Rajon : Gjermania
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Für ein menschliches Miteinander: Berührung unter Auflagen ermöglichen!

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Gesundheitsminister Jens Spahn
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  1. Filluar 2020
  2. Mbledhja mbaroi
  3. Paraqitur
  4. Dialog
  5. I dështuar

Sehr geehrter Herr Bundesminister Spahn,

wir sehen die Notwendigkeit der Schutzmaßnahmen zur Eindämmung von Covid-19 - gleichzeitig plädieren wir für gesunden Menschenverstand und Mitgefühl bei deren Anwendung.

Berührung ist der soziale Kitt unserer Gesellschaft. Wir sehen die Gefahr einer grundsätzlichen Stigmatisierung von Berührung als Risikoquelle und möchten dieser Gefahr entgegenwirken.

Achtsame Berührung ist eine der wirkungsvollsten Möglichkeiten zur Gesundheitsprävention – auch und gerade jetzt zu Zeiten der Corona-Pandemie. Alle Schutzmaßnahmen der Bevölkerung sollten daraufhin geprüft werden, wo Berührung ohne zusätzliche Gefährdung weiterhin stattfinden kann.

Konkret schlagen wir folgende Maßnahmen vor:

  • Berührung in Alten- und Pflegeheimen durch Pflegekräfte soweit wie möglich erhalten unter Berücksichtigung von Schutzmaßnahmen – insbesondere auch für Kranke und Sterbende.

  • gezielter Einsatz professioneller Berührung, um die negativen „Nebenwirkungen“ der Isolationsmaßnahmen wie Depression und Angststörungen zu lindern.

  • Aufhebung von Ausübungsverboten für Massage-Praktizierende und Körpertherapeuten bei gleichzeitiger Beibehaltung von Abstands- und Hygiene-Schutzmaßnahmen.

Wenn von hoher politischer Warte aus gesagt wurde, man müsse jetzt mal auf „medizinisch nicht notwendige“ Leistungen wie Massagen etc. verzichten, dann ist dies eine Aussage ohne wissenschaftliche Basis, weder vor dem Hintergrund einer eher biologisch noch einer psychosozial gedachten Medizin.

Aus unserer Sicht ist nicht nachzuvollziehen, warum beispielsweise Friseuren die Wiederaufnahme ihrer Arbeit erlaubt wird, Massagen jedoch pauschal verboten bleiben sollen, wenn eine sichere Ausübung gewährleistet wäre. Dies könnte etwa durch Tragen von Mundschutz und Handschuhen und Beschränkung der professionellen Berührung auf gesichtsferne Körperregionen wie Füße oder Rücken (bei Liegen auf dem Bauch) gewährleistet werden.

Es ist nicht nachzuvollziehen, dass z.B. Physiotherapeuten oder Heilpraktiker weiterhin Massagen oder osteopathische, kraniosakrale etc. Behandlungen anbieten können, nicht aber Massagepraxen, Körpertherapeuten etc. Immer wieder ist in wissenschaftlichen Studien belegt worden (1), dass derartige Behandlungen für das psychische und physische Wohlbefinden vieler Menschen äußerst wichtig sind und wesentliche Bausteine für den Erhalt ihres Kohärenzgefühls und ihrer Resilienz darstellen,- gerade in diesen gewiss noch lange anhaltenden, uns alle belastenden Zeiten.

Update 12. Mai: Mit den Corona-Lockerungen sind Massagen unter Auflagen in den meisten Bundesländer bereits wieder möglich oder zumindest in konkreter Aussicht.

Quelle: https://www.zdf.de/nachrichten/politik/coronavirus-bundeslaender-lockerungen-100.html

arsye

Die Wichtigkeit von Berührung im Alltag und als heilende Kraft, vermittelt von ausgebildeten „Berührungsberuflern“ der verschiedensten Richtungen, ist gerade in den letzten Jahren verstärkt ins allgemeine Bewußtsein getreten. (1; 2)

Studien und praktische Erfahrungen sind einem größeren Publikum bekannt geworden, die gezeigt haben, wie wirksam und hilfreich bestimmte Berührungstechniken bei z.B. depressiven Störungen (3), chronischen Schmerzen, zur Burnout-Prävention und insbesondere in der Pflege alter oder chronisch kranker Menschen sein können.

Der gezielte Einsatz von sicheren professionellen Berührungsangeboten kann die psychische und emotionale Belastung der Gesamtbevölkerung durch die Isolationsmaßnahmen lindern. Das gilt insbesondere auch für alte und stark pflegedürftige Menschen.

Die derzeitige Diskussion zu den potentiell negativen Folgen der Corona-bedingten aktuellen Einschränkungen kreist vornehmlich um wirtschaftliche oder soziale Belastungen oder solcher Belastungen, die sich im Zuge der Einschränkungen im Bildungssystem ergeben. Ein eminent wichtiger Risikoaspekt ist aber bislang kaum thematisiert worden: das anhaltende und zunehmende kollektive Berührungsdefizit.

Ein berühmtes älteres Tierexperiment zeigt, dass Affen Berührung für wichtiger erachten als Essen (4). Mangel an Berührung in der Kindheit führt zu schweren Schäden mit seelischen und körperlichen Belastungen. Der Tastsinn ist von allen fünf Sinnen derjenige, der uns erlaubt, uns überhaupt als ein konkretes, real existierendes Subjekt zu erleben. Mangel an Berührung im Erwachsenenalter macht das Leben für die meisten Menschen farblos und lustlos, wirkt sich gesundheitlich und sozial negativ aus.

Wenn über Monate der rituelle Handschlag in unserer Kultur wegfällt, ist damit nicht nur eine soziale Bindung verschwunden, sondern es bricht eine vitale, unmittelbare Kommunikationsebene weg – und das muss Folgen haben. Was bedeutet es, wenn sich die Fußballmannschaft nach einem geglückten Torschuss nicht mehr umarmen kann, auch wenn es nur ein Geisterspiel ist?

Unser Gehirn passt sich an und verändert sich in seinem Bemühen, die Realität abzubilden. Werden wir keine Maßnahmen gegen den bereits bestehenden „Trend“ in eine berührungslose Gesellschaft vornehmen, wird ein neues Bild der Gesellschaft gezeichnet und die bisherigen sozial-zwischenmenschlichen Werte vergessen. Die sich dadurch entwickelte Spezies Mensch wird sich mehr mit unterdrückten Bedürfnissen, überdeckten Ängsten und Unsicherheiten, Kontakt- und Beziehungsschwierigkeiten beschäftigen, als mit der emotionalen, sozialen Reifung einer gesunden, resillienz-starken Gesellschaft.

Die berührungslose Gesellschaft infolge einer Corona-Eindämmung, die die Bedeutung von Berührung für unser Zusammenleben unterschätzt, ist eine reale Gefahr - mit schweren sozialen, emotionalen und ökonomischen Folgeschäden.

Wir verstehen, dass in der derzeitigen Situation die Eindämmung des Corona-Virus besondere Maßnahmen erfordert und der Schutz insbesondere von Risiko-Gruppen geboten ist. Dies darf jedoch nicht auf Kosten der seelischen Gesundheit und der Menschenwürde (Artikel 1 GG) gehen.

Eine Sondersituation, die unserer Auffassung nach, eine Ausnahme der Isolationsmaßnahmen nicht nur möglich, sondern auch zwingend erforderlich macht, ist der Übergang vom Leben zum Tod. Unter Auflage entsprechender Schutzmaßnahmen sollten Sterbende die Gelegenheit erhalten, sich von ihren Angehörigen verabschieden zu dürfen. Menschen ohne eine tröstende Hand sterben zu lassen, ist unserer Auffassung dagegen ein Verstoß gegen die Menschenwürde. Ein solcher menschenunwürdiger Abschied birgt zudem die Gefahr der Traumatisierung von Angehörigen.

Pflegende und mitfühlende Berührungen bei Sterbenden haben positive Auswirkungen, die wir wahrscheinlich in ihrer ganzen Fülle kaum beschreiben können. Erfahrene Palliativpfleger und –pflegerinnen haben Erfahrungen über den Übergang vom Leben ins Sterben und wissen, wann auch sie dem Sterbenden „freien Lauf“ geben müssen und sich selbst von der Berührung zurückzuziehen. (1)

Quellen:

  1. Müller-Oerlinghausen B, Kiebgis GM : Berührung . warum wir sie brauchen und wie sie uns heilt. Ullstein, Berlin 2018

  2. Munk N, Zanjani F : Relationship between massage therapy usage and health outcomes in older adults. (2011) Bodywork Movement Ther 15 :177-185

  3. Baumgart S et al. : Wirksamkeit der Massagetherapie bei Depression und Angsterkrankungen sowie bei Depressivität und Angst als Komorbidität. Eine systematische Übersicht kontrollierter Studien. (2011) Phys Med Rehab Kuror 21 :167 – 182

  4. Harlow HF, Zimmermann RR: The development of affectional response in infant monkeys. (1958) Proc. Am Philosoph Soc 102 : 501-509

Verfasst von Tobias Frank, Mariell Kiebgis und Prof. Dr. med. Bruno Müller-Oerlinghausen.

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ich selbst als Steuerberater bin nicht betroffen, doch ich sehe die wirtschaftlichen, finanziellen und vor allen Dingen die katastrophalen psychischen Spätfolgen. und zwar mindestens auf die nächsten zwei Jahre. Was im Moment im freiberuflichen medizinischen Bereich abläuft ist schlichtweg unmenschlich.

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