217,340 signatures
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Petition is addressed to: Deutscher Bundestag Petitionsausschuss, BMG
Traumatisiert, alleingelassen, bevormundet – so erleben viele Frauen Geburtshilfe in Deutschland! Frauen zahlen den Preis, wenn die Politik nicht handelt.
Ein Drittel aller Frauen in Deutschland erleidet unter der Geburt ein Geburtstrauma. Sie fühlen sich alleingelassen und vernachlässigt. Das sind 207.897 junge Mütter jährlich. Und es ist nicht der einzige Missstand in der Geburtshilfe in Deutschland (Quelle: 1,2).
So berichten 42,8 % der Frauen in einer quantitativen Umfrage von Ein- und Übergriffen, die OHNE ihr Einverständnis durchgeführt wurden. Das sind Dammschnitte, vaginale Untersuchungen, Fruchtblaseneröffnungen oder Injektionen eines Medikaments, denen sie nicht zugestimmt haben (Quelle: 3).
Die WHO bestätigt, dass Deutschland mit 31,8 % eine überdurchschnittlich hohe Kaiserschnittrate hat. Noch immer lohnt sich für Kliniken ein Kaiserschnitt finanziell deutlich mehr als eine vaginale Geburt.
Wie wir geboren werden, prägt Mutter und Kind ein Leben lang. Das geht uns alle etwas an! Wenn die Missstände in der Geburtshilfe weiter ignoriert werden, zahlen nicht nur Frauen und Familien den Preis, sondern wir alle.
Als Hebammenverband prangern wir die Missstände an! Gemeinsam mit den Unterzeichnenden fordern wir deshalb von der kommenden Bundesregierung:
- Eine Betreuungsgarantie unter der Geburt für alle Frauen! Denn die 1:1-Betreuung unter der Geburt durch Hebammen ist ein MUSS und kein Luxus.
- Eine Versorgungsgarantie für Familien: Ein wohnortnahes Versorgungsnetz 24/7 mit Kreißsälen und freiberuflicher Hebammenhilfe von Beginn der Schwangerschaft bis zum Ende der Stillzeit.
- Eine Qualitätsgarantie der Geburtshilfe: Passende Finanzierung und Qualitätskriterien, die das Geburtserleben und die Folgen von Eingriffen für Mutter und Kind berücksichtigen.
Die Lösung:
Wir brauchen schnell bessere Arbeitsbedingungen durch einen angemessenen Personalschlüssel für Hebammen, Ärzt*innen und Pflegepersonal. Und es braucht die Lösung des Haftpflichtproblems für freiberufliche Hebammen. Ebenso muss die Befragung der Frauen selbstverständlicher Teil der Qualitätssicherung der klinischen Geburtshilfe werden.
Reason
Frauen und Familien haben das Recht auf die bestmögliche Betreuung. Sie haben die freie Wahl des Geburtsortes. Die Betreuung muss auf die Bedürfnisse von Mutter und Kind und nicht auf wirtschaftliche Erwägungen ausgerichtet werden.
Keine Frau darf während der Geburt allein gelassen werden. Sie hat das Recht auf eine 1:1-Betreuung während der Geburt, unabhängig vom Geburtsort. Es darf nicht weiter hingenommen werden, dass mehr als ein Drittel aller Frauen in Deutschland Geburtstraumata erleiden müssen.
Den Weg dahin zeigt das nationale Gesundheitsziel “Gesundheit rund um die Geburt”. Es muss von einer neuen Bundesregierung endlich mit einem ernstzunehmenden Aktionsplan vorangetrieben werden. Die alltagstaugliche Versorgung von Frauen und Familien während der Schwangerschaft, Geburt und im Wochenbett darf nicht vom Wohnort und sozialen Status abhängen.
Vielen Dank für Ihre Unterstützung,
Ulrike Geppert-Orthofer,
Präsidentin Deutscher Hebammenverband
Hinweis zum Motto Frauen zahlen den Preis:
Hebammen begleiten Menschen mit jeder Geschlechtsidentität oder sexueller Orientierung und respektieren, dass es Menschen gibt, die ein Kind bekommen, die sich nicht als weiblich identifizieren.
News
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Liebe Unterstützende,
als Hebammen und als Deutscher Hebammenverband haben wir uns außerordentlich über die weit mehr als 200.000 Unterschriften für unsere Petition auf openPetition gefreut.
Bei diesem Erfolg wollen wir es nicht belassen! Wir haben die Petition beim Petitionsausschuss des Bundestages eingereicht und werden den Kontakt zu den demokratischen Abgeordneten suchen, um eine Behandlung der Petition im Bundestag zu erreichen. Wir halten euch über die nächsten Schritte auf dem Laufenden!
Dabei möchten wir eines deutlich sagen:
Der DHV hat einen Unvereinbarkeitsbeschluss. Eine Zusammenarbeit mit einer rechtsextremistischen Partei ist für uns ein No-Go. Wir werden nicht zulassen, dass Rechtsextreme unsere Themen für sich vereinnahmen – denn wir stehen für Menschenwürde, Respekt und Toleranz gegenüber allen Menschen.
Wer mehr zu den Grundsätzen des DHV erfahren möchte, kann sich gerne in unserem Positionspapier “Gemeinsam für Menschenwürde, Respekt und Toleranz” informieren: https://t1p.de/t49kj
Wir appellieren daher an alle demokratischen Abgeordneten, sich mit unserer Petition zu befassen und sich auch hier bei openPetition dazu zu äußern.
Auch Sie können uns dabei weiter unterstützen: Gehen Sie auf die Seite der Stellungnahmen und schauen Sie nach, welche Abgeordneten noch nicht geantwortet haben. Schreiben Sie diese Abgeordneten an und fordern Sie sie zu einer Stellungnahme auf, zum Beispiel den Abgeordneten oder die Abgeordnete aus Ihrem Wahlkreis.
Es ist nicht egal, wie wir geboren werden und es ist nicht egal, wie wir gebären. Geburtshilfe geht uns alle an!
Debate
Der moment der Geburt ist der beginn des familienwerden und muss empathisch begleitet werden. Immerhin stellt er das leben von mindestens zwei menschen auf den kopf und bestimmt den weiteren bindungsweg.
Für den Erhalt einer sicheren, individuellen Geburtshilfe – Stoppt den neuen Hebammenhilfevertrag!...1zu1 Betreuung ist oki,aber dann bitte auch dies unterzeichnet...sehr wichtig,ansonsten ist 1zu1 Betreuung nicht möglich.....