Region: Leipzig
Verkehr

150 Jahre sind genug – Arndtstraße in Leipzig umbenennen

Petent/in nicht öffentlich
Petition richtet sich an
Oberbürgermeister Burkhard Jung
126 Unterstützende 109 in Leipzig

Der Petition wurde nicht entsprochen

126 Unterstützende 109 in Leipzig

Der Petition wurde nicht entsprochen

  1. Gestartet 2019
  2. Sammlung beendet
  3. Eingereicht
  4. Dialog
  5. Beendet

Die Arndtstraße in 04275 Leipzig soll nach einer Frau benannt werden.

Begründung

Am 31.12.1869 beschloss die Ratsversammlung, die Alleestraße in Arndtstraße umzubenennen. Hiermit wollte man den Schriftsteller und Pädagogen Ernst Moritz Arndt anlässlich seines 100. Geburtstages ehren. Die Umbenennung erfolgte am 3. Januar 1870.

Ernst Moritz Arndt war ein bekennender Antisemit, Nationalist und frankophob. Deshalb haben die Nationalsozialisten bundesweit zahlreich Straßen und öffentliche Einrichtungen nach Arndt benannt.

Nachdem nun die Universität Greifswald und die evangelische Ernst-Moritz-Arndt-Gemeinde in Berlin sich von ihrem Namenspatron trennten, stünde es auch der Stadt Leipzig gut zu Gesicht, sich von ihrer Arndtstraße zu trennen.

Da in der Südvorstadt noch keine Straße nach einer Frau benannt ist, soll die Arndtstraße nach einer Frau benannt werden.


In einem seiner Briefe schreibt er, deutsches und jüdisches Blut dürften sich nicht vermischen:

"[Wir) würden am Ende mit unseren Israeliten wohl fertig, da so viele durch den Übergang zum Christentum sich allmählich in unserem Volke verlieren; aber die Tausende, welche die russische Tyrannei uns nun noch wimmelnder jährlich aus Polen auf den Hals jagen wird, das ist eine sehr ernste Frage und unsere Regierung müßte gegen solche Eindränge und Einschliche viel strengere und härtere Maßregeln ergreifen, als sie thut."

„Er [der Jude] möge für friedlos erklärt werden über das ganze deutsche Reich, und nimmer möge seine Acht versöhnt werden.“

  • Quelle: Ernst Moritz Arndt, Blick aus er Zeit, 1814)

„Besonders augenfällig, explizit und virulent erscheint dieser Zusammenhang von nationaler Identität und nationalen Feindbildern im nationalistischen Diskurs des 19. und der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Einer seiner herausragenden Vertreter war Ernst Moritz Arndt (1769-1860), der Wortführer des frühen deutschen Nationalismus und neben Johann Gottlieb Fichte und Ludwig Jahn der einflussreichste und massenwirksamste Vordenker des deutschen Nationalismus im 20. Jahrhundert. Arndts Diskurs über das Fremde, als dessen Verkörperung er die Franzosen ansah, ist geprägt von einer grundlegenden Abwertung des Anderen, das als Bedrohung gesehen wird, einer hiermit korrespondierenden Aufwertung des Eigenen, der eigenen Nation und Mentalität, und einer tendenziell negativen Einstellung gegenüber interkulturellen Beziehungen, die, so Arndts Vorstellung, das „Eigene“ schwächen und seine Entfaltungsmöglichkeiten beeinträchtigen. Seine Schrift „Über Volkshaß und den Gebrauch einer fremden Sprache“ (1813) illustriert diese Konfiguration.“

  • (S.83) aus Hans-Jürgen Lüsebrink, interkulturelle Kommunikation, 4. Aufl. 2017
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Umbenennungen sind unpraktisch. Sie zerstören Gewohntes, sorgen in einer Übergangszeit für Verwirrung oder Desorientierung und kosten die Betroffenen (geschätzt ca. 75 Häuser mit ca. 750 Wohnungen mit ca. 1500 Einwohnern) Geld und Zeit für Ummeldungen oder Änderungen für Dokumente. Straßen sollten daher nur umbenannt werden, wenn dies absolut nötig ist (zum Beispiel bei Namensdoppelungen nach Eingemeindung). Ob aktuelle „Missliebigkeit des Namenspatrons“ oder „Mann-/Frau-Problem“ eine absolute Notwendigkeit ist, sollte sorgsam abgewogen werden.

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