Region: Bayern
Bildung

ADHS: Individuelle Förderkonzepte und Nachteilsausgleich möglich machen

Petent/in nicht öffentlich
Petition richtet sich an
Bayerischer Landtag, Petitionsauschuss
1.500 Unterstützende 945 in Bayern

Petitionsempfänger hat nicht reagiert.

1.500 Unterstützende 945 in Bayern

Petitionsempfänger hat nicht reagiert.

  1. Gestartet 2019
  2. Sammlung beendet
  3. Eingereicht am 06.09.2020
  4. Dialog
  5. Gescheitert

Schüler*innen mit ADHS können trotz Therapie ihre Bildungschancen nicht erfolgreich wahrnehmen, wenn in der Schule nicht auf ihre Schwierigkeiten eingegangen wird.

Nach den Kriterien der WHO gehört die Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) zur Gruppe der Verhaltens- und emotionalen Störungen mit Beginn in der Kindheit und Jugend. Sie äußert sich durch Probleme mit Aufmerksamkeit, Impulsivität und Selbstregulation; manchmal kommt zusätzlich starke körperliche Unruhe (Hyperaktivität) hinzu. (ICD 10 F90)

ADHS wird wiederum in der Öffentlichkeit zunehmend als psychische Störung wahrge-nommen. Jedoch wird das Syndrom ADHS vielfach erst mit dem Schuleintritt erkannt, denn insbesondere ab diesem Zeitpunkt, und später mit Übergang auf die weiterführenden Schulen, entwickeln sich störungsinduzierte Schwierigkeiten. Diese Schüler*innen werden von Lehrern als störend, undiszipliniert und oft auch als lernschwach beschrieben. Sie binden überproportional viel Aufmerksamkeit, nicht selten zu Lasten anderer Schüler. Bei einer Prävalenz von 4-10 % kann pro Schulklasse von zwei bis drei Schülerinnen und Schülern mit ADHS ausgegangen werden.

Problem 1: In der Schule fehlen Informationen über das Störungsbild ADHS sowie Handlungsstrategien für den Umgang mit den betroffenen Schüler*innen.

Forderung: Die Aus- und Fortbildung der Lehrerinnen zu ADHS muss stark intensiviert werden, auch in Hinblick auf die Anerkennung des Krankheitsbildes und die Therapieoptionen. Wichtig ist es zudem, die Stärken dieser Schülerinnen hervorzuheben, die im Schulalltag oftmals nicht sichtbar werden.

Begründung/Erläuterungen:
Es gilt, die Belastung aller Beteiligten möglichst gering zu halten, was nur gelingt, wenn Lehrer sich auf die besonderen Bedürfnisse von Schülern mit ADHS einstellen und sie gezielt unterstützen können. Gelingt dies nicht, verschärfen sich im Laufe der Zeit die schulischen Probleme. Deshalb müssen Lehrkräfte geschult werden, damit sie die Anforderungen an die Schwierigkeiten der betroffenen Schüler*innen anpassen und negative Rollenzuweisungen in der Klassengemeinschaft vermeiden können.

Problem 2: Im schulischen Leistungsumfeld bereiten vor allem Konzentrationsdefizite, Vergesslichkeit und häufig begleitende Verhaltensstörungen wie Impulsivität, und Hyperaktivität sowie eine mangelnden Selbststrukturierung den betroffenen Schülern Schwierigkeiten.

Forderung: Jede Schule erstellt individuelle Konzepte zur Unterstützung und Förderung für Schülerinnen mit ADHS und evaluiert und aktualisiert diese regelmäßig. Darauf aufbauende individuelle Lernpläne werden mit den Eltern und in altersgemäßer Weise auch mit den Schülerinnen abgestimmt. Außerschulische Partner (Mediziner, Psycho-, Physio- und Ergotherapeuten) werden einbezogen.

Problem 3: Die Mehrheit der von ADHS-betroffenen Kinder und Jugendlichen verbleibt aufgrund ihrer einschränkenden Symptomatik in ihrer schulischen Entwicklung unter ihren intellektuellen Möglichkeiten, obwohl keine Intelligenzminderung vorliegt. Signifikant höher ist auch ihre Überweisung auf Förderschulen insbesondere für Erziehungshilfen, obgleich weder eine Minderbegabung noch sonderpädagogischer Förderbedarf vorliegt

Forderung: ADHS wird als Teilleistungsstörung im Bereich der Aufmerksamkeit, Ausdauer und Selbstkontrolle verstanden und anderen Teilleistungsstörungen durch Einführung eines individuellen Nachteilsausgleichs gleichgestellt. Das bedeutet, auch bei ADHS wird Zeitzuschlag, Verkürzung der Aufgaben oder die Strukturierung komplexer Aufgaben in Teilaufgaben gewährt, selbstverständlich ohne das Niveau der schulartspezifischen Lernziele zu senken.

Begründung/Erläuterungen: Ständige Überforderung führt betroffene Schüler*innen in einen Zustand von Ermüdung und Frustration. Dem muss durch individuelle Hilfe begegnet werden, ohne die fachlichen Anforderungen zu reduzieren. Ein Nachteilsausgleich erleichtert das schulische Lernen, weil Misserfolgserlebnisse verringert werden und schafft zugleich für die betroffenen Schüler eine gerechte Leistungsermittlung.

Begründung

Problem 4: Eine ganz besondere Herausforderung stellen Schüler*innen mit expansivem, oppositionellem Verhalten dar. Sie sind oft unkonzentriert, unkontrolliert sowie ungeduldig. Zudem reagieren sie oft übermäßig und laut und/oder sind ständig in Bewegung, wobei sie permanente Unruhe erzeugen.

Forderung: Bei Bedarf müssen für solche von ADHS-betroffenen Schüler*innen kleinere Lerngruppen gebildet werden, die unter Hinzuziehung einer zweiten Lehrkraft eine individuelle Lenkung in der Unterrichtssituation ermöglichen. Diese Vorgehensweise muss in die Lehrerausbildung Eingang finden.

Vielen Dank für Ihre Unterstützung

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Neuigkeiten

  • Liebe Unterstützende,
    der Petent oder die Petentin hat innerhalb der letzten 24 Monate nach dem Einreichen der Petition keine Neuigkeiten erstellt und den Status nicht geändert. openPetition geht davon aus, dass der Petitionsempfänger nicht reagiert hat.

    Wir bedanken uns herzlich für Ihr Engagement und die Unterstützung,
    Ihr openPetition-Team

  • Liebe Unterzeichner dieser Petition,
    das Landtagsamt teilt uns mit, dass unsere Petition am Donnerstag, 26.11.2020 zur Behandlung im Ausschuss für Bildung und Kultus vorgesehen ist. Die Beratung des Anliegens ist in öffentlicher Sitzung geplant.

    Aufgrund der besonderen Situation durch die Corona-Pandemie ist ein Zutritt zum Landtagsgebäude derzeit nicht möglich. Sie können die Ausschusssitzung jedoch mittels Echtzeitübertragung im Internet (Livestream) auf dem YouTube-Kanal des Bayerischen Landtags unter www.youtube.com/user/BayernLandtag mitverfolgen. Es erfolgt keine Aufzeichnung, die nach der Sitzung noch abrufbar ist.

    Zum Ablauf der Sitzung möchten wir Ihnen noch folgende Hinweise geben:
    Die Sitzung und der Livestream beginnen... weiter

  • Liebe Unterstützer unserer Petition,
    Wir wollten die Petition an Frau Staatssekretärin Anna Stolz im Kultusministerium übergeben und ihr bei dieser Gelegenheit über unsere Arbeit berichten. Frau Stolz hat dies jedoch abgelehnt und uns gebeten, die Petition direkt dem Bayerischen Landtag zuzuleiten. Wir werden die Petition daher in den nächsten Tagen einreichen.

    Es tut uns leid, dass sich dies auch bedingt durch Corona nun so verzögert hat und hoffen, dass wir dennoch für unsere Kinder etwas erreichen können.

    Gruß, Monika Roemer-Girbig

AD(H)S Kinder haben enorme kreative und soziale Potentiale, werden aber im bestehenden System der Schule gnadenlos frustriert. Wir produzieren Schulverweigerer, statt die kreativen Ideen in unserer immer komplexeren Welt zu nutzen und die Kinder zu wertvollen Mitgliedern einer bunten Gesellschaft werden zu lassen!!

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