Außenpolitik

Gegen die Verbreitung von Fake News und die Aushöhlung faktenbasierter Wissenschaft

Petent/in nicht öffentlich
Petition richtet sich an
Zentralrat der Juden und alle anderen Förderer und Veranstalter der Ausstellung "1948" (u.a. OB Mentrup, Landrat Schnaudigel, Stadt Stuttgart, Forum Gestaltung Magdeburg)
9 Unterstützende 9 in Deutschland

Petent hat die Petition nicht eingereicht/übergeben.

9 Unterstützende 9 in Deutschland

Petent hat die Petition nicht eingereicht/übergeben.

  1. Gestartet 2018
  2. Sammlung beendet
  3. Eingereicht
  4. Dialog
  5. Gescheitert

Aus Anlass der Staatsgründung Israels 1948 tourt derzeit die groß angelegte Wanderausstellung "1948" durch Deutschland (https://www.dein-ev.net/fuer-ausstllerk). In vielen Städten wird sie großzügig empfangen und bekommt Raum in repräsentativen, stark frequentierten, öffentlichen Räumen (z.B. Landratsamt Karlsruhe, Rathaus Stuttgart).

Als Veranstalter wird ein unbekannter Verein angegeben (https://www.dein-ev.net/), de facto ist die Ausstellung jedoch maßgeblich vom Zentralrat der Juden und anderen israelisch-jüdischen Organisationen unterstützt und finanziert (https://www.juedische-allgemeine.de/article/view/id/30339).

Die Ausstellung ist vollkommen einseitig pro-israelisch. Es wird eine erfolgreiche Geschichte des israelischen Staates gezeigt, der sich nichts zu Schulden kommen lässt und immer nur Opfer ist.

Dies wäre jedoch nicht so schlimm, wenn klar wäre, dass es sich z.B. um eine Ausstellung von der deutsch-israelischen Gesellschaft oder eben vom Zentralrat der Juden handelt. Dann könnte man die Texte einordnen als israelische Perspektive und könnte sich dann zum Vergleich noch eine Ausstellung mit arabischer / palästinensischer Perspektive ansehen.

Die Ausstellung betont jedoch "Fakten" und "Wahrheiten" zu liefern ("Wie war es wirklich?"), die in aufwändiger Recherche von "Historikern" zusammengestellt worden sind und nun endlich "palästinensische Propaganda" und "Verfälschungen" widerlegen ("keine Chance für Propaganda"). Dies impliziert ein solides wissenschaftliches und ausgewogenes Fundament. Allein der Vereinsname "Verein für Demokratie und Information" strahlt eine überparteiliche Seriosität aus, die nicht gegeben ist. Quellenangaben für die propagandistischen Thesen finden sich in der Ausstellung nicht.

Als führender Wissenschaftler hinter der Ausstellung wurde vom Veranstalter Benny Morris angegeben, der in einem Zeitungsinterview bedauert hat, dass 1948 nicht alle Palästinenser vertrieben / gesäubert worden seien (https://www.facebook.com/ausstellung1948/; https://www.haaretz.com/1.5262454)..)

Eine Ausstellung, die dem Anspruch Wahrheit, Fakten, Aufklärung verpflichtet ist, muss immer beide Perspektiven berücksichtigen, wie das z.B. in der deutsch-tschechischen Historikerkommission passiert.

So aber ist die Ausstellung nicht nur ein Angriff auf den Frieden im Nahen Osten, sondern auch ein Angriff auf alle seriösen Archäologen und Historiker.

Es mag ja sein, dass in der hiesigen Diskussion die Sorgen, Nöte und Perspektiven der israelischen Seite zu kurz kommen; es ist auch in Ordnung diese zum Ausdruck zu bringen.

Ein Schaden für unsere Demokratie, unsere Werte und den Frieden im Nahen Osten entsteht aber, wenn eine völlig einseitige Sichtweise unter dem Deckmantel von Aufklärung, Fakten und Wissenschaft präsentiert wird, eine solche Ausstellung völlig unreflektiert gezeigt und von deutschen Politikern maßgeblich unterstützt wird.

Die Ausstellung im Sinne Netanjahus und Trumps positioniert sich selbst im politischen Spektrum Israels ganz rechts außen und würde wohl auch von der Mehrheit der Israelis abgelehnt werden.

Hier einige Beispiele aus der Ausstellung:

Die gewalttätige und erzwungene Vertreibung der Palästinenser aus Israel (Nakba) nach der Staatsgründung wird komplett geleugnet. Die Betonung von verschiedensten anderen Gründen der Flucht ist blanker Hohn für die Palästinenser, die Gewalt und Vertreibung erlitten haben. Es ist vermutlich nicht wissenschaftlich geklärt, wie viele Palästinenser damals aus freien Stücken, wie viele aus Angst und wie viele durch direkte Gewalt vertrieben wurden; es ist aber klar, dass es Gewalt und aktive Vertreibung gegeben hat.

Die Grenzmauer, die laut Ausstellung "angeblich palästinensisches Gebiet zerschneidet", ist vielleicht in der Tat kürzer als manche in Deutschland glauben; die Grenzanlagen (egal ob Zaun oder Mauer) zerschneiden aber wirklich real palästinensisches Gebiet.

Es wird betont, wie gut und gleichberechtigt Araber in Israel leben können. Dazu werden verschiedene Zitate angeführt von Arabern, die sich in Israel wohlfühlen. Völlig ignoriert werden sämtliche Meinungen und Berichte über Araber, die in Israel über tägliche Diskriminierungen und Schwierigkeiten klagen.

Unerwähnt bleiben auch alle anderen Poltikfelder, in denen sich Israel angreifbar macht (Rückkehrrecht vertriebener / geflohener Palästinenser, Wasserversorgung in Palästina, Reiseschwierigkeiten von Palästinensern, fortgesetzte Siedlungspolitik, Besatzung in Palästina, etc.). Stattdessen wird darüber philosophiert, ob es "Palästina" wirklich gibt. Hätte die Ausstellung stattdessen von den Beweggründen Israels für manche Maßnahmen berichtet, von seinen Sorgen und Ängsten, hätte sie sicherlich einen besseren Beitrag zu Völkerverständigung und Frieden geleistet.

Diese Petition bekennt sich jedoch unabhängig von ihrer Kritik am Zentralrat der Juden und dieser Ausstellung klar zum Existenzrecht Israels und zur historischen Verantwortung Deutschlands für den Holoc

Begründung

Unterstützen Sie diese Petition, um den Organisatoren, den Veranstaltern und den Politikern, die diese Ausstellung unterstützen, zu zeigen, dass einseitige Propaganda, die Verbreitung falscher Fakten und die Aushöhlung seriöser, faktenbasierter Wissenschaft in Deutschland nicht akzeptiert werden, egal aus welchem politischen Lager sie kommen.

Vielen Dank für Ihre Unterstützung

Link zur Petition

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Neuigkeiten

  • Liebe Unterstützende,
    der Petent oder die Petentin hat innerhalb der letzten 12 Monate nach Ende der Unterschriftensammlung keine Neuigkeiten erstellt und den Status nicht geändert. openPetition geht davon aus, dass die Petition nicht eingereicht oder übergeben wurde.

    Wir bedanken uns herzlich für Ihr Engagement und die Unterstützung,
    Ihr openPetition-Team

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