Gesundheit

Therapie jetzt! Herr Gröhe verbessern Sie die medizinische Versorgung psychisch erkrankter Menschen

Petent/in nicht öffentlich
Petition richtet sich an
Hermann Gröhe
199 Unterstützende 196 in Deutschland

Petent hat die Petition nicht eingereicht/übergeben.

199 Unterstützende 196 in Deutschland

Petent hat die Petition nicht eingereicht/übergeben.

  1. Gestartet 2016
  2. Sammlung beendet
  3. Eingereicht
  4. Dialog
  5. Gescheitert

Die ambulante Versorgung psychisch kranker Menschen ist eine Katastrophe. Die Öffentlichkeit schaut weg und toleriert damit diesen Zustand. Dabei sterben jedes Jahr 10.000 Menschen in Deutschland durch Suizid. 90 Prozent davon hatten eine psychische Erkrankung.

6 Monate Wartezeit auf den Start der Therapie.

3 Monate warten Kassenpatienten auf ein Erstgespräch bei einem niedergelassenen Psychotherapeuten. Nach weiteren 3 Monaten, also nach insgesamt 6 Monaten, können sie endlich ihre Therapie beginnen. Die Vergabe der Therapieplätze wird immer mehr zum Losverfahren, denn viele Psychotherapeuten führen keine Warteliste mehr. Wird ein Platz frei, wird dieser einfach an den nächsten Anrufer vergeben. Somit braucht es viel Geduld und Glück, um einen Therapieplatz zu bekommen.

Unzureichende Behandlung für mehr als 50 % der Patienten.

Viele Patienten haben längst resigniert. Über die Hälfte von ihnen erhält eine unzureichende Behandlung. 18 Prozent verbleiben sogar ohne Therapie. Die meisten werden nur mit Medikamenten abgespeist. Um einen hohen Erfolg zu erzielen, braucht es aber unbedingt die Kombination aus Therapie und medikamentöser Behandlung.

Laut einer Umfrage von „Die Zeit“ mit 3.000 Betroffenen, wartete jeder Dritte mehr als 6 Monate auf den Beginn seiner Psychotherapie. Nur ein Drittel der Befragten konnte sich bereits nach einem Monat in Behandlung begeben.

Rund 22.201 kassenzugelassene Psychotherapeuten arbeiten zurzeit in Deutschland. Laut der Meinung des Spitzenverbands der Gesetzlichen Krankenversicherungen sei dies ausreichend.

fünfzehn Therapiestunden 6 Wochen Pause. Eine Katastrophe.

Krankenkassen sind der Meinung, dass es in Deutschland eine Überversorgung an Psychotherapeuten gibt. Es sollen sogar 7.400 Praxen geschlossen werden. Der Spitzenverband der Gesetzlichen Krankenkassen sieht keinen Bedarf für neue Zulassungen.

Um Wartezeiten zu reduzieren, schlägt der GKV-Spitzenverband vor, Psychotherapeuten sollen effizienter arbeiten. Behandlungszeiten sollen gekürzt werden. 50 Therapiestunden gelten als Obergrenze. Nach 15 Stunden soll eine 6-wöchige Pause stattfinden.

Eine unverantwortliche Katastrophe. Krankheitssymptome können zurückkehren und sich verschlimmern. Zwei Drittel der Therapien dauern heute bereits nicht länger als 25 Stunden. Des Weiteren gibt es leider immer noch viele junge und sehr gut ausgebildete Psychotherapeuten, die zwar freie Therapieplätze anbieten könnten, aber einfach keine Chance haben und nur schwer an eine Kassenzulassung kommen.

Fazit: Ohne zusätzliche Kapazitäten können diese Umstände nicht verbessert werden. Daher ist es dringend erforderlich, dass mehr Kassenzulassungen gewährt werden. Denn durch den Ansturm auf kassenzugelassene Therapeuten können diese sich ihre Patienten aussuchen. Somit wird es schwer depressiven Menschen nahezu unmöglich gemacht, die lebensrettende Therapie durchführen zu können.

Des Weiteren, sollen die nachfolgenden Punkte ein Anreiz dafür sei, nwie man es schaffen könnte, die medizinische Versorgung psychisch erkrankter Menschen zu verbessern. Auch die Wartezeiten könnten so erheblich verkürzt werden.

  1. Zahl der Therapeuten erhöhen. Dementsprechend mehr Kassenzulassungen vergeben. Damit kann die Wartezeit erheblich verkürzt werden. Das Verfahren um eine Kassenzulassung zu bekommen, muss vereinfacht werden. Um gerade auch jungen, frisch ausgebildeten Psychotherapeuten eine Chance zu bieten.

  2. Manche Therapien je nach Schweregrad der Erkrankung verkürzen, damit in derselben Zeit mehr Patienten behandelt werden können.

  3. Geschulte Hausärzte, Psychiater oder Psychosomatiker müssen besser honoriert werden. Es muss ein geeignetes und faires Vergütungssystem entwickelt werden.

  4. Es muss mehr für die Prävention getan werden. Hier gibt es einen großen Nachholbedarf. Informationen über psychische Erkrankungen gehören endlich auf die Lehrpläne der Schule. Bis jetzt lernen Schüler nichts über psychische Erkrankungen.

  5. Gerät jemand aufgrund von Arbeitsüberlastung aus dem psychischen Gleichgewicht, müssen Arbeitgeber mit Hilfe der Betriebsärzte dafür sorgen die Gefahr einer Erkrankung abzuwenden.

  6. Ambulante Versorgung, Akutkrankenhaus und Reha-System müssen besser miteinander vernetzt werden.

  7. Behandlungen in Kliniken sollten nur dann bezahlt werden, wenn diese sich dazu vertraglich verpflichtet haben, alle stationär behandlungsbedürftigen Patienten in ihrer Region umgehend aufzunehmen.

  8. Erst wenn eine Therapiebedürftigkeit durch einen Psychotherapeuten und einen Psychiater nach persönlicher Untersuchung des Patienten festgestellt wird, kann eine Genehmigung der Therapie erteilt werden.

Begründung

Mein Name ist Jochen Schulz, ich bin 25 Jahre alt und kämpfe seit mehreren Jahren mit Depressionen. Da ich aus eigener Erfahrung weiß, was es für ein Kampf ist, bis man einen Therapieplatz hat, habe ich mich dazu entschlossen, diese Petition ins Leben zu rufen. Ich möchte jedem depressiven Menschen eine Stimme geben und mich für seine Rechte einsetzen, denn leider werden Depressive von unserem Gesundheitssystem schamlos im Stich gelassen.

Hier nun ein paar Stichpunkte, was weiterhin passieren wird, sollte sich nix ändern und wir mit der Petition scheitern:

  1. Durch die lange Wartezeit können sich psychische Erkrankungen deutlich verschlimmern und sogar chronisch werden. Dies hat zur Folge, dass viele Patienten deswegen stationär behandelt werden müssen.und ausreichende Stabilisierung benötigen, um eine ambulante Therapie machen zu können.

  2. Wegen der langen Wartezeit lassen sich rund 30 Prozent der Betroffenen überhaupt nicht mehr behandeln.

  3. Unbehandelte Depressionen können dramatische Komplikationen mit sich bringen, wie beispielsweise Selbstverletzung etc. Im schlimmsten Fall können Sie sogar zum Tode führen, wenn der Patient nur noch den Suizid als Ausweg sieht.

  4. Weil die Wartezeiten immer länger werden, steigt die Anzahl der Patienten an, die stationär behandelt werden, obwohl eine ambulante Therapie ausreichend wäre.

  5. Eine nicht behandelte oder nicht ausreichend behandelte Depression dauert im Durchschnitt doppelt so lange, als wenn Betroffene eine schnelle und zielgerichtete medizinische Versorgung erhalten würden.

Was wir erreichen werden, wenn wir mit dieser Petition Erfolg haben und durch den Druck auf die Entscheidungsträger, eine Veränderung herbeiführen:

  1. Jeder bekommt therapeutische Hilfe, wenn er sie benötigt.

  2. Durch mehr kassenzugelassene Therapeuten wird sich die Situation deutlich verbessern. Viele Patienten bekommen einen schnelleren Zugang zur dringend benötigten therapeutischen Hilfe.

  3. Psychotherapeuten können sich ihre Patienten nicht mehr aussuchen. Auch schwer depressive Menschen bekommen somit schneller einen Therapieplatz.

  4. Einer erneuten depressiven Erkrankung kann vorgebeugt werden. Außerdem wird das Risiko gemindert, dass eine Depression chronisch wird.

  5. Stationäre Kliniken werden entlastet und es werden nur noch Patienten stationär behandelt, die auf Grund der Schwere ihrer Erkrankung einen stationären Aufenthalt benötigen.

  6. Durch mehr Prävention und Aufklärung kann die Krankheit Depression endlich entstigmatisiert werden. Mehr Betroffene trauen sich zu ihrer Krankheit zu stehen und gehen zum Psychotherapeuten.

Vielen Dank für Ihre Unterstützung

Link zur Petition

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Neuigkeiten

  • Liebe Unterstützende,
    der Petent oder die Petentin hat innerhalb der letzten 12 Monate nach Ende der Unterschriftensammlung keine Neuigkeiten erstellt und den Status nicht geändert. openPetition geht davon aus, dass die Petition nicht eingereicht oder übergeben wurde.

    Wir bedanken uns herzlich für Ihr Engagement und die Unterstützung,
    Ihr openPetition-Team

  • Pressearbeit

    am 05.03.2016

    Wir bedanken uns bei adtracktive für die Pro-Bono-Unterstützung bei der Pressearbeit.

Die Diskussion wird hier unsachlich, selbst wenn es vielleicht Einzelfälle gibt. Es ist auch nicht nachvollziehbar, warum es nun das Thema auf Flüchtlinge oder "Faule" gelenkt wird. Man darf nicht alles durcheinander bringen. Ich vermisse generell, vor allem bei den Entscheidungsträgern eine sachliche lösungsorientierte und mit Fakten unterlegte Diskussion. Mit Polemik entstehen nur neue Probleme. Und logisch hat die Wartezeit von 6 Monaten fatale Folgen, das darf es nicht geben. Damit ist die Petition unbedingt zu begrüßen.

Melde mich doch 100000 mal, ich lasse mir den Mund nicht verbieten!!! Du bist faul und suchst mittlerweile den X-ten "Arzt" auf udn warum. Irgendwann sagt jeder dir, dass du faul bist und nicht krank. Was passiert dann.... du gehst zum nächsten Arzt, nur ist mittlerweile der Weg zu einem der nich nicht schon kennt wohl zu weit!!!

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