Umwelt

Keine Zerstörung des einmaligen Natur- und Kulturraums nördlich des Goetheanums

Petent/in nicht öffentlich
Petition richtet sich an
Regierungsrat Kanton Basel-Landschaft
9.234 Unterstützende

Petitionsempfänger hat nicht reagiert.

9.234 Unterstützende

Petitionsempfänger hat nicht reagiert.

  1. Gestartet 2020
  2. Sammlung beendet
  3. Eingereicht am 30.01.2021
  4. Dialog
  5. Gescheitert

Abgesehen von den in der Petition erwähnten schützenswerten Lebensräumen ist es ein heftiger Eingriff ins Landschaftsbild, in der Dimension überhaupt nicht passend in die Bebauung rundum, und es ist ein Verlust an "Atemraum" zwischen den Bebauungen. Architektur lebt auch aus der landschaftlichen Umgebung (was anscheinend im Archtekturstudium nicht gelehrt wird). Insofern wird die (geschützte) Architektur des Goetheanum-Baues und seiner (bescheidenen) umgebenden Gebäude durch den Neubauplan empfindlich angetastet.

Ich bin an einem Forschungsprojekt der Sektion für Bildende Künste am Goetheanum zu »Rudolf Steiners Gestaltung des Goetheanum-Geländes« beteiligt. Steiner hat sich mit jeder Gestaltung um eine organische Einpassung in die naturgegeben Verhältnisse bemüht. Nicht nur die Bauten sind ein einzigartiges Kulturdenkmal, sondern auch das gestaltete Gelände mit seinen frühen Landart-Werken. Dieses einmalige Ensemble kann seine Wirkung nicht mehr voll entfalten, wenn die nun im unmittelbar angrenzenden Bereich geplanten Baumaßnahmen umgesetzt werden. Diese stehen im absoluten Widerspruch zu Steiners Absichten, alles im Hinblick auf ein organisches Ganzes zu gestalten – immer in Bezug zur umgebenden Landschaft. Als promovierter Biologe und Ökologe muss ich auch sagen, dass die geplanten Bauten das ökologische Gefüge des Areals empfindlich beeinflussen werden. Auf dem Goetheanumgelände ist in den vergangenen Jahrzehnten viel dafür getan worden, verschiedenste Biotope wieder zu beleben bzw. neu einzurichten und so Lebensraum für eine große Vielfalt von Pflanzen, Schmetterlingen und anderen Insekten zu schaffen. Diese Biotope können nicht als kleine Inseln überleben, sondern müssen sich großzügig vernetzen können. Dabei spielt gerade das Schwinbachtal eine entscheidende Rolle. Insofern geht es nicht nur um eine am Menschsein orientierte Ästhetik, sondern die Lebensgrundlage einer ganzen Region ist durch die beiden Bauprojekte in Gefahr.

Das Schwinbachareal mit seinem ausgedehnten Hecken- und Baumbestand sowie einem Feuchtgebiet im Süden des Areals ist Heimat für eine Vielzahl von teils bedrohten und geschützten Tierarten gemäß Roter Liste wie z.B. Feuersalamander, Erdkröte und Ringelnatter. Ebenso kann eine große Vielfalt an Vögeln beobachtet werden, darunter zahlreiche national prioritäre Arten und Arten auf der Roten Liste.
Aus Sicht des Denkmalschutzes verletzen die beiden Bauprojekte den Umgebungsschutz des auf höchstmöglicher Stufe vom Bund geschützten Goetheanumareals. Dieser Umgebungsschutz ist integraler Bestandteil eines effektiven, zeitgemäßen Denkmalschutzes

I LOVE trees and this area is very dear to my heart. Each side of the Goetheanum has its special beaury ; the northern has an intimate and unmediated relation to nature. Today we tend to take away trees too easily for the sake of buildings, which at times can be important, but at times can be unnecessary. Trees and plants are VERY important and they cannot speak for themselves, so I am doing this on their behalf.

Weil wir uns gegenseitig unterstützen müssen, zum Wohle unserer Biodiversität. Und es geht nicht an, dass bei einer Alrealüberbauung der gesammte Lebensraum von unseren Mitlebewesen (von Insektenlarven, Insekten, Bienen, Amphibien, Vögel, Igel etc. ) zerstört und entsorgt wird.
Zudem in vielen Gemeinden keine konkreten Zusatzartikel in ihren Bau- und Zonenordnung existieren, wo Ausgleichsflächen für ein ökologisches Gleichgewicht gefordert wird. Genau bei verdichtetem Bauen.
Was auch für das Mikroklima sehr wichtig ist.

Wir müssen schützen, was uns an intakter Natur noch bleibt
Auch in unserem Wohnquartier (Bruggweg + Terrassenstrasse) wurden rücksichtslos alte, gesunde Bäume zu Gunsten von Bauvorhaben gefällt, der Lebensraum für viele Tiere, der alte Baumbestand ist nun unwiederbringlich zerstört.

Die Verdichtung wäre zu gross. Es fehlt ein klares Natur Inventar, damit entwicklunsfähige, schützenswerte Arten auf dem ganzen Gebiet erhalten bleiben. Ferner fehlt ein ein Vernetzungskonzept aller Arten, dies mit Hinblick der Biodiversität, idealer Weise an Gewässer => Wie dies hier eben möglich ist. Ausserdem könnten all die zukünftigen Anwohner respektvoll die wikrliche Natur diese Arten (Ringelnatter, Nachtigall, ev. Uhu) geniessen. Ziel: Harmonsiches Grau & Gründ auf dem ganzen Areal, unter Einbezug der Landschaft. Davon soll auch die Nachbarschaft positiv provitieren können.

Landschaft und Architektur sind bei vielen Bauten dort in einer besonderen Einheit. Es ist ein einmaliger Ort in der Schweiz, den ich gerne immer wieder aufsuche und wo ich mich an dem Blick und bei den Spaziergängen erfreue und erhole.

Eidgenössische Kommission für Denkmalpflege (EKD) am 22. Juni 2018: "Schutz der Umgebung von Denkmälern: Jedes Denkmal steht in einem räumlichen Kontext, zu dem es in verschiedener Hinsicht in Beziehung tritt. Die Umgebung gehört deshalb wesentlich zum Denkmal. Sie ist jener Bereich, in dem das Denkmal wirkt und wahrgenommen wird; es gebührt ihr daher spezielle Aufmerksamkeit. Im Unterschied zum Denkmal, das sich als eher statisches Element im Laufe der Zeit nur langsam verändert, unterliegt seine Umgebung meist einer grösseren Dynamik und wandelt sich schneller. Bei Veränderungen in der Umgebung eines Denkmals ist stets besondere Sorgfalt geboten. Aufgrund der Bedeutung der Umgebung für die Wirkung und den Wert des Denkmals müssen die zuständigen Fachstellen der Denkmalpflege in die Verfahren und Entscheidungsfindungen einbezogen werden. ... Denkmal und Umgebung bilden eine räumliche Einheit und stehen miteinander in Wechselwirkung: Die Umgebung ist Teil des Denkmals. Veränderungen in der Umgebung des Denkmals dürfen dessen Wahrnehmung und Wirkung nicht beeinträchtigen. Veränderungen, die nicht auf die spezifische Situation abgestimmt sind, stören die vielschichtigen Beziehungen und vermindern den Wert des Denkmals."

Der Wohnraum für Privatpersonen und Familien ist von hoher Wichtigkeit für die Betroffenen, das Goetheanum hat eine Bedeutung für die Menschheit, es ist durch die Arbeit, die so viele Menschen aus aller Welt daran geleistet haben ein geschätzter, gewürdigter, mit Ehrfurcht betrachteter und zu betretender Ort. Er ist ein Ort der Begegnung im Geiste der Menschheitsentwicklung. Für die geistige Sammlung und Tätigkeit dort sind Ruhe und eine eine schützende Umgebung nötig.

Da geht es nicht nur um ein lieb gewonnenes, gewohntes Landschaftsbild, das das Goetheanum so schön umgibt. Es geht um eine im Sinne der Menschheit zukunftswichtige Begegnungs- und geistige Arbeitsstätte, deren Tätigkeitsgrundlage geschützt und nicht beeinträchtigt werden sollte.

Es wäre gewissermaßen weniger schädlich, Wohnsiedlungen auf der Akropolis zu errichten, als unmittelbar neben dem Goetheanum, da dies der Ort ist, wo heute und in Zukunft die geistig grundlegende Arbeit für unsere Zeit getan werden muss.

Bauflächen für die Wohnbedürfnisse der Gemeinde lassen sich hoffentlich noch auf andere Weise erschließen.

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