Zentrale Prüfung NRW: Faire Chancen für ALLE Kinder

Aufgrund der aktuellen Situation hatten die Schüler*innen der jetzigen Abschlussklassen seit März 2020 nur etwa 20 Wochen regulären Unterricht - es fehlen also vier Monate. Selbst in dieser Zeit konnte konnte an vielen Schulen kein normaler Betrieb stattfinden: Viele Lehrer und Schüler fehlten aufgrund der geltenden Hygienebestimmungen (Risikogruppe, Erkältungssymptome, Quarantäne etc.). Es gab erheblichen Unterrichtsausfall, einige Schulen wurden komplett geschlossen.

Der Distanzunterricht fand ohne durchgängiges Konzept und einheitliche Qualitätsstandards statt. Eine große Zahl von Schüler*innen wird - auch nach einem Jahr - durch die Lernangebote nicht erreicht. Benachteiligt sind vor allem diejenigen, deren Eltern keine Endgeräte bereitstellen und keine fachliche Hilfe leisten können.

Der Lernstand der Kinder ist somit - ohne eigenes Verschulden - sehr unterschiedlich. Selbst bei guten Schüler*innen sind die Lernrückstände erheblich und können in den verbleibenden drei Monaten fast nicht mehr aufgeholt werden. Die Schwächeren sind vielfach endgültig abgehängt worden.

Eine zentrale Prüfung setzt einen annähernd einheitlichen Bildungsstandard voraus, der unter diesen Bedingungen nicht gegeben ist. Sie kann deshalb, auch mit reduzierten Anforderungen, in diesem Jahr nicht durchgeführt werden.

Ebenso wie die führenden Bildungsverbände in NRW fordern wir das Schulministerium daher auf anzuerkennen, dass das Schuljahr 2020/2021 kein normales Schuljahr ist.

Wir bitten darum, den Kindern eine faire Option zur Erreichung der Schulabschlüsse nach Klasse 10 zu bieten

1. Eine schulinterne Klausur, die der individuellen Situation an jeweiligen Schule Rechnung trägt. Diese Regelung galt auch im vergangenen Jahr, wo den Kindern nicht 20, sondern lediglich fünf Wochen Unterricht fehlte.
2. Alternativ eine Anerkennung der im Schuljahr erworbenen Noten als Abschlussnoten