Région: Allemagne
Santé

Unerhört - diese jammernde Pflege

Le pétitionnaire n'est pas public
La pétition est adressée à
Gesundheitsminister Jens Spahn
172 Soutien 172 en Allemagne

Le destinataire de la pétition n'a pas réagi

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  1. Lancé 2019
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  5. Echoué

Herr Spahn, bitte schaffen Sie die DRG's (Diagnosebezogenen Fallpauschalen) ab!

Patienten in einem Gesundheitssystem können nicht ausschließlich nach wirtschaftlichen Kriterien versorgt werden und Menschen, die in diesem System arbeiten wollen, dürfen sich nicht aufreiben müssen zwischen ihrer Verantwortung für den Patienten und den Forderungen der Wirtschaftlichkeit.

In den letzten zehn Jahren meiner Berufstätigkeit hat sich die Situation der Patientenversorung im stationären Bereich extrem verschlechtert.

Diese Gefahr wird schon zwei Jahre nach Einführung der DRG's im Deutschen Ärzteblatt beschrieben. Ich zitiere aus Heft 46/2006: "Mit der Einführung der Diagnosebezogenen Fallpauschalen nimmt die Orientierung an wirtschaftlichen Zielen weiter zu. Dies wirkt sich negativ auf die Patientenversorgung und auf den Arbeitsalltag der Ärzte und Ärztinnen aus." https://www.aerzteblatt.de/archiv/53507/Auswirkungen-der-DRG-Einfuehrung-Die-oekonomische-Logik-wird-zum-Mass-der-Dinge

Die Pflegenden im deutschen Gesundheitssystem haben den Auftrag, Patienten nach Pflegestandards, hygienischen Vorgaben und ihrer Würde angemessen zu versorgen. Das ist nicht mehr möglich. Muss der lang vorausgesehene Pflegenotstand erst in einer Pflegekatastrophe enden?

Die Anzahl der Patienten auf eine Pflegekraft erhöhte sich kontinuierlich, die Dokumentation nahm außerordentlich zu und die Zusammenarbeit mit überarbeiteten Ärzten ist zusätzlich kräftezehrend. Die Aufenthaltsdauer der Patienten verringerte sich, was das Entlassmanagement zu einer nicht leistbaren Herausforderung macht.

Viele chronisch kranke Patienten müssen immer wieder aufgenommen werden, weil z,B. Wunden bei Entlassung nicht ausreichend verheilt waren. In unserem Gesundheitssystem können Patienten nicht mehr in ihrer Gesamtheit gesehen und behandelt werden. Die Würde des Menschen wird täglich verletzt.

Zitate von Pflegekräften (die anonym bleiben wollen):

  • "Wir hatten kürzlich 30jähriges Pflegeexamen-Jubiläum. Von den 23 arbeiten nur noch 11 in der Pflege."

  • "Ich möchte mich einfach nicht so allein gelassen fühlen. Das heißt, Kollegen sind krank, aber keiner hat ausreichend Ersatz, dann muss es eben so gehen. Kein Aufnahmestopp... Das Haus stellt jetzt mehr Azubis ein, aber wer soll die alle anlernen??"

  • "Man arbeitet 10 oder 12 Tage unter totalem Stress, hat dann frei und kann nicht richtig abschalten und ist am Sonntag wieder in Gedanken auf der Arbeit, weil man sich fragt, was einen die nächsten 12 Tage erwartet. Schafft man seine Arbeit? Wie viele Patienten sind es diesmal? Wie viele schwere Fälle muss man wieder alleine versorgen? Die Angst, dass man einen kleinen oder vielleicht großen Fehler macht, der auf Kosten des Patienten geht und man dann alleine dafür gerade stehen muss, ist immer präsent. Man fühlt sich allein gelassen und nicht wertgeschätzt für die wichtige Arbeit, die man macht. Das stimmt mich traurig. Auch mehr Lohn ändert an diesen Dingen nichts. Es fehlt einfach die Zeit für Patienten und das positive Feedback. Hätte ich die Wahl zwischen 500 Euro mehr Lohn oder 3 neue Kollegen, würde ich definitiv die Kollegen nehmen."

  • "Viele Pflegeschüler brechen die Ausbildung vorzeitig ab oder sagen schon während der Ausbildung, dass sie den Beruf nicht ausüben werden, weil die Belastung einfach zu hoch ist."

Auch Krankenhäuser sind Wirtschaftsunternehmen und die Zahlen müssen passen. Das steht allerdings mittlerweile extrem konträr zum Personalschlüssel. Pflegekräfte arbeiten mit und an Menschen und Fehler können gravierende Folgen haben. Immer am Limit zu sein, erhöht das Risiko und " verschleißt" den Einzelnen. Mitarbeiter deutscher Kliniken, die am Ende ihrer Kräfte sind, "belasten" auch das Gesundheitssystem und das ist so unnötig!! Wenn Wirtschaftlichkeit vor Menschlichkeit geht, läuft das einem Prinzip des Lebens zuwider.

Raison

Unsere Gesellschaft braucht ein Gesundheitssystem, in dem Patienten in ihrem Krankheitsverlauf situtationsgerecht, bedürfnisorientiert und hygienisch adäquat versorgt werden. Wir brauchen Bedingungen, in denen Pflegekräfte ihre Profession leben können, weil es innere Zufriedenheit schafft. Ärzte und Pflegekräfte brauchen Freude daran, ihren Beruf hier auszuüben. Die teure und anspruchsvolle Ausbildung muss sich für den Einzelnen und den Staat auszahlen. Deutsche Pflegekräfte werden in den Pflegeschulen exzellent ausgebildet. Im Stationsalltag brauchen sie die Möglichkeit das Gelernte unter Anleitung zu üben. Dazu braucht es Personal und ausreichend Stunden für die Anleitung. Dann sind Lernende mehr als eine günstige Arbeitskraft. Deutschland braucht qualifiziertes Personal, damit Pflegefehler vermieden werden und Menschen sich in ihrem Genesungs- oder Krankheitsprozess aufgehoben fühlen.Patienten dürfen sich wahrgenommen fühlen und nicht nur eine Diagnose sein. Pflegekräfte würden sich in ihrer Arbeit wertgeschätzt fühlen. Das ist die Basis für Vertrauen und ihre Gesundheit. Mentoren und Praxisanleiter dürfen nicht zusätzlich ausgezehrt werden, sondern diese wertvolle Aufgabe muss honoriert und vergütet werden. Gut ausgebildete und motivierte junge wie erfahrene Fachkräfte sollten den Kliniken nicht den Rücken kehren, sondern dem deutschen Klinikarbeitsmarkt zur Verfügung stehen.

Wenn der Ruf nach Vollakademisierung der Pflege nicht ins Leere laufen soll, müssen Voraussetzungen geschaffen werden, um Inhalte eines Studiums in der Praxis leben zu können. Pflegeforschung ohne Praxistransfer ist wie ein Kochbuch, wenn man keine Küche hat.

Auch neue Mitarbeiter benötigen Zeit, um in ihrem neuen Aufgabengebiet eingearbeitet zu werden, was die Patientensicherheit erhöht und ebenso die Sicherheit und Zufriedenheit im Handeln der Mitarbeiter.

Es muss eine grundsätzliche Richtungsänderung geben: Menschlichkeit vor Wirtschaftlichkeit. Das schließt Wirtschaftlichkeit nicht aus, sondern gibt ihr den richtigen Stellenwert. In einer Gesellschaft, in der der einzelne nicht zählt, sondern als Teilchen eines Wirtschaftsrades dient, ist es mit der Würde des Menschen nicht weit her und das wird sich rächen.

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