Bölge : Lingen
Kültür

Petition zur Umbenennung der Bernd-Rosemeyer-Straße in Fredy-Markreich-Straße: Gegen das Vergessen!

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Oberbürgermeister Dieter Krone; Stadt Lingen
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Sachverhalt

Straßennamen sind öffentlich sichtbare „Ehrungen“, Anerkennungen und Widmungen. Somit formen sie aktiv einen essentiellen Teil der kollektiven Erinnerungskultur. Vor diesem Hintergrund müssen wir uns also die Frage stellen: An wen wollen wir mit einem Straßennamen erinnern und wen wollen wir „ehren“?

Direkt vor dem Campus in Lingen, an dem wir studieren, befindet sich die Bernd-Rosemeyer-Straße. Sie verweist auf den 1909 in Lingen geborenen SS-Hauptsturmführer Bernd Rosemeyer, der als Rennsportfahrer eine zentrale Figur der NS-Propaganda war. Die Bernd-Rosemeyer-Straße ist bis heute die einzige Straße in Lingen, deren Benennung in der NS-Zeit 1945 nicht rückgängig gemacht wurde. Dieses Versäumnis muss jetzt nachgeholt werden. Die anhaltende Ehrung von Bernd Rosemeyer - hier in Form eines Straßenschildes im Zentrum der Stadt – ist beschämend. Sie macht nicht nur eine unzureichende Aufarbeitung der NS-Zeit sichtbar, sondern sie stellt auch die ernsthafte Solidarisierung mit den Opfern der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft infrage.

Gerekçe

Insbesondere in Hinblick auf die wachsenden antidemokratischen Strömungen von rechts fordern wir eine Auseinandersetzung, die eine Kultur des Sich-Erinnerns an die Stelle rassistischer und antisemitischer Kontinuitäten setzt. Die Umbenennung der Bernd-Rosemeyer-Straße in Fredy-Markreich-Straße ist hierfür ein wichtiger Schritt in einer kritischen Auseinandersetzung mit Lingens nationalsozialistischer Vergangenheit. Sie setzt ein sichtbares Zeichen im Lingener Stadtbild und positioniert sich klar in Zeiten, in denen eine in Teilen faschistische Partei wie die AfD wieder parlamentsfähig wird und menschenverachtende Ideologien verbreitet.

Fredy Markreich und Bernd Rosemeyer waren Lingener Zeitgenossen. Mit einem bedeutenden Unterschied: Während Rosemeyer als Repräsentant der Täter*innen der NS Zeit benannt werden kann, wurde Fredy Markreich als Jude Opfer der Verbrechen der Nationalsozialist*innen. Markreich wurde 1938 in das KZ Buchenwald deportiert. Nach seiner Rückkehr nach Lingen emigrierte er 1939 nach Liberia. Ab 1933 wurden jüdische Menschen wie Markreich und andere vom Naziregime Verfolgte über die Bernd-Rosemeyer-Straße zum Bahnhof getrieben und von dort aus deportiert. Wir fordern an die Stelle des Namens Rosemeyers den Namen Fredy Markreichs zu setzen, als Zeichen des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus und einer antifaschistischen Erinnerungs- und Gegenwartspolitik.  

Wir bitten Sie, die Umbenennung der Bernd-Rosemeyer-Straße in Fredy-Markreich-Straße mit Ihrer Unterschrift unter dieser Petition zu unterstützen.

Petition von: Alexandra Scholz und Lena Velte (Studierende der HS Osnabrück)

In Zusammenarbeit mit: Dr. Walter Höltermann (Forum Juden Christen im Altkreis Lingen e.V.)

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Ergänzende Informationen:

In einem Interview berichtet Dr. med. Walter Höltermann – Mitglied des Lingener Forum Juden Christen im Altkreis Lingen e.V. - zu der Geschichte Bernd Rosemeyers:

Sein Elternhaus stand an der Straße, die jetzt immer noch seinen Namen trägt. Er wurde nach 1933 ein international erfolgreicher Rennwagenfahrer. Am 28. Januar 1938 verunfallte er auf der Reichsautobahn Frankfurt-Darmstadt in Höhe von Mörfelden-Walldorf bei dem Versuch, den Geschwindigkeitsrekord für Autos aufzustellen. Zudem war er spätestens seit November 1933 Mitglied der SS, zuletzt im Rang eines Hauptsturmführers. Seine Grablegung auf dem Waldfriedhof in Berlin-Dahlem glich einem Staatsbegräbnis. Heinrich Himmler kondolierte zum Tod „unseres lieben und mutigen Kameraden“, und eine Abordnung der „Leibstandarte SS Adolf Hitler“ hielt die Totenwache. Für die Propaganda des nationalsozialistischen Staates war Bernd Rosemeyer die perfekte Heldengestalt, und er erfüllte die an ihn gestellten Erwartungen.“

Für eine Umbenennung der Bernd-Rosemeyer-Straße in Fredy-Markreich-Straße.

Dr. med. Walter Höltermann vom Forum Juden Christen im Altkreis Lingen e.V. schlägt für die Umbenennung Fredy Markreich vor:

Fredy Markreich war Jude und kam 1898 in Lingen zur Welt. Nach dem Tod der Eltern führte er deren Textilgeschäft in der Großen Straße in Lingen weiter. Im Ersten Weltkrieg war er Soldat. Zudem war er „Mitglied der Kivelinge“. Noch 1934 findet sich sein Name in deren Mitgliederliste, drei Jahre später nicht mehr. Nach 1933 litt sein Geschäft unter den antijüdischen Gesetzen und Boykottmaßnahmen. Am Morgen des 9. November 1938 wurde sein Geschäft von der SA demoliert und geplündert. Er selbst kam ins Polizeigefängnis und, nachdem er sein Geschäft verkauft hatte, am 11.11.1938 in das KZ Buchenwald. Nach der Rückkehr nach Lingen emigrierte er 1939 nach Liberia, wo er im Januar des Jahres 1944 an einer Infektionskrankheit verstarb.“

Fredy Markreich wurde durch den nationalsozialistischen Staat nicht nur um seine materielle Existenz gebracht, sondern auch persönlich schwer gedemütigt, inhaftiert, misshandelt und in die Emigration vertrieben. Wem soll also die "Ehre" einer Straßenbenennung - die auch ein Zeichen des Gedenkens ist - zukommen? Wenn es in Lingen eine ernsthafte Solidarisierung mit den Opfern der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft gibt, dann kann es zu einer Umbenennung der Straße am Bahnhof in Fredy-Markreich-Straße keine Alternative geben.

Im Kern geht es um ein Erinnern an die Unantastbarkeit der menschlichen Würde. Deren Verwirklichung verträgt sich nicht mit Relativierung und Fragmentierung von Verantwortung („erfolgreicher Rennfahrer hier, SS-Hauptsturmführer da“), sondern nur mit einer klaren Haltung gegen jede Form der Herabwürdigung von Menschen. Eine solche Haltung bedarf, und das haben die Ereignisse der jüngsten Zeit gezeigt, der ständigen Ermunterung, die eigenen Anschauungen zu überprüfen und Gewohnheitskulturen infrage zu stellen.

Desteğiniz ve angajmanınız için çok teşekkür ediyoruz

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tartışma

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Ich verstehe den Wunsch Bernd-Rosemeyer keine Ehrung mehr zukommen zu lassen, da in Lingen bereits seine nationalsozialistische Vergangenheit genug verschwiegen wird. Doch sollten wir uns vielleicht von dem Gedanken verabschieden, dass Straßennamen nur der Funktion einer Ehrung dienen. Sie sind ebenfalls ein historisches Zeugnis und sollten auch wie ein solches behandelt werden. Das heißt, dass eine Markierung/Erläuterung etc. an den Schildern und in einem Straßenverzeichnis vorgenommen werden müssten. Andernfalls müssten wir jegliche Ehrung mit zweifelhaftem Hintergrund entfernen.

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