordern: Einlass ins Schwimmbad ohne Ausweispflicht!

Wir sehen auch, dass Berlin Geld kürzt bei Freizeit-Angeboten und im Sozialen Bereich. 
Deshalb ist das Freibad wichtig! Es muss einfach sein, ins Freibad zu gehen.

Wir wollen Baden, Spielen, Entspannung, Pommes und Freizeit für alle! 
Wir sagen: Freibad einfach für alle!

#FreibadEinfachFuerAlle

Reason

Lange Version

Seit Anfang Juni stehen vor fünf Berliner Freibädern viele Besucher*innen vor verschlossenen Toren, während andere einfach rein gehen können: Eintrittskarten an der Kasse werden nur noch bis 10 Uhr morgens verkauft. Wer mittags, nachmittags oder abends kommt, kann nur mit Online-Ticket ins Bad. 

Diese Regelung macht für viele Menschen das Schwimmen gehen schwierig bis unmöglich. Zum Beispiel für Kinder und Jugendliche: sie haben weder Kreditkarte noch PayPal-Konto, die für den Kauf des Online-Tickets erforderlich sind. Oder für ältere Menschen, die keine Erfahrung mit Internet-Bestellungen haben. 

Die Berliner Bäderbetriebe sind eine Einrichtung der öffentlichen Daseinsvorsorge, die für alle da sein muss - genau wie Parks oder Stadt-Bibliotheken. Sie haben vom Land Berlin den Auftrag, "sportliche Betätigung, Erholung und Entspannung für die Angehörigen aller (!) Bevölkerungsgruppen" anzubieten. Das ist hier nicht mehr gewährleistet.

Wir fordern: Ticketkauf an der Kasse muss wieder möglich sein, während der gesamten Öffnungszeiten!

Seit Sommer 2023 gilt in Freibädern außerdem die Ausweispflicht. Dies bedeutet für viele eine zusätzliche Hürde oder sogar Ausschluss: z.B. für Menschen, die keine Papiere haben; für trans Personen, die sich wegen Foto oder Namen im Ausweis vor dem Personal rechtfertigen müssen. Oder für Leute, für die Pass, Aufenthaltsgenehmigung oder Ausweis wichtige Dokumente sind, die sie nicht ins Schwimmbad mitnehmen. Und welche Menschen werden am genauesten kontrolliert, während andere durchgewunken werden?

Wir fordern: Einlass ins Schwimmbad ohne Ausweispflicht!

Die Bäderbetriebe sagen, dass die Ausweispflicht Sicherheit schafft. Wir fordern, dass andere Lösungen gefunden werden, um die bestehenden Probleme anzugehen - z.B. durch mehr Gewaltprävention und die effektive Durchsetzung von Hausverboten.

Immer weniger Menschen können schwimmen und vielerorts werden Schwimmbäder geschlossen, wie auch die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) betont. Deshalb muss der Zugang zu den existierenden Schwimmbädern gewährleistet sein. 

Stattdessen wird es immer schwieriger, ins Schwimmbad zu gehen - und das trifft vor allem arme Menschen, die angesichts von Inflation und Sozialkürzungen besonders auf das Freibad angewiesen sind. Das ist ungerecht und diskriminierend!
Auch an anderen Stellen werden niedrigschwellige Freizeitangebote abgebaut - z.B. auf dem Tempelhofer Feld.

Niedrigschwellige Freizeitangebote in Berlin müssen erhalten bleiben!

Wir wollen kein Schwimmbad, in das Menschen nur mit Ausweis, Paypal-Konto und Kreditkarte rein kommen.

Wir wollen kein Schwimmbad, wo Kinder vor dem Eingang unbekannte Erwachsene ansprechen müssen, damit diese ihnen ein Ticket kaufen.

Wir wollen kein Schwimmbad, in dem Polizei patrouilliert, während Gelder für Personal, Gewaltprävention und Soziales eingespart werden.

Wir wollen Baden, Spielen, Entspannung, Pommes und Freizeit für alle! 

Columbiabad, Prinzenbad, Insulaner, Sommerbad Humboldthain und Pankow - Freibad einfach für alle!

#FreibadEinfachFuerAlle

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Petition details

Petition started: 06/16/2024
Collection ends: 09/30/2024
Region: Berlin
Topic: Welfare

This petition has been translated into the following languages

News

  • Liebe Unterstützer*innen der Petition "Freibad einfach für alle",

    Nun beginnt schon die Freibadsaison 2025, und wir melden uns mit einem Update. Was ist passiert, seit wir uns gemeinsam mit über 3000 Unterschriften gegen die diskriminierenden Zugangsregelungen der Berliner Sommerbäder ausgesprochen haben?

    Wir wollten eure Unterschriften gerne persönlich an die Berliner Bäderbetriebe und die Senatsverwaltung für Inneres und Sport übergeben. Leider haben uns die Bäderbetriebe mitgeteilt, dass sie keinen Termin mit uns ausmachen wollen. Von der Senatsverwaltung haben wir gar keine Antwort bekommen. Es gab auch keine inhaltliche Reaktion auf die Forderungen unserer Petition. Das finden wir enttäuschend!

    Trotzdem glauben wir, dass die vielstimmige Kritik der Sommersaison 2024 an den Verantwortlichen nicht komplett vorbei gegangen ist: dieses Jahr fällt die Online-Ticket-Pflicht weg und Tickets können jederzeit an der Kasse gekauft werden. Das war eine unserer Forderungen - also ein kleiner Erfolg für unsere Petition!

    Was wir ebenfalls erreicht haben: wir haben unsere Forderungen an die Öffentlichkeit getragen und damit waren unsere Kritikpunkte auch in den Medien präsent - wie die zahlreichen Artikel zeigen, die auch auf der Petitionsseite verlinkt sind.

    Und das Thema wird uns auch weiterhin beschäftigen: für die Sommersaison haben die Berliner Bäderbetriebe höhere Eintrittspreise festgelegt, außerdem werden Online-Tickets gegenüber Tickets an der Kasse weiterhin bevorzugt. Wir haben die Sorge, dass ein spontaner Freibadbesuch besonders bei schönem Wetter noch schwieriger wird! Außerdem reagieren die Bäderbetriebe nicht auf Kritik an der Ausweispflicht (die auch von der Berliner Datenschutzbeauftragten geäußert wurde) und auf Meldungen von Vorfällen, bei denen junge Badegäste aus Rassismus nicht ins Freibad gelassen wurden.

    Wir müssen also weiterhin laut sein und die Verantwortlichen daran erinnern, dass die Freibäder allen offen stehen sollten, die im Sommer Abkühlung, Spaß und Pommes genießen wollen!

    Wenn ihr zu dem Thema aktiv werden wollt, schreibt uns gern eine Nachricht - und schaut auch auf unserem Instagram-Account www.instagram.com/freibad_fuer_alle vorbei für weitere Updates.

    Viele Grüße,

    Initiative Freibad Einfach Für Alle
  • Liebe Unterzeichnende,

    gemeinsam haben wir das Sammelziel erreicht: mehr als 3000 Personen setzten ihre Unterschrift gegen diskriminierende Zugangsregelungen an den Berliner Freibädern.

    Danke für eure Unterstützung und fürs Teilen der Petition!

    Der Sammelzeitraum für die Unterschriften ist jetzt beendet. Wir arbeiten weiter daran, dass Ausweispflicht, Online-Ticket-Zwang und andere diskriminierende Maßnahmen gestoppt werden - damit es nächstes Jahr wieder einfacher für alle ist, ins Freibad zu gehen. Wir halten euch dazu auf dem Laufenden.

    Für diejenigen, die auf Social Media unterwegs sind: schaut auf unserem neuen Account www.instagram.com/freibad_fuer_alle vorbei !

    Herbstliche Grüße,

    Initiative Freibad Einfach Für Alle

Dieses rechtswidrige Verhalten der Bäderbetriebe lässt sich auch nicht mit der Vertragsfreiheit nach BGB vereinbaren. Gerade weil es sich bei den Berliner Bäderbetrieben um eine Kommunale Einrichtung handelt, sollte eine solche Einrichtung wert auf Inklusion legen und dbzgl. mit gutem Beispiel vorangehen. Die Petenten haben gut daran getan, diese Petition auf den Weg zu bringen.

Ich würde die Petiton gern unterschreiben aber die Ausweispflicht als Mittel zur Durchsetzung von Hausverboten - die ja auch gefordert sind - sehe ich als einziges probates Mittel dies zu kontrollieren. Zudem hindert es keinen am Zugang zum Freibad der nicht Hausverbot hat. Daher kann ich diese Petition nicht unterstützen.

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