Petition richtet sich an:
Alexander-Florian Bürkle, Geschäftsführer, Stadtwerk am See GmbH & Co. KG
Der ca. 5 km nördlich von Überlingen und rund 100 Meter über dem Bodensee liegende Neuweiher, in der Region nahezu ausschließlich als Andelshofer Weiher - oder kurz "Andele" - bekannte See wurde in den 1920er Jahren als Wasserspeicher für die Stromerzeugung angelegt. Bis vor wenigen Jahren wurde die "Grüne Turbine" am Überlinger Mantelhafen genutzt um CO2-freien Strom zu erzeugen. Schadstellen in den Druckleitungen machten es erforderlich, dass der Betrieb eingestellt werden musste.
Anstatt das Leitungssystem zu sanieren - das Stadtwerk am See GmbH & Co. KG (SWSee) verweist auf eine fehlende Rentabilität - soll das Leitungssystem nun allen Protesten zum Trotz mit Beton vergossen werden.
Wir fordern eine rechtsverbindliche Sicherstellung durch die SWSee, dass die Leitungen nicht irreversibel zerstört werden. Weiterhin würden wir eine offene Kommunikation über die tatsächlichen Aufwände einer Sanierung der Druckleitungen und Wiederinbetriebsetzung der Anlage bis hin zu einer Erweiterung zu einem Pumpspeicherkraftwerk sehr begrüßen.
Begründung
Das endgültige verfüllen des Leitungssystems mit Beton würde nicht nur jegliche Option auf eine künftige Sanierung und Wiederinbetriebnahme vernichten, sondern könnte weitere, bislang unklare Folgen auf den nun dauerbelasteten Damm, sowie für das gesamte Ökosystem am Andelshofer Weiher mit sich bringen.
Im Hinblick auf die aktuellen Diskussionen um Klimaschutz und CO2-Bepreisung ist es unstrittig, dass die dezentrale Energieerzeugung mit einem möglichst hohen Anteil an regenerativ erzeugter elektrischer Energie künftig noch mehr an Bedeutung gewinnen wird. Gerade Wasserkraft ist hierbei aufgrund des Aspektes der bedarfsgerechten Abrufbarkeit – bei einer denkbaren Erweiterung der Anlage sogar der Speicherung – von elektrischer Energie ein wichtiger Baustein zur lokalen Stabilisierung des Stromnetzes.
Uns Bürgern am Bodensee dieser Option zu Gunsten kurzfristiger Gewinnmaximierung zu berauben widerspricht den mit der Gründung der SWSee festgelegten Markenaspekten (siehe Umwelterklärung der SWSee): - Regionaität - Bürgerbeteiligung - Ökologie - Nachhaltigkeit. "Wir wollen dazu beitragen, unseren Kindern und Enkelkindern ein intaktes ökologisches, ökonomisches und soziales Gefüge zu hinterlassen", stand 2013 in der Markenfiebel der SWsee.