Região: Bremen

L 18/228 - Auflösung des Faches Erdkunde in den Schulen

Requerente não público
A petição é dirigida a
Petitionsausschuss der Bremischen Bürgerschaft
1.247 Apoiador 1.247 em Bremen

A petição foi terminada.

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  1. Iniciado 2013
  2. Colecta finalizada
  3. Submetido
  4. Diálogo
  5. Acabado

Esta é uma petição online der Bremischen Bürgerschaft.

Petition zum Thema

Auflösung des Faches Erdkunde/Geografie in Schulen des Landes Bremen

Geografie bildet, Geography matters. Dieser Erkenntnis ist das Land Bremen seit Jahrzehnten gefolgt und hat dem Fach Geografie einen großen Stellenwert in der Bremer Schullandschaft eingeräumt.

Die Bedeutung des Faches Erdkunde/Geografie liegt in ihrem einzigartigen fächerverbindenden Charakter. Dieses wird deutlich formuliert im derzeitig gültigen Bremer ‚Bildungsplan Geografie für die Gymnasiale Oberstufe‘ (Fußzeile 1):

„Der Geografieunterricht als ein zentrales Fach der Umwelterziehung thematisiert grundlegenden politische, soziale, kulturelle, wirtschaftliche, ökologische und demographische Entwicklungen sowie daraus entstehende Veränderungen und Probleme. Er ermöglicht, Lösungsansätze zu bewerten und Lösungen zu entwickeln.“ (S. 5)

und

„Der Geografieunterricht verbindet naturwissenschaftliche und sprachliche Fragestellungen und ist somit vernetzend, integrativ, fächerübergreifend und fächerverbindend. Strukturen und Veränderungen von Lebenswelten werden systematisch erfasst, erklärt und in Beziehung gesetzt.“ (S. 5)

Mit Bedauern und großer Sorge stellen wir daher fest, dass der Unterricht im Fach Erdkunde/Geografie in starkem Maße in den Bremer und Bremerhavener Schulen abgenommen hat. Sollte sich diese Tendenz fortsetzen, ist zu befürchten, dass das bei Schülerinnen und Schülern beliebte Fach in kurzer Zeit nicht mehr an den Schulen des Landes Bremen unterrichtet werden wird. Ursachen und Folgen lassen sich auf veränderte Bedingungen in der Schulpolitik des Landes Bremen zurückführen.

Ursachen für diese Wertminderung liegen in dem schulpolitischen Umgang mit dem Fach im Land Bremen:

1.Die Unterrichtsstunden für das Fach Erdkunde wurden in den Klassen 5 bis 10 der Oberschule gekürzt gegenüber der Stundenzuteilung im bisherigen Schulsystem. Im aktuellen Bildungsplan für die Oberschule (Fußzeile 2) stehen 17 Wochenstunden zur Verfügung für das Fach ‚Gesellschaft und Politik‘ in diesem Zeitraum. Damit entfallen auf die ‚Geografische Dimension‘ weniger Wochenstunden als vorher dem Fach Geografie zur Verfügung standen.

2.Betrachtet man die zu behandelnden Themenbereiche so stellt man fest, dass die ‚Geografische Dimension‘ neben der Stundenreduzierung auch einen stark reduzierten Anteil an den Inhalten im Vergleich zu den beiden anderen Fächern Geschichte und Politik hat. Die Vermittlung topografischen Wissens spielt nur noch eine untergeordnete Rolle. Hinzu kommt, dass nur ein Teil der LehrerInnen, die das Fach Gesellschaft und Politik unterrichten, die Lehrbefähigung für das Fach Geografie hat.

3.Die Liste der Operatoren im Anhang des Bildungsplans für die Oberschule weist nur noch Operatoren für die Fächer Geschichte und Politik aus, nicht mehr für das Fach Geografie. In der Gymnasialen Oberstufe ( GyO) hat das Fach eine eigene Operatorenliste, die sich unterscheidet von den Listen der Fächer Geschichte und Politik. Eine Vorbereitung der SchülerInnen auf eine GyO wird dadurch zusätzlich erschwert.

4.Der Bildungsplan für das Gymnasium Jahrgangsstufe 5 – 6 (Fußzeile 3) fasst die Fächer Geschichte, Geografie und Politik zum Fach ‚Welt-Umweltkunde‘ zusammen. Die geforderten fachlichen Kompetenzen sind sehr umfangreich, jedoch hat auch hier erfahrungsgemäß nur ein Teil der WUK-unterrichtenden LehrerInnen die Lehrbefähigung für das Fach Geografie.

5.Im Bildungsplan für die Primarstufe und Sekundarstufen I&II Medienbildung, Entwurfsfassung Juni 2012 (Fußzeile 4) , taucht das Fach Erdkunde/ Geografie gar nicht mehr auf. Und damit werden wesentliche geografische Inhalte wie digitale Karten und Atlanten, Google Earth, Google Maps, als feste Bestandteile unseres täglichen Lebens, sowie wesentliche Kompetenzbereiche digitaler Medien gar keine Berücksichtigung in Schulen des Landes Bremen finden.

In der Sekundarstufe II setzt sich die Wertminderung des Faches Geografie fort – soweit das Fach überhaupt noch in den Schulen angeboten wird.

6.Der Grundkurs Geografie kann nur als mündliches Prüfungsfach für das Abitur angewählt werden. Eine Anwahl als schriftlich geprüftes 3. Prüfungsfach ist nicht mehr möglich.

Als Folge dieser veränderten Bedingungen ist festzustellen, dass die Anwahlzahlen sowohl für die Grund- als auch die Leistungskurse Geografie stark zurückgegangen sind. Dieser Rückgang führte dazu, dass in mehreren Schulen im Land Bremen das Fach Geografie nicht mehr in der Sekundarstufe II unterrichtet wird.

Dies dürfte auch dazu führen, dass die Ausbildung von Geografie-LehrerInnen an der Universität Bremen rückläufig werden wird, da nur noch ein verringerter Bedarf an entsprechend ausgebildeten LehrerInnen besteht.

Um den Zielsetzungen aus den Bildungsplänen gerecht zu werden, ist eine Weiterentwicklung der Bremer Schulpolitik dringend notwendig.

Wir schlagen daher vor:

1.Den Stellenwert der Geografie als einziges fächerverbindendes Fach zwischen Natur- und Gesellschaftswissenschaften mit folgenden Schwerpunkten aufzuwerten und zu erweitern:

a.Fachkompetenz: Vertiefung der Nachhaltigen Entwicklung unter den Aspekten der Wirtschaftlichkeit, sozialer Gerechtigkeit und Umweltverträglichkeit auf lokaler wie globaler Ebene.

b.Methodenkompetenz: Einführung in digitale GeoMedien und Geoinformatik zur Erfassung, Bewertung und Visualisierung komplexer Raumstrukturen; Kennenlernen angewandter Geo-Informatik in unterschiedlichen Berufsfeldern (z.B. Stadt- und Umweltplanung, Landesvermessung, Wirtschaftsinformatik, usw.).

c.Handlungskompetenz: Zeigen, wie politisches Engagement in einer vernetzten Welt funktionieren kann, wie sich der Einzelne in politische Entscheidungsprozesse einbringen kann.

2.In der Oberschule

a.Eigenständiger Geografie Unterricht,

b.Doppelstündig von Fachlehrkräften unterrichtet.

3.In der Sekundarstufe I

a.Eigenständiger Geografie Unterricht und Ausweitung der Stundenzahl,

b.Doppelstündig von Fachlehrkräften unterrichtet

4.In der Sekundarstufe II:

a.Änderung der KMK-Bedingungen: Dadurch, dass aus den Fächern Deutsch, Englisch und Mathematik zwei der Fächer als Prüfungsfächer für das Abitur gewählt werden müssen und gleichzeitig im Aufgabenfeld 2 vier Kurse Politik oder zwei Kurse Geschichte verpflichtend sind, werden andere Fächer des Aufgabenfelds 2 (gesellschaftswissenschaftliches Aufgabenfeld) weniger angewählt. Eine Erweiterung der Anwahlmöglichkeiten , die eine Auswahl zwischen Politik, Geschichte und Geografie zulässt, würde dem Stellenwert des Faches eher gerecht werden.

b.Geografie Leistungskurs: Aufnahme als schriftliches Prüfungsfach im Zentralabitur.

c.Geografie Grundkurs: Anwahl als schriftlich geprüftes 3. Abitur-Prüfungsfach ermöglichen.


Fußzeile 1: Die Senatorin für Bildung und Wissenschaft (Hrsg.), Geografie – Bildungsplan für die Gymnasiale Oberstufe. Bremen 2008

Fußzeile 2:Die Senatorin für Bildung und Wissenschaft (Hrsg.), Gesellschaft und Politik – Bildungsplan für die Oberschule, Jahrgangsstufe 5 – 10, Bremen 2010

Fußzeile 3: Der Senator für Bildung und Wissenschaft (Hrsg.), Welt-Umweltkunde, Geschichte, Geografie, Politik, Jahrgangsstufe 5 – 10, Bremen 2006

Fußzeile 4: Die Senatorin für Bildung, Wissenschaft und Gesundheit (Hrsg.), Medienbildung (Entwurfsfassung), Bremen 2012

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Novidades

  • Auszug aus dem Bericht des Petitionsausschusses (Land ) Nr. 25 vom 19. Februar 2014

    Der Aus schuss bittet, folgende Eingabe für erledigt zu erklären, weil die Bürgerschaft keine
    Möglichkeit sieht, de r Eingabe zu entsprechen:

    Eingabe Nr.: L 18/228

    Gegenstand:
    Erhalt des Faches Geographie

    Begründung:
    Der Petent befürchtet, dass das Unterrichtsfach Geographie demnächst nicht mehr an Schulen im Land
    Bremen unterrichtet wird. Das Fach werde immer weniger angewählt. Die Hauptursache für den Rückgang
    der Anwahlzahlen liege darin, dass im Fach Gesellschaft und Politik in der Oberschule drei Fächer
    zusammengelegt worden seien. Es gebe Kontingentstundentafeln, nach denen den Unterrichtsinhalten
    beispielsweise im Fach... avançar

Ainda não há nenhum argumento a favor (PRO).

Ainda não há nenhum argumento CONTRA.

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