Bildung

Kita Notstand stoppen – Kita Reformen jetzt!

Petition richtet sich an
Der Präsident des Landtags NRW
16.030 Unterstützende 15.405 in Nordrhein-Westfalen

Sammlung beendet

16.030 Unterstützende 15.405 in Nordrhein-Westfalen

Sammlung beendet

  1. Gestartet April 2023
  2. Sammlung beendet
  3. Eingereicht
  4. Dialog mit Empfänger
  5. Entscheidung

Es reicht! Betreuungszeiten werden gekürzt oder fallen komplett aus, ein kindgerechter Kita Alltag ist kaum noch möglich und Fachkräfte und Träger fragen sich wie sie zukünftig überhaupt weitermachen sollen. Die Kitalandschaft kollabiert – deswegen fordern wir die Landesregierung auf, jetzt sofort die Rahmenbedingungen für eine familien- und kindgerechte Kitalandschaft zu schaffen.

 

Für das Wohl unserer Kinder fordern wir

·      Einen höheren Betreuungsschlüssel, um frühkindliche Bildung und Chancengerechtigkeit zu ermöglichen

·      Verlässliche Betreuungszeiten, damit Eltern Familie und Beruf vereinbaren können

·      Bessere Arbeitsbedingungen für Kita-Fachkräfte, damit sie die Zeit und Kraft für pädagogische Arbeit mit den Kindern haben

·      Erhöhung der Mittel für die Ausbildung von Fachpersonal, um den Fachkräftenotstand zu bekämpfen

·      Eine sichere Finanzierungsgrundlage für Kita-Träger, damit bestehende Kita-Plätze gesichert sind und mehr Plätze ausgebaut werden können.

 

Wir Eltern fordern daher eine sofortige Überarbeitung des KiBiz (Kinderbildungsgesetz). Die bisher geplante Zeitschiene bis 2026 ist völlig inakzeptabel.

Begründung

Die Betreuungsschlüssel, die durch das KiBiz für NRW festgelegt sind, ermöglichen im besten Fall eine Betreuung unserer Kinder, mehr jedoch nicht. Die frühkindliche Bildung unserer Kinder, die im KiBiz gesetzlich geregelt wird, bleibt auf Grund von Personalmangel dabei oftmals als Erstes auf der Strecke. Die Betreuungsschlüssel sind so festgelegt, dass der Kitaalltag nur funktioniert, wenn alles nach Plan läuft. Ausfallzeiten wie Urlaub, Fortbildung, Weiterbildung und Krankheit sind dabei nicht eingeplant, so dass es in der Realität auf Grund von Personalmangel durch Ausfallzeiten ständig zu Einschränkungen in den Betreuungszeiten kommt. Unsere Kinder verlieren dadurch eine wichtige Tagesstruktur und wir Eltern haben große Probleme, eine regelmäßige Betreuung gewährleistet zu bekommen. Das Kitapersonal versucht die Einschränkungen so gering wie möglich zu halten und geht dabei regemäßig an seine Grenzen, da ihnen das Wohl der Kinder und die Zusammenarbeit mit den Eltern persönlich am Herzen liegen. Deshalb fordern wir eine Erhöhung des Betreuungsschlüssels, um den Kindern eine bessere frühkindliche Bildung zu ermöglichen, das Personal zu entlasten und eine verlässliche Betreuung zu gewährleisten.

 

Die enorme Wichtigkeit der Kinderbetreuung haben wir gerade in den letzten Jahren durch die Corona-Pandemie aufgezeigt bekommen. Wir alle sind der Meinung, dass gerade das Kitapersonal, das ständig am Limit für einen schönen und geregelten Tagesablauf unserer Kinder arbeitet, eine großzügige Gehaltserhöhung mehr als verdient. In der aktuellen Tarifrunde hat Verdi für die MitarbeiterInnen im öffentlichen Dienst eine Steigerung der Gehälter von über 10% erreicht. Diese Steigerung und die im letzten Jahr durch Inflation gestiegenen Kosten können nicht allein durch die Träger der Kitas ausgeglichen werden. Laut §37 des KiBiz wird jedes Jahr im Dezember die Fortschreibungsrate (prozentuale Erhöhung) der Kindpauschale für das folgende Kita-Jahr bekanntgegeben. Für das Kita-Jahr 2022/23 ist die Pauschale um 1,02% gestiegen (festgelegt im Dezember 2021). Für das Kita-Jahr 2023/24 steigt die Pauschale um 3,46% an (festgelegt im Dezember 2022). Das ist deutlich zu wenig, um die Träger bei den momentanen Inflationsraten von fast 8% und den Gehaltserhöhungen zu entlasten. Es droht ein weiterer Personalabbau, da unter diesen Bedingungen eine Kostendeckung anders nicht zu realisieren ist. Dies würde die in Absatz 1 genannten Probleme weiter verstärken, deshalb fordern wir die sofortige deutliche Erhöhung der Kindpauschalen, um den Trägern die Möglichkeit zu geben, das Personal adäquat zu bezahlen und schnell weiteres Personal einzustellen, um die Personaldecke zu verstärken.

 

Um weiteres Personal einstellen zu können, müssen auch in Zukunft genügend Fachkräfte ausgebildet werden. Dafür muss die Ausbildung in Kitas wieder deutlich attraktiver werden. Dies muss zum einen durch eine adäquate Bezahlung von ErzieherInnen, als auch durch eine Entlastung des Personals erfolgen. Da außerdem die Träger finanziell am Limit sind und Auszubildende nur mit geringen Anteilen in den Personalschlüssel eingerechnet werden können, müssen die Kosten für die Träger weiter verringert werden. Deshalb fordern wir die Erhöhung der Mittel für die Ausbildung von Fachpersonal, um den Fachkräftenotstand zu bekämpfen.

 

Die aktuelle finanzielle Lage mit den deutlich zu geringen Kindpauschalen macht ein wirtschaftliches Handeln für die Träger der Kindertagesstätten nahezu unmöglich. Somit droht ein Abbau bestehender Betreuungsplätze, anstelle der Schaffung dringend benötigter neuer Kitaplätze. In Anbetracht von über 100.000 fehlenden Kitaplätzen im Bundesland NRW in diesem Jahr muss der Ausbau neuer Kitaplätze eine hohe Priorität erhalten. Deshalb fordern wir eine sichere Finanzierungsgrundlage für Kita-Träger, damit bestehende Kita-Plätze gesichert sind und mehr Plätze ausgebaut werden können.

 

Wir setzen uns für unsere Kinder ein und stellen uns hinter ihre Erzieher*innen und die Kita-Träger. Daher fordern wir die Landesregierung auf, einen Zeitplan vorzustellen, der die kurzfristige Überarbeitung des KiBiz im Sinne der oben gestellten Forderungen vorsieht.

Vielen Dank für eure Unterstützung!

Die beteiligten Eltern der Wirbelwind Kindertagesstätten in Bielefeld

Quellen:

https://zusammen-geht-mehr.verdi.de/++co++77826c22-e147-11ed-bb25-001a4a16012a

https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2023/04/PD23_145_611.html

https://www.lvr.de/media/wwwlvrde/jugend/service/rundschreiben/dokumente_96/kinder_und_familien/betriebskostengtk/RS_Nr._03_2022_Anlage_FAQ_zur_Fortschreibungsrate_zum_KGJ_2022_23.pdf

https://www.lvr.de/media/wwwlvrde/jugend/service/rundschreiben/dokumente_96/kinder_und_familien/betriebskostengtk/RS_2023_01_ZA_23-24.pdf

https://www.bertelsmann-stiftung.de/de/themen/aktuelle-meldungen/2022/oktober/2023-fehlen-in-deutschland-rund-384000-kita-plaetze

Vielen Dank für Ihre Unterstützung, Matthias Pieper aus Mitte
Frage an den Initiator

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Neuigkeiten

Ich kann nur bestätigen, was ich in der petition gelesen habe. Es sind zu wenig Fachkräfte da um kontinuierlich die geforderte Arbeit und die nötigen Maßnahmen zu gewährleisten. Sobald auch nur 1-2 Personen nicht in der Kita sind, warum auch immer, fällt die ganze Personalplanung wie ein Kartenhaus zusammen. Die vorhandenen Erzieher*innen gehen sehr oft an ihre Grenzen, um aufzufangen was aufzufangen geht. Fallen diese dann aufgrund der Belastung aus, müssen wieder wenige mehr leisten.

Noch kein CONTRA Argument.

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