Región: Kaufbeuren
Imagen de la petición Offener Brief bzgl. der Kinderbetreuung in Kaufbeuren
Familia

Offener Brief bzgl. der Kinderbetreuung in Kaufbeuren

Petición a.
Oberbürgermeister Stefan Bosse
516 Apoyo 377 En. Kaufbeuren

Colecta terminada.

516 Apoyo 377 En. Kaufbeuren

Colecta terminada.

  1. Iniciado marzo 2023
  2. Colecta terminada.
  3. Preparar presentación.
  4. Diálogo con destinatario
  5. Decisión

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister Bosse, sehr geehrter Herr zweiter Bürgermeister Schill,

nachdem wir fristgerecht unseren Bedarf für einen Betreuungsplatz anmeldeten, wurde vielen von uns vor ca. eineinhalb Wochen schriftlich mitgeteilt, dass unseren Kindern erstmal noch kein Betreuungsplatz zugeordnet werden konnte. Die Bemühungen würden aber weiterlaufen und wir sollen uns bis Ende April gedulden.

Doch dann schreckte uns eine Zeitungsmeldung auf, in der von 115 Kindern ohne Betreuungsplatz geschrieben wurde. Das ist dann doch eine enorme Zahl, die auf Restplätze aufzuteilen ist - und so wuchs plötzlich die Beunruhigung.

Schnell entwickelte sich eine Austauschgruppe betroffener Eltern, die ihre an verschiedenen Stellen gesammelten Informationen zusammentrugen. So bekamen einige Eltern direkt aus dem Rathaus die Auskunft, dass es sich vielmehr um 358 Kinder ohne Betreuungsplatz handelt. Auch wurde deutlich, dass nun schon allein über 100 Plätze an Eltern vergeben wurden, die letztes Jahr keinen Betreuungsplatz bekamen. Damit wurde es für uns sogar noch deutlicher, dass es auch dieses Jahr viele Eltern geben wird, die ihre Kinder nicht in einer Betreuungseinrichtung unterbringen werden können.

Diese unangenehme Situation der Unwissenheit verschärft sich bei vielen Familien durch äußere Faktoren – denn viele Arbeitgeber wollen jetzt dann verbindlich wissen, wie wir Eltern ab September arbeiten. Auch stehen den meisten von uns private Kinderbetreuung, wie z.B. durch Großeltern, nicht zur Verfügung, so dass es in der Regel die Frauen trifft, die nun unbezahlt zu Hause bleiben müssen. In Zeiten von hoher Inflation und steigender Lebenshaltungskosten entsteht so eine teilweise existenzbedrohende Situation.

Daher fordern wir nun absolute Transparenz:

  • Wie viele Kinder warten nun tatsächlich (und nicht öffentlichkeitswirksam geschönt) darauf, ab September in einer Kindertagesstätte betreut zu werden? Wie viele davon wollen einen Krippenplatz und wie viele wollen in einem Kindergarten untergebracht werden?
  • Wie viele „Restplätze“ stehen denn überhaupt bei Krippen und Kindergärten zur Verfügung?
  • Aus diesen Zahlen ergibt sich dann die Antwort auf die für uns entscheidende Frage: Wie viele Kinder werden trotz aller Bemühungen am Ende ohne Krippenplatz und ohne Kindergartenplatz bleiben?

Es ist ungemein wichtig für uns, jetzt zu erfahren, worauf wir uns einstellen sollen und wie groß die Chance ist, dass unsere Kinder ab September betreut werden können.

Für diejenigen von uns, die keinen Restplatz mehr ergattern, wird die Situation natürlich noch schwieriger. Da Einrichtungen die Kinder aus ihren Krippen bevorzugt in ihre Kindergartengruppen aufnehmen, fürchten wir diesbezüglich einen doppelten Nachteil. Folglich fordern wir zusätzlich die verbindliche Zusicherung, dass alle Kinder, die ab September 2023 nicht betreut werden können, auf jeden Fall mit einem Platz im nächsten Jahr rechnen können.

Und hier gehen unsere Fragen gleich weiter:

  • Zahlt die Stadt Kaufbeuren dann unseren vollen Verdienstausfall, wenn wir nicht arbeiten können?
  • Übernimmt sie dann auch Sozialversicherungsbeiträge und zahlt in unsere Rentenkassen ein, damit uns hier kein Nachteil (auch gegenüber nachfolgenden Generationen, für die es dann vermutlich ausreichend Krippenplätze geben wird) entsteht?
  • Wie wird die Stadt Kaufbeuren diejenigen Kinder, denen die Teilhabe an sozialen Gruppenerfahrungen und an professioneller pädagogischer Förderung verwehrt wird, entschädigen? Können betroffene Mütter mit ausreichenden, kostengünstigen Angeboten z.B. im Bereich musikalische Früherziehung, Kunst und Sport (Kinder- und Babyschwimmen, Kinderturnen, speziellen Eislaufzeiten im Stadion) rechnen? Wird die Stadt Spielgruppenangebote finanziell und ggf. auch personell (z.B. durch Jungendamtsmitarbeiter) besser fördern, so dass hier ausreichend Möglichkeiten zur Begegnung geschaffen werden können?
  • So bot beispielsweise die „Kinderstube e.V.“ früher den sog. „Maxi-Club“ an, in dem zwölf Kinder an zwei Vormittagen pro Woche für je 2,5 Stunden ohne ihren Eltern betreut wurden. Da für dieses Konzept keine ehrenamtliche Aufsichtspersonen gefunden werden konnten, musste dieses Angebot jedoch eingestellt werden. Kann die Stadt Kaufbeuren aus ihrer pädagogischen Abteilung nicht Personal abstellen, um diese - oder eine ähnliche - Entlastung für Mütter wieder zu ermöglichen? Oder ist es möglich, ehrenamtliche Tätigkeiten mit einer Aufwandsentschädigung zu vergüten, so dass gesellschaftliches Engagement gefördert und sichtbar wertgeschätzt wird?

 

 

Razones.

Auch wollen wir genau wissen, wie sichergestellt werden soll, dass sich die Situation nächstes Jahr nicht wiederholt:

  • Welche Maßnahmen (finanzielle Anreize z.B. durch Vergütung von Pflichtpraktika mit Taschengeld, gezielte Werbung etc.) ergreift die Stadt Kaufbeuren konkret, um mehr Schulabgänger für den Beruf des Kinderpflegers oder des Erziehers zu gewinnen?
  • In diesem Zusammenhang ist zum Beispiel auffällig, dass am sog. „Boys-Day“ nur noch sehr wenige Kindertagesstätten einen Schnupperplatz für Jungen offerieren - wie passt diese abwehrende Haltung mit dem aktuellen Fachkräftemangel und dem noch eklatanteren Bedarf an männl. Mitarbeitern zusammen?
  • Für die Ausbildung zur Kinderpfleger*in ist ein einwöchiges Praktikum in einer Kindertagesstätte verpflichtend. Leider scheitern aber viele Interessenten an dieser Hürde, weil sie einfach keinen (unbezahlten) Praktikumsplatz finden. Hat die Stadt Kaufbeuren vor, hier die Einrichtungen stärker in die Pflicht zu nehmen, damit sie Schülern künftig einen (leichteren) Zugang zu diesem Beruf ermöglichen?
  • Welche Anreize schafft die Stadt, damit Absolventen bei der Stadt Kaufbeuren anfangen und nicht z.B. in München, wo hervorragende Arbeitsbedingungen herrschen? Wirbt die Stadt bei Absolventen ähnlicher Ausbildungsrichtungen, wie z.B. Soziale Arbeit, Erziehungs-wissenschaften oder Sozialpädagogik?
  • Mit welchen Anreizen werden ausgebildete Erzieher überzeugt, in den Beruf zurückzukehren bzw. Stunden aufzustocken?
  • Finden denn anonymisierte Umfragen oder auch Gesprächsrunden zwischen Kita-Personal und Verantwortlichen der Stadt Kaufbeuren statt, in der Fachkräfte offen und ehrlich äußern können, wie ihre Arbeitsbedingungen verbessert werden können?
  • Auf welche Weise soll die Situation des Fachkräftemangels kurzfristig gelöst werden? Gibt es dazu einen Aktionsplan hinsichtlich der Akquirierung von Assistenzkräften, Quereinsteigern, Ehrenamtlichen etc.? Wird z.B. geplant, sich schon in Rente (oder Altersteilzeit bzw. Vorruherstand) befindende Fachkräfte zurückzuholen, wie das auch im Bereich der Schulen praktiziert wird? Wie sieht es aus mit ausländischen Fachkräften, z.B. aus Osteuropa?
  • Wie wird sichergestellt, dass die Bedarfsplanung verbessert und schneller auf Veränderungen reagiert wird?
  • Wäre es möglich, Betreuungszeiten auch auf Samstag auszuweiten und dann Plätze zu splitten, so dass zumindest eine teilweise Betreuung garantiert werden kann?
  • Wie kann es sein, dass Sie, Herr Bosse, persönlich auf offener Bühne im Jahr 2016 versprechen, dass der städt. Kindergarten am Sonneneck auch offiziell zu einem dreigruppigen Kindergarten ausgebaut wird, stattdessen dann aber im Kindergartenjahr 2018/19 die Zahl der aufgenommenen Kinder von 70 auf knapp über 50 reduziert wird? Und warum wird das Potential der Sonneneck-Einrichtung, mind. 20 Kinder mehr aufnehmen zu können, in den städtischen Plänen zur Erweiterung von Betreuungsplätzen nicht erwähnt?

Schließlich eröffnen sich aber auch bei Eltern, die tatsächlich einen Betreuungsplatz ergattern konnten, einige Probleme:

  • Was genau passiert mit den Kindern, die derzeit die Einrichtung „Heinzelmannstraße“ besuchen, wenn der Pachtvertrag ausläuft? Wie werden betroffene Eltern bei der Folgeunterbringung konkret unterstützt?
  • Wie werden Eltern kompensiert, deren Betreuungszeiten aufgrund des eigentlich erwartbaren Personalmangels im laufenden Betreuungsjahr so stark gekürzt werden, dass es mit ihren Arbeitszeiten nicht mehr vereinbar ist (z.B. AWO Hirschzell)?

In diesen Fällen kommt erschwerend hinzu, dass die Stadt Kaufbeuren den rechtlichen Anspruch auf einen Betreuungsplatz zunächst erfüllt, so dass den Eltern für rechtliche Schritte eine Grundlage fehlt – damit sind sie jedoch umso mehr auf Hilfe und Unterstützungsmaßnahmen von Ihrer Seite angewiesen.

 

„Familienfreundlichkeit zählt in Kaufbeuren bereits als wichtiger Standortfaktor“ steht auf der offiziellen Homepage der Stadt Kaufbeuren. Hiermit fordern wir vehement und explizit, dass dies nicht nur eine hohle Phrase bleibt, sondern Sie diesem selbsterklärten Anspruch auch gerecht werden.

 

Mit freundlichen Grüßen

betroffene Familien aus dem Kaufbeurer Stadtgebiet

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