Kultur

Widerspruch "Deutscher Bühnenverein hält Gagen für zufriedenstellend "

Petent/in nicht öffentlich
Petition richtet sich an
Deutscher Bühnenverein
1.568 Unterstützende

Die Petition wurde vom Petenten zurückgezogen

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  1. Gestartet 2016
  2. Sammlung beendet
  3. Eingereicht
  4. Dialog
  5. Gescheitert

Ich habe einen abgeschlossenen Hochschulabschluss (Master of Arts) und werde, verglichen mit anderen Berufen, die aber denselben Abschluss haben, schlichtweg unterbezahlt. Ich möchte eine Familie gründen und meinen Kindern ebenfalls später ein Studium finanzieren können. Mit diesem Gehalt ist das schwer vorstellbar. Dort, wo mein Gehalt höchstwahrscheinlich irgendwann einmal enden wird, sollte es eigentlich erst anfangen.

die ensembles sind in den letzten jahren extrem verkleinert worden, dadurch müssen die wenigen viel mehr spielen, der druck, die premierenanzahl pro spielzeit zu erhöhen,ist ebenso gewachsen...so arbeiten die schauspielerInnen extrem viel mehr, es gibt kaum freizeit zum regenerieren bzw. der verschleiß ist extrem...die gagen sind nicht gewachsen, meistens arbeitet man mit absolventen für ein paar jahre, da zählt die grundgage und gestandene schauspieler, die viell. noch eine familie ernähren müssen, die darüber hinaus verhandeln, haben geringe chancen. die schauspielerarbeit ist mehr als eine 40 stunden woche, die gagen sind im verhältnis zu intendanten o.a. berufen unangemessen und diskriminierend.

Weil Theater-Kunst ein besonderes Gut ist und eigentlich von Steuern weitgehen befreit sein sollte. Das wäre auch eine Wertsteigerung. Die vielen Stunden, die ein Künstler zu Hause üben muß um Glanzleistungen zu erbringen sind unbezahlbar, wenn man nicht zu den Superstars gehört. Diese sollten mehr Steuern entrichten, was dann den Neulingen tz Gute kommen könnte. Solidarität, heißt das Zauberwort.

Die Aussage des Bühnenvereins ist absolute Augenwischerei. Ich war an keinem Theater, wo Anfängern nicht die absolute Mindestgage gezahlt wurde. Und die liegt mittlerweile meines Wissens bei ca. 1600,00 Euro Brutto. Durschnittsgage hin oder her. Gehaltserhöhungen erfolgten in mühsamen Verhandlungeb im 100-200 € Bereich. Kollegen von mir kommen nach jahrelangem Engagement (um 10 Jahre und mehr) grad mal auf einen Bruttobetrag um die untere Grenze der genannten Durchschnittsgage.

Ich kenne viele Schauspieler/innen, die schwer arbeiten und dafür kaum etwas rausbekommen, auch an den Staats- und Landestheatern. Der Kultur- und Sozialebereich hält die Gesellschaft zusammen, wird jedoch am schlechtesten bezahlt, das muss sich einfach ändern!

Die Arbeitsbedingungen aller Theaterschaffenden, leider werden die Kollegen im freien Theater hier nicht erwähnt - dazu gibt es seit fünf Jahren eine Studie vom Fond Darstellende Künste - stagnieren nicht nur seit wenigstens 15 Jahren, sondern durch die Schließung der Theater, Reduzierung und Verjüngung des Ensembles oder Abschaffung von Sparten haben sich sowohl Arbeitsbedingungen als auch Bezahlungsmodelle extrem verschlechtert.

Habe Theater- und Medienwissenschaften studiert und mich in einer Facharbeit mit der Schauspielerin von heute befasst. Seitdem ist mir bewußt, mit welchem Arbeits- und Zeitvolumen Schauspieler verpflichtet sind, welche schäbige Szenen manchmal zu spielen sind, was bei Frauen z.B. demütigende Rollen sein können, wenn sie nackt auftreten müssen (früher hatten hautfarbene Trikots diesen Zweck erfüllt), dann noch die Launen und Marotten mancher Regisseure .... und von Gagen über 2.500,- können die meisten nur träumen. Hier steht Arbeitsalltag und Leistungsentgelt in zu großer Diskrepanz. Ich wünsche allen Schauspielenden eine leistungsgerechtere Bezahlung! S. Radloff

Eine Frechheit und Verhöhnung für die überarbeiteteten Schauspieler, die Arbeitsbedingungen und Bezahlung der angestellten Schauspieler als angemessen zu bezeichnen. Als Intendantenvertreter mit den noch schlimmeren Gagen der Offszene in Deutschland zu argumentieren oder auf das europäische Theatersystem zu verweisen, in dem es kaum feste Ensembles gibt, ist ja geradezu erschreckend peinlich und offenbart mit wie wenig Substanz versucht wird das bestehende System ängstlich zu halten. Ein System, in dem es Intendanten um einen Machterhalt und eine Karriere geht und die nunmal hörige, unmündige, fleißige Arbeiter benötigt. Im Gegenzug fordere ich ein Bonisystem für (meist inkompetente) Intendanten und Schauspieldirektoren, in dem es gilt die Aufgabenstellungen eines Intendanten, wie u.a. Mitarbeiterpflege zu sichern, in dem sich die Damen und Herren Ihr exorbitant hohes Einkommen erst einmal verdienen müssen. Die Liste der zu verändernden Arbeitsbedingungen am Theater ist lang, lang, lang.

Ich selbst habe in meinem 10. Jahr am Theater mit ununterbrochener Tätigkeit 2.200 Euro bekommen und war derartig viel beschäftigt, daß ich kurz vorm Burnout stand. Wäre es dazu gekommen ,hätte ich für die folgende Rekonvaleszenzzeit keine Rücklagen gehabt. Ich bin dann einen anderen Weg gegangen, der mich aber vom Theater weggeführt hat. Das ist für die künstlerische Karriere zwar schade, aber für die Gesundheit war es richtig. Das Verhältnis zwischen Leistung und angemessener Bezahlung hat aber trotzdem nicht gestimmt, vor allem, weil es tatsächlich immer mal wieder Kollegen gibt, die um einiges besser bezahlt werden ( wenn sie auch in der Minderheit sind ), die aber nicht unbedingt durch hervorragende Leistungen glänzen.Hier wäre ein gerechteres Gagenverhältnis vonnöten, das das Alter und die Erfahrung berücksichtigt und weniger den persönlichen Geschmack von Schauspielleitung und Direktion. Danke. MfG Malte Kühn

Auch wenn die Gehälter einiger (meist schon seit längerer Zeit im Festengagement tätigen) Kollegen relativ hoch sein mögen, spiegelt der Durchschnitt aller Gehälter doch noch lange kein repräsentables Bild für alles Schauspieler wieder. Viele junge Kollegen und Kolleginnen sind nach einem erstengagement desillusioniert und versuchen ihr Glück in der freien Szene. Viele Ensembles überaltern und haben manchmal kaum mehr junge Spieler und wenn, sind deren Gehälter leider meist zu niedrig für das was sie leisten müssen. Da braucht es eine Änderung!

Schauspielerinnen und Schauspieler verfügen durchschnittlich über ein sehr hohes Bildungsniveau. Sie sind Fachleute für hochkomplexe Kommunikationsszenarien, können sich extrem schnell in die unterschiedlichsten Kontexte einarbeiten, sind ultraflexibel, sozial hochkompetent und stehen dabei stets im Fokus der Öffentlichkeit. In anderen Berufen mit einer ähnlichen Jobdescription wird gerne mal das fünf- bis zehnfache verdient. Die Schauspielgagen am Theater sind einfach lächerlich.

Schauspieler/innen leisten einen hohen physischen und psychischen Aufwand, um ihre professionelle Kunst auf der Bühne darbieten zu können. Neben ihrer Darstellungskunst ist die aufwändige aber notwendige Arbeit durchaus mit Orchestermusikern in einem A-Orchester oder Lehrern ab A13 + zu vergleichen und gehört dementsprechend gut bezahlt. Die Realität sieht leider viel schlechter aus und man kann einem jungen Menschen nicht dazu raten, den Beruf eines Schauspielers zu ergreifen, weil er/sie von dem Lohn der Arbeit kaum leben kann. Stichwort: Existenzminimum

Ich bin seit 8 Jahren Schauspieler und eine zufriedenstellende Gage wird selten gezahlt. Warum wird nicht einfach mal nachgerechnet. In jedem anderen Beruf bekommt doch auch seine stundenleistung bezahlt, wir arbeiten die Hälfte des Monats umsonst und sollen zufrieden sein! Wir leben in einem der reichsten Länder der Welt und zahlen genauso viel steuern, wie alle anderen. Dann dürfen wir ja wohl auch vernünftige Gagen fordern. Wahrscheinlich ist der erste Streik nicht mehr weit! Dann werden wir sehen, was passiert. Nur mit lieben Worten und Aus Menschlichkeit wird es nicht mehr Geld geben.

Ich bin seit 1999 als professionelle Schauspielerin an LandesStadtStaatstheatern engagiert gewesen, meine höchste Gage war 2500 Euro, durschnittlich über die Jahre gerechnet 2000 Euro, ich bin über die Zahlen des Bühnenvereins überrascht, habe aber auch die letzten 10 Jahre frei gearbeitet.

Das ist fern jeder Realität. Ich verdiene mit annähernd 20 Jahren Berufserfahrung, Abschluss 1998, immer noch unter 3.000 €. Das mag sicherlich meinem schlechten Verhandlungsgeschick über die Jahre geschuldet sein, aber es spiegelt nicht meine Leistung wider, dass ich seit dem nicht einmal arbeitslos war. Ich bin verheiratet und habe zwei Kinder, und kann mir mein Hobby Schauspieler nur leisten, weil meine Frau auf ihren ursprünglichen Job als Bühnenbildnerin verzichtet hat, um auf unsere Kinder aufzupassen. Das ist Realität.

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