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Petition is addressed to: Bayerischer Rundfunk
Sehr geehrte Geschäftsleitung des Bayerischen Rundfunks,
mit großer Sorge haben wir von den Plänen erfahren, BR PULS als Radioprogramm Ende 2025 einzustellen. PULS Radio war und ist ein zentraler Ort für die bayerische und deutsche Musik- und Kulturvielfalt – besonders für junge, unabhängige Künstlerinnen und Künstler. Eine Abschaltung würde nicht nur ein Radioprogramm treffen, sondern eine ganze Generation kreativer Akteur*innen in Bayern.
Wir haben PULS Radio über Jahre als Plattform genutzt, um unsere Arbeit sichtbar zu machen, Feedback zu bekommen und wiederkehrend Publikum zu gewinnen. Ohne PULS Radio drohen weniger Reichweite, weniger Gigs, geringere Verdienstmöglichkeiten und weniger Dialog mit der Zielgruppe – kurz gesagt: geringere Chancen, sich künstlerisch weiterzuentwickeln und wirtschaftlich zu bestehen.
Deshalb stellen wir folgende Forderungen:
- Eine Abschaltung zum 31.12.2025 ist zu kurzfristig. Es braucht eine längere Übergangsfrist. PULS Radio ist eine Förderinstitution für Newcomer. Gebt uns mehr Zeit!
- Nach der Abschaltung braucht es adäquate Alternativen: feste, klar kommunizierte Sendeplätze für PULS-Inhalte auf Bayern 2 und Bayern 3 – nicht als Randnotiz, sondern als verbindliche, gleichwertige Weiterführung der Nachwuchsförderung.
- Sicherstellung von linearer Ausstrahlung für GEMA/GVL-relevante Musiktitel, damit Nachwuchskünstler*innen weiterhin fair vergütet werden und nicht von der Wertschöpfungskette ausgeschlossen werden.
- Einen offenen Dialog mit der künstlerischen Community über Übergangslösungen, Förderwege und Kooperationsmodelle, die die kuratorische Linie von PULS Radio fortführen.
Reason
Die Folgen sind weitreichend:
- Finanziell: Ein gespielter Song im PULS Radio führt zu ca. 12 € GEMA-Tantiemen. Online-Plays auf TikTok, Spotify oder Instagram bringen nur Bruchteile von Cents. Auch GVL-Einnahmen fallen ohne Radioplay weg. Das ist für viele von uns existenziell.
- Kulturell: PULS ist die einzige Plattform im BR, die konsequent auf junge, unabhängige Stimmen setzt. Ohne diese Bühne verlieren zehntausende Musiker*innen und Bands die Möglichkeit, gehört zu werden.
- Gesellschaftlich: Wer heute nicht um ein junges Publikum wirbt, hat das Format Radio eigentlich schon aufgegeben. Wer soll in 10–15 Jahren noch Radio hören, wenn junge Menschen jetzt keinen Bezug mehr dazu entwickeln und sich vom öffentlich-rechtlichen Rundfunk nicht gesehen und geschätzt fühlen?
Wir nehmen wahr, dass immer wieder Formate verschwinden, die sich gezielt an ein Publikum unter 40 wenden. PULS Radio war in diesem Kontext nicht nur ein Sender, sondern ein Türöffner für Talente, ein Ort der Innovation und ein Motor für die bayerische und deutsche Musikszene. Ihn abzuschalten, schwächt die kulturelle Infrastruktur nachhaltig.
Die bleibenden Alternativen können dies nicht ansatzweise ersetzen:
- Formate wie PULS Startrampe oder BR Pop Radar sind wichtige Bausteine – aber kein Ersatz für ein tägliches Radioprogramm. Sie stellen nur einzelne Acts vor, während in einem eigenen Radiosender mehrere Acts pro Stunde hörbar sind. Außerdem sind die bleibenden PULS Formate zu 100 % abhängig von Plattformen wie Instagram, TikTok oder YouTube – also von gewinnorientierten, internationalen Konzernen. Ein öffentlich-rechtlicher Sender darf sich bei der Ansprache junger Zielgruppen nicht völlig von privaten Plattformen und deren Algorithmen abhängig machen.
- Reichweite & Quoten: Dass PULS Radio geringere Hörerzahlen hatte, lag nicht an mangelnder Relevanz, sondern daran, dass man dem Sender nie eine UKW-Frequenz zugestanden und ihn durch Sparmaßnahmen klein gehalten hat. Vergleichbare ARD-Jugendwellen zeigen, dass solche Formate durchaus erfolgreich sein können, wenn man sie ernst nimmt und fördert.
PULS Radio war mehr als ein Radiosender: Es war die Förderinstitution des Bayerischen Rundfunks für Nachwuchsmusiker*innen, die Talente sichtbar gemacht, Regionen vernetzt und den kulturellen Diskurs in Bayern bereichert hat. Eine rein digitale Fortführung kann diese Rolle nicht vollständig ersetzen – weder in Reichweite noch in Bezug auf faire Vergütung und kulturelle Verantwortung.
Was auf den ersten Blick nach einer reinen Programmreform aussieht, kann auf lange Sicht die kulturelle Vielfalt und die demokratische Stabilität gleichermaßen schwächen.
Die Zukunft der bayerischen Kultur hängt davon ab, dass Räume wie PULS Radio erhalten bleiben oder durch tragfähige Alternativen ersetzt werden. Wir bitten Sie dringend, diese Entscheidung noch einmal zu überdenken und echte Alternativen zu prüfen.
Die kreative Szene Bayerns lebt von Austausch, Vielfalt und nachhaltigen Strukturen. Abrupte Entscheidungen ohne Rücksicht auf diese Grundlagen gefährden nicht nur die Gegenwart, sondern auch die Zukunft unseres Kulturlandes und der Kreativwirtschaft.
Mit freundlichen Grüßen,
Verband für Popkultur in Bayern e.V. (VPBy)
VUT Süd
Bundesverband Popularmusik e.V.
PRO MUSIK - Verband freier Musikschaffender e.V.
SK3 - Ständige Konferenz für Kunst und Kultur in Bayern
Bayerischer Landesverband der Kultur- und Kreativwirtschaft e.V. (BLVKK)
Verband der Münchener Kulturveranstalter (VDMK) e.V.
Bayerischer Hotel- und Gaststättenverband DEHOGA Bayern e.V. (BHG)
Feierwerk Fachstelle Pop
Musikzentrale Nürnberg e.V.
Forum Kultur- und Kreativwirtschaft Regensburg e.V.
Eskapaden booking
südpolmusic GmbH
Werner Schmidbauer
Backstage Concerts GmbH
target concerts GmbH
Muffathalle Betriebs GmbH
Pop Info Niederbayern
Säm Wagner, Popularmusikbeauftragter Bezirk Oberpfalz
Blackout Problems
Clouds Hill Records & Studios
TRIKONT
Substanz – „Die Vollstrecker“ Gaststätten GmbH
Low Budget High Spirit
Ein Song reicht Newsletter
Drift Booking
Miau Music - Antje Zelnitschek
Donnerwetter Musik
Inselgruppe
Florian Kreier
HTW GmbH / Prüfeninger Schlossgarten Regensburg
Saalmitte Bayreuth
Heizwerk Club, Andreas Wagner
KLANGTHERAPIE FESTIVAL
Gasthaus zum Haber - Die Kultkneipe mit kleiner Bühne und Biergarten
Arts of Love e. V., Veranstalter „Arts of Love“ Benefiz Festival in Geiselhöring
Musikförderverein Passau e.V. / Valentin Michetschläger (2. Vorsitzender)
BEEM Festival und Freizeit e.V.
Kulturscheune Baiersdorf
Rote Sonne
Optimal Record Store
Peter Wacha
Disko B/Sub-Up-Records
Puch Open Air
Live-Club Bamberg
Petition details
Petition started:
09/26/2025
Collection ends:
03/25/2026
Region:
Bavaria
Topic:
Culture
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Änderungen an der Petition
on 05 Oct 2025 -
Änderungen an der Petition
on 01 Oct 2025 -
Änderungen an der Petition
on 30 Sep 2025
Debate
Why people sign
Diversität von Musik soll leicht zugängig bleiben. Diese Plattform ist ein wichtiges Medium für neue Bands um gehört zu werden und soll erhalten bleiben.
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Weil die kulturelle Vielfalt enorm wichtig ist!