Region: Zürich
Wissenschaft

Für die Aufhebung des Fotografierverbots in der Handschriftenabteilung der Zentralbibliothek Zürich

Petent/in nicht öffentlich
Petition richtet sich an
Prof. Dr. Susanna Bliggenstorfer, Direktorin
409 Unterstützende

Petent hat die Petition nicht eingereicht/übergeben.

409 Unterstützende

Petent hat die Petition nicht eingereicht/übergeben.

  1. Gestartet 2015
  2. Sammlung beendet
  3. Eingereicht
  4. Dialog
  5. Gescheitert

Das Merkblatt der Handschriftenabteilung der Zentralbibliothek Zürich (www.zb.uzh.ch/Medien/spezialsammlungen/merkblatt_handschriften.pdf) hält folgende restriktive, ja geradezu reaktionäre Regelung fest: "Das digitale und analoge Fotografieren von handschriftlichen Materialien und Archivgut ist grundsätzlich verboten." Weiter wird festgehalten: "Nach Rücksprache mit der Abteilungsleitung können Benutzer in begründeten Ausnahmefällen Sammlungsgegenstände selbst fotografieren (max. fünf Aufnahmen pro Band bzw. pro archivalischer Einheit). Hierfür ist in jedem Fall das Formular 'Bewilligung zur Erstellung von Arbeitskopien' auszufüllen."

Diese Regelung stellt eine massive Behinderung der akademischen Forschung dar und ist dem Auftrag der Zentralbibliothek, nämlich "den Bedürfnissen von Lehre und Forschung zu dienen" (Benutzungsordnung: 1. Auftrag und Ziel; https://www.zb.uzh.ch/Medien/benutzung/bestimmungen/benutzungsordnung.pdf)) diametral entgegengesetzt.

Die Unterzeichnenden fordern die Aufhebung dieses unsinnigen Fotografierverbots.

Begründung

Die überwältigende Mehrzahl der Archive und Bibliotheken im In- und Ausland sind dazu übergegangen, das Fotografieren (ohne Blitzlicht) von Materialien zum privaten, wissenschaftlichen und nicht-kommerziellen Gebrauch zu gestatten. Dies entlastet sowohl die entsprechenden Institutionen wie auch die Benutzerinnen und Benutzer, die speditiv und unkompliziert zu ihrem Gebrauchsmaterial kommen, und dies erst noch auf eine bestandsschonende Art und Weise. Es ist nicht einsichtig, wieso ausgerechnet die Zentralbibliothek Zürich diesbezüglich einen Sonderweg einschlägt und die Benutzung ihrer Bestände so mutwillig unattraktiv macht.

In den offiziellen Dokumenten der Zentralbibliothek fehlt eine explizite Begründung für die drastische Regelung. Können denn Gründe beigebracht werden, die ein Fotografierverbot rechtfertigen würden? Nein. Die Tatsache, dass kaum eine andere Institution eine so restriktive Politik verfolgt, lässt etwaige Verbotsgründe seitens der Zentralbibliothek - seien es Gründe konservatorischer, rechtlicher oder anderer Art - als willkürlich erscheinen und es vermag nicht zu erstaunen, dass sich viele Benutzer der Handschriftenabteilung schikaniert und in ihrer Arbeit behindert fühlen. Zu diesem Bild passt die Beobachtung, dass das Fotografieren unter der früheren Leitung erlaubt war und offenbar nicht als Problem wahrgenommen wurde. Dies alles führt dazu, dass die Handschriftenabteilung der Zentralbibliothek Zürich als rückständiger, erratisch-bürokratischer Koloss wahrgenommen wird, der die berechtigten Anliegen seiner Nutzerinnen und Nutzer ignoriert und den man wann immer möglich meidet.

Ohne aktive und engagierte Nutzer verliert jede Spezialsammlung ihre Daseinsberechtigung und beschreitet den Weg in die Irrelevanz. Verantwortungsvolle Archive und Bibliotheken verstehen sich als Dienstleister für die Öffentlichkeit und die Forschung, orientieren sich an den Bedürfnissen der Nutzerinnen und Nutzer, erleichtern den Zugang zu ihren Beständen und huldigen nicht einer überholten Bunkermentalität. Viele Archive und Bibliotheken haben dies begriffen und wir sind ihnen dafür sehr dankbar. Die Handschriftenabteilung der Zentralbibliothek Zürich hat diesen Weg noch vor sich beziehungsweise ist zu unserem Leidwesen dabei auf halber Strecke stehengeblieben.

Wir, die Unterzeichnenden, bitten die Verantwortlichen der Zentralbibliothek, ihre diesbezügliche Politik zu überdenken, und fordern nachdrücklich die Aufhebung des Fotografierverbots in der Handschriftenabteilung, zum Wohle der Forschung, aber auch zum Wohle der Zentralbibliothek!

Vielen Dank für Ihre Unterstützung

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Neuigkeiten

  • Liebe Unterstützende,
    der Petent oder die Petentin hat innerhalb der letzten 12 Monate nach Ende der Unterschriftensammlung keine Neuigkeiten erstellt und den Status nicht geändert. openPetition geht davon aus, dass die Petition nicht eingereicht oder übergeben wurde.

    Wir bedanken uns herzlich für Ihr Engagement und die Unterstützung,
    Ihr openPetition-Team

  • [English message below]

    Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Kolleginnen und Kollegen

    Diesen Morgen, eine Woche nach Aufschaltung, haben über 400 Personen die Petition unterzeichnet. Mittlerweile hat die ZB ein offizielles Statement veröffentlicht und die NZZ hat der Thematik einen Artikel gewidmet. Die Angelegenheit ist damit gleichsam in eine neue Phase übergegangen und ich werde die Petition nun abschließen. Mit etwas Geduld würden wir wohl auch noch die 500er-Marke knacken, aber ein kräftiges Ausrufezeichen ist gesetzt und die Zielangabe von 500 Unterschriften war insofern willkürlich, als sie schlicht die von der verwendeten Software geforderte Untergrenze war.

    Betrachtet man die Anzahl der Unterzeichnenden wie auch ihre Zusammensetzung,... weiter

  • Fazit nach Tag 1

    am 01.08.2015

    Knapp 150 Unterschriften sind innerhalb eines Tages zusammengekommen. Dies übertrifft meine Erwartungen bei Weitem! Immerhin richtet sich die Petition doch vornehmlich an eine relativ kleine Gruppe von Spezialisten. Ein herzliches Dankeschön an alle Unterzeichnenden!
    Das Sammelziel von 500 Unterschriften mag etwas überambitioniert erscheinen, aber es hat einen ganz simplen Grund, weshalb 500 Unterschriften als Ziel gesetzt wurden: die Software liess schlicht keine Zahl unter 500 zu. Wir schauen einfach, wie weit wir kommen.
    Es fehlen noch die Vertreter einiger grösserer Projekte, von denen ich weiss, dass sie unser Anliegen teilen. Aber das kann noch werden, schliesslich ist jetzt ja Wochenende...
    Am eindrücklichsten waren die vielen Schreiben,... weiter

Without the ability to utilize images, my research is seriously inhibited.

Die Stellungnahme der Zentralbibliothek Zürich kann hier eingesehen werden: www.zb.uzh.ch unter der Rubrik Aktuell/ News

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