Region: Essen
Erfolg
Kultur

Skulptur in Essen muss weichen: Weg mit dem Trigger für Kindesmissbrauch und Kinderpornographie!

Petent/in nicht öffentlich
Petition richtet sich an
Oberbürgermeister Thomas Kufen
76 Unterstützende 52 in Essen

Petition hat zum Erfolg beigetragen

76 Unterstützende 52 in Essen

Petition hat zum Erfolg beigetragen

  1. Gestartet 2021
  2. Sammlung beendet
  3. Eingereicht am 07.09.2021
  4. Dialog
  5. Erfolg

Die Petition war erfolgreich!

Diese Petition fordert die Stadt Essen und ihren Oberbürgermeister Thomas Kufen (CDU) auf, die Skulptur „Großer Sockeltorso XX“ von Waldemar Otto († 8. Mai 2020), die Leihgabe eines vorbestraften ehemaligen Fußball-Nationalspielers, dauerhaft aus dem Essener Stadtgebiet zu entfernen und an ihren vorbestraften Eigentümer zurückzugeben.

So soll für Opfern von sexuellem Missbrauch im Kindesalter das Wiedererleben dieses furchtbaren Teils ihrer Vergangenheit (Flash-Back) durch sogenannte „Trigger“ beim Besuch der Essen-Borbecker Fußgängerzone vermieden werden. Denn eine Konfrontation mit einem Trigger – in diesem Fall der Skulptur – kann sowohl auf psychischer wie körperlicher Ebene heftige Reaktionen mit großem Leidensdruck auslösen. Ebenso dürfte das Wegschauen, das Nichtstun, das Abhängen des Schildes mit dem Namen des Leihgebers derartige Straftaten eher glorifizieren und zum Nachahmen aufrufen. Gegen dieses Wegschauen der Verantwortlichen bei der Stadt Essen richtet sich diese Petition ebenfalls.

Begründung

Ein nackter Mann, besser ein Torso ohne Arme, Beine oder Gesicht, ja ohne jeden Ausdruck – dafür, gut sichtbar, das männlichen Genital in zentraler Höhe positioniert – steht in der Fußgängerzone des Essener Stadtteils Borbeck, genauer gesagt an der Gerichtsstraße, Ecke Rechtsstraße. Die Skulptur „Großer Sockeltorso XX“ von Waldemar Otto († 8. Mai 2020) reduziert jene Person, die einst dafür Modell stand, auf das wesentliche: den Körper – auf einen Kopf ohne Mimik, einen kräftigen Körper und eben das männliche Gemächt, das sehr deutlich in all seinen Facetten erkennbar ist.

10 Monate auf Bewährung: Leihgeber wegen des Besitzes und der Weitergabe von kinderpornografischem Material rechtskräftig verurteilt

Jene identitätslose Skulptur, die in der Vergangenheit wie aktuell Opfer von Vandalismus wurde, ist eine Leihgabe eines ehemaligen Fußball-Nationalspielers. Dieser wurde am 29. April vom Amtsgericht Düsseldorf nach nur einem Verhandlungstag wegen des Besitzes und der Weitergabe von kinderpornografischem Material zu einer Freiheitsstrafe von zehn Monaten auf Bewährung verurteilt. Das Urteil ist seit dem 3. Mai 2021 rechtskräftig.

Wer kinder- und jugendpornografische Dateien besitzt und verschickt, dem soll kein Denkmal gesetzt werden – erst recht nicht mit einer weißen Tafel unterhalb jener Skulptur, welche selbige unter Nennung seines Namens als seine Leihgabe ausweist. Diese Skulptur ist, spätestens seit das Urteil Rechtskraft erlangt hat, ein Trigger für alle, die als Kind Opfer von sexuellem Missbrauch wurden – Kinder, die ungefragt und ungewollt in erniedrigenden und beschämenden Positionen auf jenen Videos und Bildern zu sehen sind, die durch das Internet geistern. Und welche am Ende auf die Mobiltelefone von Männern und Frauen gelangen, die sich an ihnen in abscheulichster Form ergötzen.

Stadt Essen sieht keinen Grund die Skulptur zu entfernen

Dass gerade jene Skulptur den öffentlichen Raum in Essen-Borbeck ziert, wohlgemerkt als Leihgabe einer Person, die wegen der Weitergabe von kinderpornografischem Material rechtskräftig verurteilt wurde, brüskiert alle, die jemals Opfer von Kinder- und Jugendpornographie wurden, deren Familien und Angehörige. Die Stadtverwaltung auf diesen Umstand aufmerksam gemacht, versehen mit der Bitte entsprechende Leihgabe aus dem öffentlichen Raum der Stadt Essen zu entfernen und zurückzugeben, heißt es per E-Mail lapidar als Antwort:

„Nach Stellungnahme der Kulturverwaltung in Abstimmung mit dem Vorsitzenden der Jury Kunst im öffentlichen Raum… „muss grundsätzlich zwischen dem Kunstwerk und dem Künstler bzw. der Künstlerin und einem Leihgeber oder einer Leihgeberin unterschieden werden. Der „Torso“ von Waldemar Otto wurde seinerzeit mit einstimmigem Votum der Jury zur Aufstellung empfohlen. Eine nun möglicherweise strittige Leihgeberschaft kann den künstlerischen Wert des Objektes nicht beeinträchtigen und muss davon getrennt betrachtet werden.“ Im Ergebnis wird der Bezirksvertretung empfohlen, auf die Trennung der Leihgeberschaft zu verweisen und eine Entfernung des Objektes nicht zu veranlassen. Allenfalls könne über eine Änderung der Beschriftung nachgedacht werden.“

Zuständige Bezirksvertretung tagt unter Ausschluss der Öffentlichkeit

In der Sitzung der Bezirksvertretung IV der Stadt Essen am 11. Mai 2021 sei der Sachverhalt im nicht-öffentlichen Teil – also unter Ausschluss der Öffentlichkeit und des Begehrenstellers – erörtert und die Kulturverwaltung um weitere Veranlassung gebeten worden.

Eine Änderung der Beschriftung, die dann nicht mehr auf den Leihgeber hinweisen würde, dürfte einem weiteren Schlag ins Gesicht aller Opfer gleichkommen. Die Verwaltung würde beide Augen fest zukneifen; damit ist dann das die Skulptur des Anstoßes aus der Welt geschafft. Nicht ohne Grund hat die große Koalition aus CDU/CSU und SPD im Deutschen Bundestag erst jüngst weitere Strafverschärfungen im Kampf gegen den sexuellen Missbrauch von Kindern und Kinderpornographie beschlossen. Ein derart mildes Urteil wie im aktuellen Fall dürfte es dann nicht mehr geben.

Daher:

Die Skulptur „Große Sockeltorso“ muss aus dem öffentlichen Raum in Essen verschwinden. Sie ist unerträglich geworden. Ihr vorbestrafter Leihgeber ist kein Vorbild mehr für die Stadtgesellschaft und sollte daher nicht länger als solches glorifiziert werden.

Wir möchten seine Kunst nicht in Essen, nicht in Borbeck haben!

Vielen Dank für Ihre Unterstützung

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Neuigkeiten

  • Oberbürgermeiste Thomas Kufen (CDU) hat geantwortet. Das Schreiben befindet sich im Anhang.

  • Liebe Unterstützer:innen der Petition,

    mittlerweile ist einiges geschehen. Die Skulptur "Torso" steht zwar noch immer in Essen, allerdings wurde das Hinweisschild entfernt, das auf den Leihgeber hinweisen. Darum habe die Bezirksvertretung gebeten, wohl auch wegen dieser Petition. Anbei sende ich ein Schreiben von Oberbürgermeister thomas Kufen (CDU), der auf die eingereichte Petition geantwortet hat.

    Freundloiche Grüße aus Borbeck
    Pascal Hesse

Meine Unterschrift richtet sich ganz klar nicht gegen die Skulptur, sonder ausschließlich gegen den Leihgeber. Der Besitz und die Verbreitung sogenannter "kinderpornografischer" Bilder, was bedeutet, Bilder der Vergewaltigung von Kindern, muss gesellschaftlich geächtet werden. Ich würde mir keine Leihgabe von Herrn M. in die Wohnung stellen, daher möchte ich auch nicht auf der Straße meiner Stadt an ihr vorbeigehen.

Diese Petition passt genau in die Bilder- und Denkmalstürmerei, die heute teilweise stattfindet. Alles beseitigen, dessen Urheber nicht liniengetreu ist. Es ist ja kein Torso, der den Kindesmissbrauch als Thema hat. Außerdem ist der Verleiher, wenn ich es richtig verstehe, nicht identisch mit dem Künstler.

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