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Petition is addressed to: Stadtrat Leipzig
Kein Abriss auf der Westseite des Lindenauer Hafens!
Die Stadtverwaltung will ab April 2025 die ersten Gebäude auf der Westseite des Lindenauer Hafens abreißen lassen. Die Gebäude gehören zu einem größeren Komplex der ursprünglich Anfang der 80er Jahre als Bezirksversorgungslager errichtet wurde. Seit Juli 2022 liegen der Stadtverwaltung konkrete Ideen für eine mögliche Nachnutzung des Geländes vor. Die Bausubstanz ist solide und viel zu schade für einen Abriss. Es wäre eine Verschwendung von Grauer Energie und widerspricht u.a. dem von vielen Architekt:innen und Stadtplaner:innen geforderten Abrissmoratorium. Das Hauptargument für den Abriss ist der Bedarf an Ausgleichsmaßnahmen für andere Bauprojekte im Stadtgebiet. Mit Blick auf das Stadtklima und fehlende ökologische Nieschen ließen sich sicherlich dringlichere Orte für Entsiegelung in Leipzig finden, aber selbst bei Erhalt der Gebäudesubstanz am Lindenauer Hafen könnten immer noch ca. 25.000m² Betonflächen entsiegelt werden.
Bestand erhalten und Nachnutzung ermöglichen!
Ganz im Sinne der Sorge für den Bestand und einer neuen Umbaukultur sollten die Gebäude erhalten und nachgenutzt werden. Besonders markant sind die großen Hallten mit VT-Faltendach. Die transparente Bauweise der erhaltenen Gebäude begünstigt einen Umbau, wo er nötig ist. Der Gebäudebestand ist nicht nur mit viel Energie und Material errichtet wurden, in ihn sind auch gesellschaftliche Entwicklungen eingeschrieben. Eine Umnutzung bewahrt die Spuren der Vergangenheit im Stadtraum, schafft Anlässe für's Erinnern und Anknüpfungspunkte für neue Debatten. Die knapp 11 Hektar große Fläche befindet sich in kommunalem Eigentum und bietet - so auch in Leipzig selten gewordene - große Potentiale. Zusätzlich bieten sich zahlreiche Möglichkeiten, einen Beitrag zum Klimaschutz und zu ökologischer Stadtgestaltung zu leisten: von der Gewinnung von Solarenergie, über Fassadenbegrünung, eine naturnahe Grünflächengestaltung bis hin zu Animal Aided Design.
LebensmittelPort verankern!
Mit der Projektidee des LebensmittelPort Schönau liegt ein konkreter Vorschlag auf dem Tisch. Gemeinsam mit Partner:innen soll auf dem Gelände ein zentraler Ort rund um den Themenkomplex Ernährung, Regionalität und Nachhaltigkeit entstehen. Ein vielfältiges und vielseitiges Projekt soll entstehen, welches Lebensmittelproduktion- und weiterverarbeitung, Handwerk, Kultur, Begegnung, Bildung und Teilhabe vereint.
Mit dem Vorhaben soll auch explizit die regionale Lebensmittelwirtschaft gestärkt und so zu einem zukunftsfähigen und resilienten Ernährungssystem sowie einer nachhaltigen Stadtentwicklung beigetragen werden. Leipzig ist bereits Biostadt, Hotspot der Solidarischen Landwirtschaft, hat einen Ernährungsrat und wie das Sächsische Staatsministerium für Energie, Klimaschutz, Umwelt und Landwirtschaft im August 2024 verlauten ließ, sei "der Cluster in Leipzig (...) einer der bundesweit größten seiner Art und gilt als ein Beispiel besonders guter Praxis" (SMEKUL 2024). Aktuell wird in der Stadtverwaltung eine Ernähungsstrategie für Leipzig erarbeitet. Mit dem LebensmittelPort soll ein Beitrag zu all diesen Entwicklungen und Bemühungen geleistet werden.
Ein solch zentraler nachhaltig gesicherter Ankerpunkt könnte Aktivitäten und Akteur:innen bündeln, Synergie- und Agglomerationseffekte erzeugen sowie langfristige Entwicklungsperspektiven schaffen. Gleichzeitig entstünden neue Räume für die Begegnung von Menschen aus der Nachbarschaft und nicht zuletzt auch neue Arbeitsplätze.
Nochmals neu denken
Der Leipziger Stadtrat und die Stadtverwaltung sollten den 2010 beschlossenen Masterplan Lindenauer Hafen und die damit einhergehenden Planungen zur kompletten Beräumung des Geländes überarbeiten. Baubürgermeister Dienberg erklärte erst kürzlich im Zuge der Revidierung der Abrisspläne des ehemaligen Technischen Rathauses, dass eine "lernende Stadtverwaltung" eben auch die Fähigkeit zur Kurskorrektur aufweist.
Mit den jüngeren Debatten um Graue Energie, Klimaschutz und Umbaukultur ergeben sich auch neue Bewertungen für die vormals gefassten Pläne. Man erinnert sich: Noch einige Jahre vorher sollte am Lindenauer Hafen großflächig ein olympische Dorf, für die dann gescheiterte Olympia-Bewerbung Leipzigs, errichtet werden.
Mögliche Nachnutzungen für die Gebäude sollten zeitnah und ggf. auch erst einmal als Interim auf den Weg gebracht werden. So kann ein weiterer Verfall des Bestands vermieden werden. Ein Konzeptvergabeverfahren kann dann festlegen, welche Nutzungen erwünscht sind und diese langfristig bspw. via Erbpacht ermöglichen.
Reason
Die Bausubstanz an der Westseite des Lindenauer Hafens ist akut vom Abriss bedroht. Bereits am 01. April 2025 sollen die Abrissarbeiten im süd-östlichen Teil des Geländes beginnen. Eine Ausschreibung der Maßnahmen zum Rückbau läuft bereits. Die Gesamtheit des Grundstückes bietet spannende Potentiale für eine Nachnutzung, daher wär es schade, wenn ein erster Teil unwiederbringbar verloren ginge. Der Druck auf die Flächen in der Stadt ist enorm und führt dazu, dass Freiräume verschwinden und verschiedene Nutzungen an den Rand der Stadt gedrängt werden.
Wir wollen einen langfristig gesicherten Ort erschaffen, der Zeit hat sich zu entfalten und zu gedeihen. Im Bereich der regionalen Wertschöpfungsketten, besonders im Ernährungsbereich, braucht es kontinuierliches Engagement. Gerne würden wir die Erfahrungen aus fast zwanzig Jahren Engagement in dem Feld einbringen, Verantwortung übernehmen und an der Stelle gemeinsam mit Partner:innen aus der lokalen Lebensmittelwirtschaft, der Zivilgesellschaft und der Stadtverwaltung ein zukunftsweisendes Projekt realisieren. Wir haben dabei das Gemeinwohl im Blick und halten ein resilientes und leistungsfähiges regionales Ernährungssystem angesichts multipler gesellschaftlicher Krisen für unverzichtbar. Der Zugang zu gesunder und genussvoller Ernährung gehört zur grundlegenden Daseinsvorsorge und braucht entsprechend Aufmerksamkeit und Raum.
Mit der Plagwitzer Markthalle konnten wir bereits mit viel Eigeninitiative unter Beweis stellen, dass ein zentraler Ort für verschiedene Aktivitäten rund um das Thema nachhaltige Lebensmittel große Potentiale birgt. Wir sind gut vernetzt mit vielen Akteuer:innen, die bereits an einem zukunftsweisenden und nachhaltigen Ernährungssystem auf lokaler und regionaler Ebene arbeiten. Einige haben bereits ein Unterstützungsschreiben für die Projektidee des LebensmittelPort Schönau unterzeichnet.
Ein Abriss von noch sinnvoll nutzbarer Bausubstanz wäre die reinste Verschwendung. Die Bausubstanz ist in ausreichend gutem Zustand. Zum Teil sind die Gebäude noch in Nutzung und werden instandgehalten. Mit den Dächern der Gebäude ließe sich Solar-Energie gewinnen und Regenwasser sammen. Fassaden könnten begrünt, Bäume, Hecken und Blühwiesen geplfanzt werden.
Ein Modellprojekt für Bestandserhalt, ökologischen Umbau, praktischen Klimaschutz und zukunftsweisende Nachnutzung könnte geschaffen werden.
Mit der Projektidee des LebensmittelPort Schönau steht eine Idee im Raum, die
auch auf die Bedürfnisse nach öffentlichem Grün und Entsiegelung eingeht und gleichzeitig vorhandene Ressourcen nutzen will.
Um der Umsetzung des Vorhaben - dem Bestandserhalt und der Etablierung des LebensmittelPort - näher zu kommen, braucht es dringend öffentliches Interesse und auch Druck auf die Akteuer:innen in Verantwortung, ob im Stadtrat oder der Verwaltung.
Petition details
Petition started:
01/12/2025
Petition ends:
07/11/2025
Region:
Leipzig
Topic:
Environment
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04.05.2025 / 15Uhr Nächster Spaziergang am Lindenauer Hafen
on 28 Apr 2025Am 04.05.2025 laden wir 15Uhr zum nächsten Spaziergang um das Gelände auf der Westseite des Lindenauer Hafens! Treffpunkt: Hafentorbrücke.
Die vielen unterstützenden Kommentare auf der Petitionsseite freuen uns sehr. Sie machen Mut und Lust sich weiter für eine Nachnutzung des Bestands einzusetzen.
Laut LVZ vom 26.04.2025 soll der Abriss noch im Mai beginnen. Leider soll nicht nur großflächig entsiegelt werden, was wir sehr begrüßen würden, sondern es sollen auch die ersten Bestandsgebäude im südöstlichen Teil des Geländes abgerissen werden. Die Entscheidung im Stadtrat steht noch aus und es ist ein Unding, dass der Sache mit einem Abrissstart vorgegriffen werden soll. Auch wenn es so scheint, als ob der erste Teilabriss kaum aufzuhalten ist, stecken wir den Kopf nicht in den Sand. Es wäre wirklich schade um die Gebäude, aber auch für den verbleibenden Rest würde es sich lohnen zu streiten.
Fallen soll die ehemalige Waschhalle des früheren Kampfgruppenobjektes. Das Flachdach ist hier und da ein Bisschen undicht, aber ansonsten sieht die Substanz noch gut aus. Die Grundfläche des Gebäudes beträgt 264m². Auf der Rückseite gibt es zwei Hallen, die in der Mitte durch einen Trennwand geteilt werden. Auf der Vorderseite gibt es eine weitere Garage und einen Sozialtrakt mit Räumen auf einer zweiten Etage. Eigentlich ein wirklich brauchbares Gebäude. Ein guter Ort für kleinere Veranstaltungen oder das zukünftige Gerätehaus für die Grünpflege am Westufer.
Außerdem sollen die 30 Großgaragen mit insgesamt knapp 1.400m² weichen. Diese sind zum Großteil noch intakt und vollkommen transparent gebaut. Auf den Betonwänden liegen sichtbare Stahlträger und darauf Wellasbest. Teilweise sind die Fußböden erst in den 90er Jahren erneuert wurden. Mit der Neuerschließung und der Erneuerung der Dächer könnte hier ein wunderbarer Handwerkshof entstehen. Man stelle sich vor, dass jedes zweite Tor durch eine Fensterfront ersetzt wird, auf den Dächern Solarzellen Strom erzeugen und ein gemeinsamer Sozialtrakt Ort des Zusammenkommens für die Gemeinschaft ist.
Bestand erhalten und nachnutzen!
Kein Abriss am Lindenauer Hafen! -
Debate
No CONTRA argument yet.
Why people sign
Ich würde über in der Nähe. Es ist nachhaltig, die Gebäude weiter zu nutzen und regionale Lebensmittel sein nd ebenso nachhaltig.
Unsere Stadt entwickelt sich sehr gut. Der ländliche Raum scheint mir davon entkoppelt. Das Zusammenwachsen dieser beiden Sphären ist aber aus sehr vielen Gründen absolut wünschenswert. Dazu könnte diese Initiative einen Beitrag leisten.
Außerdem: da draußen Ausgleichsflächen schaffen damit man innerstädtisch weiter versiegeln kann ist ja wohl ne komplette Schnapsidee.
Ich finde Nachnutzung wichtig und nachhaltig. Die Idee des Lebensmittel Ports ist großartig und kann ein guter Bürgertreffpunkt werden.
Weil wir dringend sorgfältiger mit unseren Ressourcen umgehen müssen. Nachhaltiges Konzept zur Erhaltung liegt vor und ist zukunftsorientiert
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Ich bin begeistert von einem Besuch der Plagwitzer Markthalle. Produkte vom Erzeuger in super Qualität soll es überall geben