Großziethen sollte ein gesundes Maß zwischen Dorf und Bettenburg – Schlafstadt finden. Das ländliche Flair darf nicht verloren gehen, trotzdem brauchen wir Infrastruktur z.B. ein Ärztehaus, eine Apotheke, eine Drogerie und etwas mehr Freizeitangebot kann auch nicht schaden.

Sehr geehrte Petanten,
Großziethen war immer ein Dorf, von Landwirtschaft und Natur geprägt. Unzählige Menschen, gerade auch aus Berlin, entschieden sich nach dem Abriß der uns von Berlin trannenden Mauer, die auch unsere Handelswege kappte, rauß auf´s Land, speziell in das noch idyllische und ländliche Großziethen zu ziehen und trotzdem eine Verbindung zu Berlin zu erhalten.
Es gibt Bestrebungen von Investoren, Stadtentwicklern oder wen auch immer, die ihre Vorstellungen, Erwägungen oder Wünsche umsetzen wollen, Berlin zu erweitern, das Umland in eine zugepflasterte Gegend, wie Gropiusstadt, umzuwandeln, aus Grünland Betonfläche zu machen, von der wir nun hier gerade in Schönefeld wirklich mehr als genug haben. Ich erinnere an den Flughafen mit seinen Rollbahnen, Flächenversiegelungen in Massen, dazugehöriger Infrastruktur– Straßen, Autobahn, Zuwege, die immer weiter ausgebaut werden müssen, da ein Kollaps vorauszusehen ist, aber leider von den Planern NICHT in Betracht gezogen wurde.
Ein weiterer Bau, wie vorgesehen, Expansion, könnte man es nennen, auf Kosten des Umlandes, auf Kosten der sich dort ganz bewußt im ländlichen Raum angesiedelten und der dort schon immer lebenden Menschen, die unzähligen Tierarten nicht zu vergessen, die hier auch ihren angestammten Lebensraum haben, wäre auch für mich nicht hinnehmbar.
Daß dies die mit ihrem Umfeld zufriedenen Menschen nicht so hinnehmen wollen, die ja extra aufs Land gezogen sind, zeigt diese Initiative, die sich in kürzester Zeit gründete, nachdem man die Ideen, die Vorhaben, die Interessen von Ivestoren bekanntgegeben hat.
Großes Unbehagen, Enttäuschung, Ohnmacht, ja Wut ließ sich die Menschen aus Großziethen zusammenschließen und diese Petition ins Leben rufen, denn mit ihnen hatte man dieses Vorhaben NICHT abgesprochen, sie NICHT einbezogen, wohl abwartend, was passieren würde, wie es bekanntermaßen immer genau so abläuft.
Es ist IHR Lebensraum, über den SIE bestimmen sollten, und NUR sie, aber wie so oft, wird man nicht gefragt, nein, nur der vehemente Protest ermöglicht ein Mitspracherecht, eine eventuelle Einbeziehung der Vorstellungen und Interessen der Anwohner, egal in welchem Bereich.

Ich befürworte diese Petition, befürworte öffentliche Diskussionen, Beratungen im Ortsbeirat, in Fachausschüssen und der Gemeindevertretung, immer mit Einbeziehung der betroffenen Menschen aus Großziethen, so wie wir FREIEN WÄHLER es auf unserer Fahne zu stehen haben, MITSPRACHERECHT und ich hoffe, die Wünsche und Bedürfnisse der Bewohner von Großziethen werden akzeptiert und auch durchgesetzt.

Mit freundlichem Gruß
Renate Detsch
BVB/ FREIE WÄHLER
FWS / FREIE WÄHLER Schönefeld

Die Stellungnahme für die Gemeinde Schönefeld wurde am 14.09.2022 von der Gemeindevertretung Schönefeld verabschiedet. Das 8-seitige Dokument geht den Petenten heute vorab per E-Mail zu. Das Original wird auf dem Postweg versandt. Gerne hätte ich die Datei heute auch hochgeladen, jedoch ist diese Option auf der Plattform nicht gegeben. Ich gehe davon aus, dass die Bürgerinitiative die Antwort allen Unterzeichnern der Petition zugänglich machen wird.

Natürlich will ich nicht, dass Großziethen zu einer gesichtslosen Trabantenstadt ohne Grün wird. Aber der Petition kann ich in der vorliegenden Form nicht zustimmen, weil sie von Voraussetzungen ausgeht, die ich so nicht sehe: Die Umgehungsstraße wurde bisher nicht beschlossen, die Bebauung der Felder ist nicht vereinbart und zur Zeit fokussiert sich die Planung für den Bau von neuem Wohnraum vor allem auf Schönefeld Nord. Bisher zeichnet sich in der Gemeindevertretung nicht ab, dass sich eine Mehrheit für massiven Neubau in Großziethen findet, aus ökologischen Gründen halte ich persönlich vor allem das Wachstum nach "außen" für ungünstig. Nur Innenverdichtung im Zusammenhang mit Grünerhalt (wie zum Beispiel am Querweg) kann ich teilweise zustimmen, diese sollte vor allem dem bezahlbaren Wohnen zur Verfügung stehen. Eine Umfahrung für die Karl-Marx-Str. halte ich für motorisierten Verkehr für unnötig (da, wie vom Petenten formuliert, vor allem Quellverkehr). Allerdings würde ich einer Führung eines Fuß- und Radwegs sowohl östlich der Wohnbebauung als auch westlich der Wohnbebauung, dann tatsächlich am Feldrand, zustimmen.