Volksvertreter Peter Maier

Stellungnahme zur Petition Hände weg! von der stationären und Notfallversorgung unserer Krankenhäuser in Schongau und Weilheim

Linke, zuletzt bearbeitet am 19.04.2022

Ich stimme zu / überwiegend zu.

Siehe Kommentar:
www.openpetition.de/petition/kommentare/haende-weg-von-der-stationaeren-und-notfallversorgung-unserer-krankenhaeuser-in-schongau-und-weilhei#petition-main

Krankenhäuser sind ein wesentlicher Bestandteil der Daseinsvorsorge.
Daseinsvorsorge ist eine öffentliche Aufgabe und darf nicht privaten Konzernen überlassen werden.
Es sind auch die Wegezeiten zum nächsten Krankenhaus zu berücksichtigen und nicht alle (besonders Ältere) sind mobil!
Längere Wege bedeuten auch, dass mehr Notärzte, mehr Rettungssanitäter, mehr Fuhrpark bereitgestellt müssen!

DEMOGRAFIE: Was haben wir künftig für Krankheiten und Patienten (Mobilität)
Die Krankenhausplanung sollte darauf gerichtet sein, die bestehenden Strukturen bedarfsgerecht und kooperativ weiter zu entwickeln.

3 Gründe für Krankenhausschließungen:
 Fallpauschalen und die Möglichkeit Gewinne zu erwirtschaften
 Privatklinikträger die sich auf gewinnversprechende Leistungen konzentrieren / wenig Basisversorgung
 Rückgang der Investitionszuschüsse der Bundesländer (Geburtenstationen, Gynäkologie-Abteilungen)
Gesundheit sei das höchste Gut war oft zu hören. Doch irgendwann glaubten Neoliberale Politiker das Krankenhauswesen auf Profit trimmen zu müssen. Besteht die Gefahr dass sich der Ausverkauf von Krankenhäusern an private Konzerne (im Jahr 2021 ca. 38%) fortsetzt?
Privatisierung führte oft zu weniger Personal mit schlechteren Tarifen. Dies führte auch dazu, dass sich viele private Kliniken sich die lukrativen „Rosinen“ wie z.B. Kniegelenke, Handchirurgie, Herzkatheder, Pneumologie, etc. aus dem Kuchen pickten, während weniger gewinnträchtige Versorgung wie z.B. Notfallversorgung, Entbindung, etc. bei den kommunalen verblieb. So wurden aus wirtschaftlichen Gründen auch Patienten aufgenommen die nicht unbedingt ins Krankenhaus gehören; wurden gesondert abrechenbare Leistungen erbracht die medizinisch nicht notwendig waren; medizinische Abteilungen und Verfahren, die dem Haus viel Geld bringen, bevorzugt ausgebaut. Wenn dieses fragwürdige Fallpauschalensystem so bleibt, wird auch der ökonomische Druck bleiben. Aus einem eigentlich politischen Skandal wird ein Medizinskandal und eine Unbezahlbarkeit der Ware Gesundheit.
Die Pandemie hat doch ganz klar gezeigt, Krankenhäuser gehören in öffentliche Hand.
Krankenhäuser sind in meinen Augen ebenso wichtig wie die Polizei oder die Feuerwehr. Wenn es gekracht hat, brauchen wir die Polizei. Wenn es brennt brauchen wir die Feuerwehr. Zur Versorgung unserer Notfälle, akuten Probleme, Arbeits- und Schulunfällen brauchen wir Krankenhäuser!

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