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Petition richtet sich an: Bundesministerium der Justiz
Jeden Tag versucht ein Mann, seine (Ex-)Partnerin zu töten. An fast jedem zweiten Tag gelingt es einem Mann, seine (Ex-)Partnerin zu töten. Im vergangenen Jahr starben so 155 Frauen.
Tut der Staat genug, um diese Frauen zu schützen? Die Meinung des WEISSEN RINGS, Deutschlands größter Hilfsorganisation für Kriminalitätsopfer, lautet: Nein, das tut er nicht.
Etliche Frauen, die schwerste Gewalt erleben, hatten sich zuvor hilfesuchend an die Behörden gewandt und gerichtliche Annäherungs- oder Kontaktverbote gegen ihre (Ex-)Partner erwirkt. Aber niemand kontrolliert, ob diese Verbote nach dem Gewaltschutzgesetz eingehalten werden. Männer ignorieren die Anordnungen tausendfach, sie prügeln weiter, sie töten. Allein im Jahr 2023 registrierten die Behörden 6.483 Verstöße.
In zwei Brandbriefen an die Politik hat der WEISSE RING 2022 und 2023 „in höchster Dringlichkeit“ gefordert, diese Frauen besser vor gewalttätigen Männern zu schützen. Dabei wiesen wir auf eine Schutzmöglichkeit hin: auf die elektronische Aufenthaltsüberwachung von Gefährdern, besser bekannt als „Fußfessel“. Spanien nutzt diese Möglichkeit zum Schutz von Frauen bereits seit Jahren erfolgreich.
Reaktionen aus der Politik gab es auf die Brandbriefe keine. Stattdessen gab es in jedem Jahr, das seitdem verging, eine vierstellige Zahl von Verstößen gegen Gewaltschutzanordnungen, Tausende verletzte Frauen und Hunderte getötete Frauen. Ende September 2024 soll nun der Bundesrat auf Initiative des Landes Hessen und des WEISSEN RINGS über die Einführung einer elektronischen Aufenthaltsüberwachung für Gewalttäter nach dem sogenannten spanischen Modell beraten. Bundesjustizminister Dr. Marco Buschmann steht entsprechenden Plänen bislang ablehnend gegenüber.
Der WEISSE RING fordert: Herr Bundesjustizminister Buschmann, machen Sie den Weg frei für eine bundesrechtliche Regelung im Gewaltschutzgesetz! Werden Sie zum Opferschutzminister, bevor noch mehr Frauen sterben!
Liebe Unterstützerinnen und Unterstützer, bitte unterzeichnen Sie jetzt, damit Opfer häuslicher Gewalt in Deutschland künftig besser geschützt werden!
Begründung
Sembach (Rheinland-Pfalz), Februar 2023: Eine 48-jährige Frau stirbt, nachdem ihr Mann ihr im Auto auflauerte, ihren Wagen auf einer Hauptstraße rammte und sie mit 15 Schüssen tötete. Das Opfer hatte nach der Trennung ein Kontaktverbot gegen den gewalttätigen Ex-Partner erwirkt.
Bonndorf (Baden-Württemberg), Juni 2023: Eine 35-jährige Frau wird von ihrem Ex-Partner mit mehreren Messerstichen getötet. Erst im Mai 2023 hatte die Frau gegen den Mann ein familiengerichtliches Annäherungsverbot erwirkt.
Frankfurt am Main (Hessen), Juli 2023: Eine dreifache Mutter (40) wird im Stadtteil Frankfurter Berg von ihrem Ehemann getötet. Zwei Monate zuvor hatte das Amtsgericht Frankfurt ein Annäherungs- und Kontaktverbot gegen den gewalttätigen Mann beschlossen.
Drei Beispielfälle aus dem vergangenen Jahr. Drei tote Frauen, die vielleicht noch leben würden, wenn ihre Mörder mit einer Fußfessel nach dem spanischen Modell überwacht worden wären.
Seit 2009 können spanische Gerichte das Tragen einer elektronischen Fußfessel anordnen, um Annäherungsverbote zu überwachen. Täter und Opfer tragen dabei ein elektronisches GPS-Gerät bei sich. Beim Täter ist es am Körper fixiert, die zu schützende Person trägt es wie ein Smartphone bei sich. Sobald der Abstand zwischen beiden weniger als 500 Meter beträgt, schlägt das System Alarm und die Polizei kann schnell reagieren. Das Opfer wird kontaktiert und nicht alleingelassen. Die Leitstelle lotst die Polizei zum Einsatzort. Die Polizei wird auch alarmiert, wenn das elektronische Armband entfernt wird oder defekt ist.
Seit Einführung des Modells sank die Zahl der ermordeten Frauen insgesamt um rund 27 Prozent. Im Rahmen des Überwachungsprogramms wurde verschiedenen Quellen zufolge keine einzige Frau getötet. Die Statistik legt nahe, dass die neuen Gesetze, das gesteigerte öffentliche Bewusstsein und der Einsatz der elektronischen Aufenthaltsüberwachung bereits vielen Frauen das Leben gerettet haben.
Technisch wäre ein Fußfessel-Einsatz nach dem spanischen Modell auch in Deutschland möglich. Laut der Gemeinsamen Überwachungsstelle der Länder (GÜL) ließe sich das „zeitnah hier bei uns in der GÜL einrichten“. Bei der Hessischen Zentrale für Datenverarbeitung (HZD) sind die entsprechenden Geräte bereits getestet worden.
Trotzdem schieben sich in Deutschland Bund und Länder in Sachen Fußfessel noch gegenseitig die Verantwortung zu – auch, wenn zuletzt Bewegung in die Sache gekommen ist. So fordert unter anderem das Land Hessen den Einsatz der elektronischen Überwachung, in Bremen denkt das Innenministerium laut über ein Pilotprojekt nach.
In einigen Bundesländern gibt es bereits Regelungen zum Einsatz der Fußfessel für Täter nach den Polizeigesetzen. Recherchen des WEISSEN RINGS haben aber ergeben, dass einer Anordnung nach dem Landespolizeigesetz häufig sehr hohe rechtliche Hürden entgegenstehen und zumeist nur eine kurzzeitig befristete Überwachung möglich ist. So wurde zum Beispiel in Hamburg seit 2019 nur ein einziges Mal das Tragen einer Fußfessel wegen Beziehungsgewalt angeordnet – und der Beschluss anschließend vom Oberlandesgericht Hamburg gekippt. Abgesehen davon, dass der WEISSE RING es nicht für nachvollziehbar hält, dass der Schutz von gewaltbedrohten Frauen von dem Bundesland abhängig sein soll, in dem sie zufällig leben: Das Gewaltschutzgesetz ist ein Bundesgesetz, die entsprechenden Überwachungsmaßnahmen gehören deshalb ebenfalls ins Bundesgesetz.
Lange hatte Bundesjustizminister Marco Buschmann ablehnend auf derartige Forderungen reagiert. Erst vor Kurzem signalisierte er in einem Interview mit dem Redaktionsnetzwerk Deutschland erstmals Gesprächsbereitschaft: „Auch Regelungen im Gewaltschutzgesetz kann ich mir grundsätzlich vorstellen.“ Der WEISSE RING begrüßt dieses Signal sehr und fordert eine entsprechende Anpassung des Gesetzes.
#StopptFemizide
#FußfesselJetzt
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Petition gestartet:
20.09.2024
Petition endet:
28.02.2025
Region:
Deutschland
Kategorie:
Sicherheit
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Debatte
Um Frauen besser vor aggressiven Männern zu schützen. Die Politik macht nicht den Anschein Frauen zu helfen, auch weltweit wird es immer schlimmer. Bin Vorsitzender der Flüchtlingshilfe Hamburg-Mitte e.V., arbeite im Familiengericht und im Asyl in Hamburg. Gerne bin ich Ihnen behilflich. Herzliche Grüße, Lothar Hempel
Noch kein CONTRA Argument.
Warum Menschen unterschreiben
Weil die Frauen mehr Schutz brauchen
Für mich sind solche Werte von Herzen super wichtig, um so im Kollektiv zu dienen und die Welt ein Stück weit heilsamer zu machen =)
Weil es unerträglich ist, wenn Täter besser geschützt werden, als Opfer.
Die Opfer müssen geschützt werden, nicht die Täter
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Jedes Opfer ist eines zuviel.