Region: Schweiz
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Gesundheit

Physiotherapie vor dem Abgrund? Der Bundesrat will eine Tarifkürzung! Wir wehren uns dagegen!

Petition richtet sich an
Bundesrat
238.898 Unterstützende

Der Petition wurde entsprochen

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Der Petition wurde entsprochen

  1. Gestartet September 2023
  2. Sammlung beendet
  3. Eingereicht am 17.11.2023
  4. Dialog
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Die Petition war erfolgreich!

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Ich studiere Medizin im Master und bin mir deswegen sehr bewusst über den extrem positiven Einfluss von Physiotherapeut*innen in der Medizin. Ich bekomme häufig mit, wie zu schnell invasive Massnahmen ergriffen werden bei Angelegenheiten, die man sehr gut auch konservativ behandeln könnte, wenn diese konservativen Massnahmen mehr gefördet würden. Ausserdem habe ich einige entscheidende Konzepte in Prävention nicht durch Ärzte, sondern Physiotherapeut*innen gelernt und finde, sie sind eine tragende Säule in unserem Gesundheitssystem, die mehr geschätzt und gezahlt werden sollten. Diese neue Anpassung würde genau das Gegenteil erreichen und deshalb bin ich dagegen.

Als selbständiger Physiotherapeut erhalte ich nach 40 Berufsjahren ungefähr einen Drittel weniger „Lohn“ pro Behandlung (kaufkraftbereinigt) als zu Beginn meiner selbständigen Arbeit.

Konkretes Beispiel: Die SUVA zahlt uns PhysiotherapeutInnen in der ganzen Schweiz seit über 30 Jahren Fr 48.- für die Behandlung eines Patienten. Welcher andere Handwerker in der Schweiz arbeitet zu diesem Ansatz?
Und jetzt soll diese Entlöhnung noch gesenkt werden? Wer will da noch diesen Beruf ergreifen?

Seit über 40 Jahren „importieren“ wir jedes Jahr circa 300 PhysiotherapeutInnen aus dem Ausland.
So sparen wir uns in der Schweiz die Ausbildungskosten. Gleichzeitig hat es seit über 40 Jahren immer drei bis viermal soviele AnwärterInnen auf einen Ausbildungsplatz wie Plätze vorhanden sind. AnwärterInnen nota bene, die alle Bedingungen für die Ausbildung erfüllen würden.

Aber: Ganz viele, ähnlich wie in der Pflege, hängen ihren Beruf wieder an den Nagel!

3.4% der Gesundheitskosten wird für die Arbeit der 12´000 Physiotherapierenden in der Schweiz aufgewendet. Würden die Gesundheitspolitiker uns endlich mehr Kompetenzen zugestehen, könnten Kosten gespart werden.
Zum Beispiel: Könnten alle Patienten mit Problemen am Bewegungsapparat zuerst und direkt zu einem Physiotherapeuten gehen, würde das erhebliche Kosten einsparen. Circa 50 % der Besuche beim Hausarzt erfolgen wegen Beschwerden am Bewegungsapparat!

Danke, dass Sie meine Informationen gelesen haben

Die Physiotherapie leistet einen wichtigen und unverzichtbaren Anteil in der Gesundheitsversorgung. Eine fundierte Ausbildung mit Fachhochschulabschluss und die stetige Weiterbildung bildet die Basis für die Behandlung am Patienten. Dieser wichtige Anteil der Gesundheitsversorgung, der in allen Privatpraxen schweizweit auch in abgelegenen Gegenden gebracht wird, muss der Ausbildung entsprechend entlohnt und dem Aufwand entsprechend entschädigt werden. Die Arbeit in einer Privatpraxis muss für junge Berufsleute finanziell interessant sein, sonst droht eine Abwanderung in andere Gesundheitssektoren. Ein Abbau der physiotherpeutischen Versorgung (vor allem in ländlichen/abgelegenen Regionen) wird mit Bestimmtheit höhere Gesundheitskosten verursachen. Dies gilt es mit allen Kräften zu vermeiden.

Ich bin Physiotherapeutin im Master. Habe schon viel Geld für diesen Beruf ausgegeben. Liebe meine Arbeit, tue aber immer noch viel zu viel nebenbei, unbezahlt, wie Admin, Berichte schreiben, Telefongespräche mit Ärztinnen, Trainingsplätze gestalten. Ich kenne viele PhysiotherapeutInnen die den Beruf aus diesen Gründen schon aufgegeben haben. Nur leider sehe ich auch, dass sich das Gesundheitssystem es sich nicht leisten kann auf die Physiotherapie zu verzichten.
Wenn die Bezahlung nicht besser sondern, sondern schlechter wird, werden sie immer mehr Physios verlieren.

Die Physiotherapeutinnen haben eine wertvolle Ausbildung und hohes Fachwissen. Sie tragen viel dazu bei, dass weniger Operationen durchgeführt werden müssen und damit Gesundheitskosten gespart werden. Sie halten ältere Menschen mobil, um später teure Pflegeheime zu bewohnen. Und dennoch ist ihr Verdienst zum Beispiel gegenüber einem Handwerker mit einfacher Berufslehre tiefer. Nicht mal der Teuerungsausgleich wurde in den letzten Jahren berücksichtigt. Es wäre also schon seit sehr langer Zeit eine Tariferhöhung nötig, und ganz bestimmt nicht das Gegenteil!

Die Anforderungen für PhysiotherapeutInnen werden immer aufwendiger. So durchlaufen StudentInnen mittlerweile anspruchsvolle Studiengänge, lernen evidenzbasierte Strategien zu nutzen und durch Forschung weiterzuentwickeln. Ich zB habe meinen PhD nicht gemacht, damit ich als Physiotherapeut meine Familie nicht ernähren kann.
„Wenn“ Physiotherapie richtig und verantwortungsbewusst umgesetzt wird, liefert sie einen signifikanten Beitrag zur relevanten und vor allem nachhaltigen Gesundheitsversorgung in allen Bereichen der Medizin.
Die Verschwendung von Ressourcen im Gesundheitswesen existiert und muss gestoppt werden, aber die Versorgungsqualität von PatientInnen muss dabei geachtet werden.
Dafür steht die moderne Physiotherapie und dafür benötigt sie Fachleute, die als solche wertgeschätzt werden - auch finanziell. Eine Absenkung der Tarife in der Physiotherapie ist der falsche Weg zur Kosteneinsparung.

Ich bin selber Physio und investiere tagtäglich meine fachlichen Kenntnisse, meine Empathie und nehme mir die Zeit möglichst für jede Patientin eine individuelle Behandlung zu gestalten. Ich plane wirtschaftlich und gesundheitsorientiert. Habe Weiterbildungen gemacht. Eine Kürzung des Tarifs bzw der Zeit würde die Qualität leiden lassen. Ich möchte nicht noch mehr Fliessbandarbeit und die Patientinnen einfach abarbeiten. Darum nein zur Kürzung, sondern eine Erhöhung!!!

Nach drei Operationen bin ich seit 1.5 Jahren handicapiert. Meine Physiothetapeutin unterstützt meine Heilung, reduziert meine Schmerzen und hilft mir, wieder Gehen zu lernen - ohne ihre Hilfe wäre ich ein Pflegefall, denn ich bin erst 53 Jahre alt und ohne ihre intensive Betreuung hätte ich längst aufgegeben.
Die Physiotherapie hilft Schmerzen zu lindern, erhöht die Beweglichkeit und unterstützt auch bei psychischer Instabilität. Dank der Physiotherapie wird erreicht, dass man schneller wieder an die Arbeitstelle zurück kehren kann und sie erfüllt die geforderten Voraussetzungen des Pflegegesetzes: ambulant vor stationär.
Das dies nicht in 15 min Behandlungszeit erreicht werden kann, müsste m.E. für jedermann/frau klar sein!

Die Physiotherapie ist eine niederschwellige und höchst wirkungsvolle Gesundheitsmassnahme.
Niemand mit einem Hochschulabschluss arbeitet so günstig wie die Physiotherapeuten/innen und die Behandlungstarife haben sich faktisch seit der Jahrtausendwende nicht verändert, trotz massiv höherer Lohnkosten, Unterhaltskosten, Teuerung etc.. Deshalb, und auch weil die Kosten für Physiotherapie im Vergleich zu den Gesamtgesundheitskosten nur einen marginalen Anteil ausmachen, ist dieses Berufsfeld kein Kostentreiber. Im Gegenteil, die Physiotherapie trägt sogar zu einer Kostenreduktion bei, in dem nicht Wahleingriffe sowie der stationäre Aufenthalt in Kliniken reduziert werden kann.
Ich fordere deshalb, dass die Physiotherapie als kostengünstige und wirkungsvolle Gesundheitsmassnahme gefördert wird (im Gegensatz zu Medikamenten und chirurgischen Eingriffen etc.) und die Behandlungstarife endlich den heutigen realen Lohnkosten (4-jähriges Studium), Investitionskosten (Stosswellengerät etc.) und Unterhaltskosten angeglichen werden.

Z.B.
- weil physiotherapeutisch Tätige von ihrem erarbeiteten Lohn auch anständig leben können sollen/müssen (Was verdienen vergleichbare Berufsgruppen? Wie haben sich diese Paritätslöhne im Laufe der Zeit entwickelt?);
- weil es keinen Sinn macht, im Gesundheitswesen in einem isolierten Bereich exemplarisch zu sparen, ohne den konkreten Beitrag, den dieser Bereich zum gesamten Gesundheitssystem beiträgt, zu berücksichtigen (gibt es „Opferbereiche“, bei denen erfahrungsgemäss mit wenig politischem Widerstand durch starke Lobbygruppen gerechnet werden kann?);
- weil die Gesundheitsdienstleistungen insgesamt betrachtet werden müssen: von der Prävention über Diagnose und Behandlung bis zur Nachsorge (Wenn ein einzelnes Element aus dieser Kette rausgebrochen wird, nimmt die Wirksamkeit der gesamten Gesundheits-Dienstleistungskette ab, was sich auch auf die Effizienz der anderen beteiligten Bereiche auswirkt);
- weil die Behandlungsbedürftigen ihren Genesungserfolg nur dann vollständig geniessen können, wenn die gesamte Dienstleistungskette bis zum Schluss (=Nachbehandlung durch Physiotherapie) richtig funktioniert und überall kompetent und sorgfältig gearbeitet werden kann;
- weil die finanziellen Grössenordnungen berücksichtigt werden sollten: wieviel machen die vorgesehenen „Einsparungen“ im Verhältnis zu anderen im Gesamtsystem anfallenden Kosten aus (anscheinend sollen die jährlichen Krankenkassen-Wechseltermine jeweils Kosten im Bereich von CHF 100’000‘000 verursachen…).

Die Physiotherapeuten hatten vor 4 Jahren 3 Prozent Erhöhung sonst in allen anderen Bereichen der Gesellschaft gibt es je nach Tariflaufzeit gibt es laufende Tarifverhandlungen und Tarifanpassung um zumindest die Inflation auszugleichen .
Die Physiotherapeuten arbeiten , seit über 20 Jahren zum gleichen Tarif , abgesehen von der minimalen Erhöhung von 3 Prozent .
Das offenbart eine Geringschätzung der Physiotherapie und daher sind diese Gespräche ein frontaler Angriff auf die Physiotherapie . Für mich unverständlich und unleidlich .

Weil Physiotherapeuten weit unter ihrem Wert arbeiten müssen. Sie brauchen ein Studium und erhalten nicht einmal einen Handwerkerlohn. Ständig wird mehr von ihnen verlangt und aber weniger Wertschätzung entgegengebracht. Unser Land braucht sie, doch der Staat scheint sie ausrotten zu wollen.

Ich bin Physiotherapeut und mache mich Sorge einerseits für die Zukunft von meinem Beruf: Der negative Einfluss wird unser Leben (Lebensqualität, Lohn, sichere Stelle und berufliche Entwicklung u.a.) direkt beeinflussen…
Andererseits für die Versorgung unseren Patienten, die direkt die Wirkung vom so unfairen Tarifeingriff spüren werden. (Warteliste ohne Ende, ungenügende Physios, Qualität der Behandlung und gestörte kontinuierliche Therapie nach Spitalaufenthalt u.a.)

Es gibt keinen vertretbaren Grund, den Tarif für die Physiotherapeuten zu kürzen.
Es müssen weiterhin kostendeckende Tarife bleiben, die es den Physiotherapeut;innen ermöglichen, weiterhin davon leben und ihre Familien ernähren zu können; sprich faire und zeitgemässe Tarife sind unbedingt zu halten! Was nützen uns Physiotherapeuten, die sich aufgrund von schlechten Tarifen auf andere Berufe umschulen? Wenn Physiotherapeuten auch noch rar werden, nützt dies der Bevölkerung gar nichts!

Physiotherapie hat eine derart effiziente und positive Wirkung auf den Gesundheitszustand, dass so weitere Kosten im Gesundheitssystem gespart werden. Dies darf nicht mit Sparmaßnahmen unterbunden werden. Besser wäre es, die Versicherten zu mehr Bewegung und eine gesunde Lebensweise animieren. Genau das löst auch eine Physiotherapie aus. Außerdem geht es da nicht um übermässige Löhne, die durch Sparmaßnahmen noch gekürzt würden. Beruf attraktiv halten!

Weil ich es höchst problematisch finde, wie ungleich das Geld im Gesundheitswesen verteilt ist und wird, die grossen Profiteure sind gewinnorientierte Unternehmen, das ist einfach falsch. Bewährte Behandlungsmethoden müssen erhalten bleiben, Menschen im Gesundheitswesen müssen angemessen bezahlt werden. Es ist genug Geld da.

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