Soziales

Präsenzunterricht, Sozialleben und regelmäßige Sportaktivitäten für Kinder und Jugendliche

Petition richtet sich an
Deutscher Bundestag Petitionsausschuss, Petitionsausschuss Hessischer Landtag
431 Unterstützende 429 in Deutschland

Sammlung beendet

431 Unterstützende 429 in Deutschland

Sammlung beendet

  1. Gestartet 2021
  2. Sammlung beendet
  3. Eingereicht am 16.03.2022
  4. Dialog mit Empfänger
  5. Entscheidung

In der Coronakrise gibt es wohl zu kaum einem Thema einen gesellschaftlichen Konsens. Unumstritten ist allerdings, dass die Maßnahmen zum Infektionsschutz der Bevölkerung, insbesondere Schulschließungen und Distanzunterricht, gerade zu Lasten von Kindern, Jugendlichen und jungen Menschen gehen.

Vor diesem Hintergrund fordern wir:

[1] eine unverzügliche Rückkehr zum uneingeschränkten, täglichen Präsenzunterricht für alle Altersstufen als bestmögliche Form der Erfüllung des staatlichen Bildungsauftrages.

[2] die Wiederherstellung eines geregelten Soziallebens und sportlicher Aktivitäten für Kinder und Jugendliche für alle Altersstufen unabhängig von Inzidenzzahlen und Lockdownmaßnahmen, auch mit dem Ziel, dadurch die psychische und körperliche Widerstandsfähigkeit zu stärken.

Eine nachhaltige Planung und Planbarkeit von Schul-, Ausbildungs- und Studienverläufen ist derzeit seitens der Schulämter, der Landesregierungen und des Bundes nicht gewährleistet. Der erratische Zickzackkurs von Schulschließungen, Wechsel- und Distanzunterricht in immer wieder neuen Varianten berücksichtigt weder die psychosoziale Situation von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen noch die Schwierigkeiten bildungsferner oder berufstätiger Eltern, ihren Kindern gerecht zu werden. Zudem hat das Krisenmanagement im Bildungssektor dem Lehrpersonal an Schulen unzählige verschwendete Arbeitsstunden beschert.

Begründung

Die in der UN-Kinderrechtskonvention aufgeführten Rechte (insbes. Artikel 3, 12, 15, 19, 23, 28, 29) sind derzeit stark eingeschränkt. Seit dem ersten Lockdown im März 2020 wurden daher zahlreiche Negativentwicklungen beobachtet, u. a. von KinderärztInnen, PädagogInnen, PsychologInnen und PsychotherapeutInnen, vom Deutschen Jugendinstitut, der Gewerkschaft für Erziehung und Wissenschaft, der Kultusministerkonferenz, der Deutschen Gesellschaft für Psychologie und Gesellschaft, der Gesellschaft für Empirische Bildungsforschung, der Deutschen Gesellschaft für Pädiatrische Infektiologie sowie anderen. Dokumentiert wurden sie von zahlreichen Medien (siehe Nachweise unten).

Hieraus geht Folgendes hervor:

[1] Verschiedene Arten des Missbrauchs von und der Gewalt gegenüber Kindern und Jugendlichen in problematischen Familienverhältnissen können kaum mehr von Schulen und Jugendämtern registriert und abgefedert werden.

[2] Bei Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen haben Lethargie, Ängste und Depressionen in hohem Maße zugenommen, was sich u. a. im Missbrauch von Suchtmitteln (darunter digitale Medien), Essstörungen und Formen der Autoaggression manifestiert.

[3] Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene in Ausbildungssituationen sind immer stärker von Bildungsdefiziten betroffen, v. a. dort, wo diese nicht aufgefangen werden können. Dies ist der Fall bei bildungsfernen Familien, Kindern von Eltern ohne deutsche Sprachkenntnisse, Flüchtlingskindern, aber auch bei Familien mit berufstätigen Eltern, die keine dauerhafte Homeoffice-Präsenz gewährleisten können. Zu berücksichtigen sind auch Eltern mit mehreren Schulkindern, die es auch im Homeoffice kaum schaffen, Lernprozesse mehrerer Kinder gleichzeitig im erforderlichen Maß zu unterstützen.

[4] Kinder und Jugendliche werden in einer von der Coronakrise dominierten gesellschaftlichen Atmosphäre und mit einem Weltbild sozialisiert, das die menschliche Umwelt und das inviduelle Selbst v. a. als Bedrohung ansieht. Auch ihre politische Sozialisierung ist problematisch, wachsen sie ja in einer Atmosphäre auf, in der zahlreiche Einschränkungen von Grundrechten drohen, als Normalzustand empfunden zu werden.

Kinder und Jugendliche wachsen derzeit unter sehr schwierigen Umständen auf: Die seit mehr als einem Jahr geltenden Maßnahmen zum Infektionsschutz verwehren ihnen gesellschaftlichen Schutz vor Missbrauch, eine ausgeglichene Sozialisierung, gleiche und faire Ausbildungs- und Berufschancen und ein zukunftsorientiertes, gegenüber Mensch und Umwelt positiv aufgeschlossenes Weltbild. Sie produzieren „eine ausgebremste Generation“, die weder sozial noch ausbildungstechnisch konstruktiv ihre Zukunft gestalten kann.

Dieses besorgniserregende Fazit ziehen die Petenten auch mit Blick auf ihr eigenes berufliches, soziales und gesellschaftliches Umfeld. Daher haben sie sich entschieden, diese Petition auf den Weg zu bringen.

Nachweise:

Bayerischer Rundfunk, 24.01.2021, https://www.br.de/nachrichten/deutschland-welt/jugendliche-und-corona-lockdown-essen-seele-auf,SPxF2Ez

Deutsche Gesellschaft für Pädiatrische Infektiologie, https://dgpi.de/stellungnahme-dgpi-dgkh-kinder-in-der-covid-19-pandemie-2020-02-05.

Deutsche Gesellschaft für Psychologie und Gesellschaft für Empirische Bildungsforschung, https://psychologische-coronahilfe.de/beitrag/zur-situation-der-kinder-und-jugendlichen-waehrend-der-coronakrise/.

Deutsche Welle, 08.02.2021, https://www.dw.com/de/corona-wie-der-lockdown-kinder-krank-macht/a-56458359.

Deutsches Jugendinstitut, Dezember 2020, https://www.dji.de/themen/familie/kindsein-in-zeiten-von-corona-studienergebnisse.html.

Deutschlandfunk, 02.02.2021, https://www.deutschlandfunkkultur.de/jugendliche-in-der-coronakrise-eine-ausgebremste-generation.976.de.html?dram:article_id=491814.

Fachkräfteportal Kinder- und Jugendhilfe, https://www.jugendhilfeportal.de/fokus/coronavirus/artikel/pandemie-bremst-bildung-aus/.

Fachportal Pädagogik, https://www.fachportal-paedagogik.de/forschungsinformation/Forschung-zu-Corona-12831-de.html.

FAZ 26.03.2021, https://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/gesundheit/coronavirus/folgen-der-corona-pandemie-auch-kinder-sind-systemrelevant-17265356.html.

Frankfurter Rundschau, 12.02.2021, https://www.fr.de/politik/endlosschleife-aus-langeweile-und-einsamkeit-90202238.html.

GEW, 10.07.2020, https://www.gew.de/aktuelles/detailseite/neuigkeiten/wie-die-pandemie-die-bildungschancen-gefluechteter-kinder-und-jugendlicher-verschlechtert/.

KMK, https://www.kmk.org/dokumentation-statistik/beschluesse-und-veroeffentlichungen/bildung-schule/allgemeine-bildung.html#c7795.

Tagesschau 02.03.2021, https://www.tagesschau.de/faktenfinder/corona-kinder-jugendliche-101.html.

UNHCR, 03.09.2020, https://www.unhcr.org/news/press/2020/9/5f4cc3064/unhcr-report-coronavirus-dire-threat-refugee-education-half-worlds-refugee.html.

ZDF, 16.01.2021, https://www.zdf.de/nachrichten/panorama/corona-kinder-psychische-folgen-betreuung-shutdown-100.html.

Vielen Dank für Ihre Unterstützung, Daniel König, Agnes Rossa / Dr. Marcus Assion aus Frankfurt
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Neuigkeiten

  • Stellungnahme Bund

    am 23.05.2022

    Liebe Unterstützende,

    schlechte Nachrichten: Der Petitionsausschuss hat über das Anliegen der Petition beraten. Der Petition konnte nicht entsprochen werden. Die Stellungnahme finden Sie im Anhang.

    Beste Grüße
    das openPetition-Team

  • Liebe Unterstützende,

    das Anliegen wurde an den zuständigen Petitionsausschuss weitergeleitet und hat das Geschäftszeichen 613/19 erhalten. Wir werden Sie auf dem Laufenden halten und regelmäßig über Neuigkeiten informieren.


  • openPetition hat die von Ihnen unterstützte Petition offiziell im Petitionsausschuss des Deutschen Bundestages eingereicht. Jetzt ist die Politik dran: Über Mitteilungen des Petitionsausschusses werden wir Sie auf dem Laufenden halten und transparent in den Petitionsneuigkeiten veröffentlichen.

    Als Bürgerlobby vertreten wir die Interessen von Bürgerinnen und Bürgern. Petitionen, die auf unserer Plattform starten, sollen einen formalen Beteiligungsprozess anstoßen. Deswegen helfen wir unseren Petenten, dass ihre Anliegen eingereicht und behandelt werden.


    Mit besten Grüßen,
    das Team von openPetition

Zugunsten einer Verkürzung der Ausgangssperre von 21 auf 22 Uhr wird in der Debatte um das Infektionsschutzgesetz der Präsenzunterricht wieder hintan gestellt. Auch Jugendliche ab 14 Jahren werden wieder vergessen: "Für Schulen wäre hingegen, wenn das Gesetz so von Bundestag und Bundesrat beschlossen wird, Distanzunterricht ab einem Inzidenzwert von 165 verpflichtend. Im ursprünglichen Entwurf war hier ein Schwellenwert von 200 genannt worden. Für Kinder im Alter bis 14 Jahren soll Sport in Gruppen weiter möglich sein." [Tagesschau]

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