Region: Leipzig
Erfolg

Kein Abriss am Lindenauer Hafen - Bestand erhalten - LebensmittelPort verankern!

Petition richtet sich an
Stadtrat Leipzig

1.107 Unterschriften

Petition hat zum Erfolg beigetragen

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  1. Gestartet Januar 2025
  2. Sammlung beendet
  3. Eingereicht
  4. Dialog
  5. Erfolg

Die Petition war erfolgreich!

Petition richtet sich an: Stadtrat Leipzig

Kein Abriss auf der Westseite des Lindenauer Hafens!
Die Stadtverwaltung will ab April 2025 die ersten Gebäude auf der Westseite des Lindenauer Hafens abreißen lassen. Die Gebäude gehören zu einem größeren Komplex der ursprünglich Anfang der 80er Jahre als Bezirksversorgungslager errichtet wurde. Seit Juli 2022 liegen der Stadtverwaltung konkrete Ideen für eine mögliche Nachnutzung des Geländes vor. Die Bausubstanz ist solide und viel zu schade für einen Abriss. Es wäre eine Verschwendung von Grauer Energie und widerspricht u.a. dem von vielen Architekt:innen und Stadtplaner:innen geforderten Abrissmoratorium. Das Hauptargument für den Abriss ist der Bedarf an Ausgleichsmaßnahmen für andere Bauprojekte im Stadtgebiet. Mit Blick auf das Stadtklima und fehlende ökologische Nieschen ließen sich sicherlich dringlichere Orte für Entsiegelung in Leipzig finden, aber selbst bei Erhalt der Gebäudesubstanz am Lindenauer Hafen könnten immer noch ca. 25.000m² Betonflächen entsiegelt werden.

Bestand erhalten und Nachnutzung ermöglichen!
Ganz im Sinne der Sorge für den Bestand und einer neuen Umbaukultur sollten die Gebäude erhalten und nachgenutzt werden. Besonders markant sind die großen Hallten mit VT-Faltendach. Die transparente Bauweise der erhaltenen Gebäude begünstigt einen Umbau, wo er nötig ist. Der Gebäudebestand ist nicht nur mit viel Energie und Material errichtet wurden, in ihn sind auch gesellschaftliche Entwicklungen eingeschrieben. Eine Umnutzung bewahrt die Spuren der Vergangenheit im Stadtraum, schafft Anlässe für's Erinnern und Anknüpfungspunkte für neue Debatten. Die knapp 11 Hektar große Fläche befindet sich in kommunalem Eigentum und bietet - so auch in Leipzig selten gewordene - große Potentiale. Zusätzlich bieten sich zahlreiche Möglichkeiten, einen Beitrag zum Klimaschutz und zu ökologischer Stadtgestaltung zu leisten: von der Gewinnung von Solarenergie, über Fassadenbegrünung, eine naturnahe Grünflächengestaltung bis hin zu Animal Aided Design.

LebensmittelPort verankern!
Mit der Projektidee des LebensmittelPort Schönau liegt ein konkreter Vorschlag auf dem Tisch. Gemeinsam mit Partner:innen soll auf dem Gelände ein zentraler Ort rund um den Themenkomplex Ernährung, Regionalität und Nachhaltigkeit entstehen. Ein vielfältiges und vielseitiges Projekt soll entstehen, welches Lebensmittelproduktion- und weiterverarbeitung, Handwerk, Kultur, Begegnung, Bildung und Teilhabe vereint.
Mit dem Vorhaben soll auch explizit die regionale Lebensmittelwirtschaft gestärkt und so zu einem zukunftsfähigen und resilienten Ernährungssystem sowie einer nachhaltigen Stadtentwicklung beigetragen werden. Leipzig ist bereits Biostadt, Hotspot der Solidarischen Landwirtschaft, hat einen Ernährungsrat und wie das Sächsische Staatsministerium für Energie, Klimaschutz, Umwelt und Landwirtschaft im August 2024 verlauten ließ, sei "der Cluster in Leipzig (...) einer der bundesweit größten seiner Art und gilt als ein Beispiel besonders guter Praxis" (SMEKUL 2024). Aktuell wird in der Stadtverwaltung eine Ernähungsstrategie für Leipzig erarbeitet. Mit dem LebensmittelPort soll ein Beitrag zu all diesen Entwicklungen und Bemühungen geleistet werden. 
Ein solch zentraler nachhaltig gesicherter Ankerpunkt könnte Aktivitäten und Akteur:innen bündeln, Synergie- und Agglomerationseffekte erzeugen sowie langfristige Entwicklungsperspektiven schaffen. Gleichzeitig entstünden neue Räume für die Begegnung von Menschen aus der Nachbarschaft und nicht zuletzt auch neue Arbeitsplätze.

Nochmals neu denken
Der Leipziger Stadtrat und die Stadtverwaltung sollten den 2010 beschlossenen Masterplan Lindenauer Hafen und die damit einhergehenden Planungen zur kompletten Beräumung des Geländes überarbeiten. Baubürgermeister Dienberg erklärte erst kürzlich im Zuge der Revidierung der Abrisspläne des ehemaligen Technischen Rathauses, dass eine "lernende Stadtverwaltung" eben auch die Fähigkeit zur Kurskorrektur aufweist.
Mit den jüngeren Debatten um Graue Energie, Klimaschutz und Umbaukultur ergeben sich auch neue Bewertungen für die vormals gefassten Pläne. Man erinnert sich: Noch einige Jahre vorher sollte am Lindenauer Hafen großflächig ein olympische Dorf, für die dann gescheiterte Olympia-Bewerbung Leipzigs, errichtet werden.
Mögliche Nachnutzungen für die Gebäude sollten zeitnah und ggf. auch erst einmal als Interim auf den Weg gebracht werden. So kann ein weiterer Verfall des Bestands vermieden werden. Ein Konzeptvergabeverfahren kann dann festlegen, welche Nutzungen erwünscht sind und diese langfristig bspw. via Erbpacht ermöglichen.

Begründung

Die Bausubstanz an der Westseite des Lindenauer Hafens ist akut vom Abriss bedroht. Bereits am 01. April 2025 sollen die Abrissarbeiten im süd-östlichen Teil des Geländes beginnen. Eine Ausschreibung der Maßnahmen zum Rückbau läuft bereits. Die Gesamtheit des Grundstückes bietet spannende Potentiale für eine Nachnutzung, daher wär es schade, wenn ein erster Teil unwiederbringbar verloren ginge. Der Druck auf die Flächen in der Stadt ist enorm und führt dazu, dass Freiräume verschwinden und verschiedene Nutzungen an den Rand der Stadt gedrängt werden.

Wir wollen einen langfristig gesicherten Ort erschaffen, der Zeit hat sich zu entfalten und zu gedeihen. Im Bereich der regionalen Wertschöpfungsketten, besonders im Ernährungsbereich, braucht es kontinuierliches Engagement. Gerne würden wir die Erfahrungen aus fast zwanzig Jahren Engagement in dem Feld einbringen, Verantwortung übernehmen und an der Stelle gemeinsam mit Partner:innen aus der lokalen Lebensmittelwirtschaft, der Zivilgesellschaft und der Stadtverwaltung ein zukunftsweisendes Projekt realisieren. Wir haben dabei das Gemeinwohl im Blick und halten ein resilientes und leistungsfähiges regionales Ernährungssystem angesichts multipler gesellschaftlicher Krisen für unverzichtbar. Der Zugang zu gesunder und genussvoller Ernährung gehört zur grundlegenden Daseinsvorsorge und braucht entsprechend Aufmerksamkeit und Raum.

Mit der Plagwitzer Markthalle konnten wir bereits mit viel Eigeninitiative unter Beweis stellen, dass ein zentraler Ort für verschiedene Aktivitäten rund um das Thema nachhaltige Lebensmittel große Potentiale birgt. Wir sind gut vernetzt mit vielen Akteuer:innen, die bereits an einem zukunftsweisenden und nachhaltigen Ernährungssystem auf lokaler und regionaler Ebene arbeiten. Einige haben bereits ein Unterstützungsschreiben für die Projektidee des LebensmittelPort Schönau unterzeichnet.

Ein Abriss von noch sinnvoll nutzbarer Bausubstanz wäre die reinste Verschwendung. Die Bausubstanz ist in ausreichend gutem Zustand. Zum Teil sind die Gebäude noch in Nutzung und werden instandgehalten. Mit den Dächern der Gebäude ließe sich Solar-Energie gewinnen und Regenwasser sammen. Fassaden könnten begrünt, Bäume, Hecken und Blühwiesen geplfanzt werden.
Ein Modellprojekt für Bestandserhalt, ökologischen Umbau, praktischen Klimaschutz und zukunftsweisende Nachnutzung könnte geschaffen werden.

Mit der Projektidee des LebensmittelPort Schönau steht eine Idee im Raum, die 
auch auf die Bedürfnisse nach öffentlichem Grün und Entsiegelung eingeht und gleichzeitig vorhandene Ressourcen nutzen will.

Um der Umsetzung des Vorhaben - dem Bestandserhalt und der Etablierung des LebensmittelPort - näher zu kommen, braucht es dringend öffentliches Interesse und auch Druck auf die Akteuer:innen in Verantwortung, ob im Stadtrat oder der Verwaltung.

Vielen Dank für Ihre Unterstützung, IG LebensmittelPort Schönau, Leipzig
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Angaben zur Petition

Petition gestartet: 12.01.2025
Sammlung endet: 11.07.2025
Region: Leipzig
Kategorie: Umwelt

Neuigkeiten

  • Liebe Unterstützer:innen,

    in der Sitzung des Leipziger Stadtrates vom 25. Juni 2025 wurde der Verwaltungsstandpunkt zur Vorlage "Umsetzungsmöglichkeiten Lebensmittel-Port am Lindenauer Hafen Westseite" in einem etwas turbulenten Verfahren beschlossen. Das ist mindestens ein Teilerfolg, den wir auch dank eurer Unterstützung erzielen konnten.

    Im Beschluss heißt es:

    Der Oberbürgermeister wird beauftragt,

    a. die weitestmögliche Entsiegelung des Geländes und Entwicklung als Biotopflächen sowie als Ausgleichsmaßnahmen umzusetzen.

    b. zu prüfen, ob und welche vorhandenen Gebäude – und darin gebundene Graue Energie – im Bauabschnitt 3 (siehe Anlage 2) erhalten und in den „Landschaftspark Schönau“ integriert werden können. Diese Prüfung wird in die Aufgabenstellung zum landschaftsplanerischen Wettbewerb zur Gestaltung des Parks aufgenommen. Die Fachausschüsse Stadtentwicklung und Bau, Umwelt, Klima und Ordnung sowie Wirtschaft, Arbeit und Digitales werden über das Ergebnis der Prüfung informiert.

    c. zu prüfen, ob und welche Nutzungen einer regional orientierten Lebensmittelproduktion und -vermarktung in erhaltenen Gebäuden des Bauabschnitts 3 verträglich mit den Zielen des Landschaftsparks kombiniert werden können.

    Nun gilt es darauf zu achten, dass bei einer anstehenden Ausschreibung zum Gestaltungswettbewerb für den Landschaftspark Schönau die Themen Bestandserhalt und Lebensmittel einen prominenten Platz bekommen. Wir glauben weiterhin an das Potential des Geländes, auch wenn wir bedauern, dass ein paar Gebäude in der nordöstlichen Ecke ohne Not bereits abgerissen wurden.

    Sollte die Polizei Sachsen tatsächlich ihr Nutzungsverhältnis für die verbleibenden Gebäude bis 2030 verlängert haben, dann bleibt noch Zeit für weitere Aushandlungsprozesse.

    Vielen Dank für eure Unterstützung.

    LebensmittelPort Schönau - Das wäre was!

    PS Hier könnt ihr euch für den frisch eingerichteten Newsletter zur Projektidee des LebensmittelPort Schönau anmelden. https://lebensmittelport.org/newsletter/ . Folgt uns gerne bei instagram @lebensmittelport. Über openPetition werden wir keine Nachrichten mehr versenden.
  • Hallo in die Runde,

    es gibt Neuigkeiten:
    Für die Sitzung des Leipziger Stadtrates am 25.06.2025 steht aktuell eine Beschlussvorlage zur Westseite des Lindenauer Hafens auf der Tagesordnung. Wir gehen davon aus, dass es dazu morgen eine Abstimmung geben wird.

    Die Fraktionen von SPD und GRÜNEN im Leipziger Stadtrat haben eine Neufassung der Beschlussvorlage Umsetzungsmöglichkeiten Lebensmittel-Port am Lindenauer Hafen Westseite (siehe https://www.gruene-fraktion-leipzig.de/beitrag/antrag-umsetzungsmoeglichkeiten-lebensmittel-port-am-lindenauer-hafen-westseite.html ganz unten) ins Verfahren eingebracht.

    Auf den ursprünglich am 18. Dezember 2024 eingereichten Beschlussvorschlag hatte die Stadtverwaltung in den vergangenen Wochen mit einem Verwaltungsstandpunkt reagiert, welcher tatsächlich die Prüfung des Bestandserhaltes am Westufer des Lindenauer Hafens vorsieht. Diese Option soll in die Ausschreibung zur Gestaltung des Landschaftspark Schönau einfließen.

    Die Neufassung der Beschlussvorlage greift den Verwaltungsstandpunkt auf und verlangt eine Prüfung des Bestands noch vor der Ausschreibung für die Gestaltung des Landschaftsparks und fordert bei Abriss von nachnutzungsfähiger Bausubstanz einen Ausgleich für die darin gebundene graue Energie. Es wird aktuell davon ausgegangen, dass die Polizei Sachsen die zentralen Gebäude noch weitere fünf Jahre nutzen wird. Die Gebäude im Randbereich geben der Verwaltungsstandpunkt und auch die neugefasste Beschlussvorlage leider auf.

    Der Antrag mach zudem nochmal klar, dass auch die Umsetzung andere Ideen als der des LebensmittelPort Schönau vor Ort denkbar wären. Klar war von Anbeginn, dass es eine Ausschreibung – bestenfalls als Konzeptverfahren – bräuchte, wenn dort etwas Neues in den Gebäuden entstehen soll. Wir sind weiterhin motiviert.

    Die Arbeiten zum Teilabriss wurden trotz offener Entscheidungsfindung begonnen. Inzwischen sind die Großgaragen, welche im Rahmen unserer Projektidee des LebensmittelPort Schönau ein Ort für Handwerksbetriebe werden sollte, abgerissen. Wir bedauern das sehr, setzen uns aber weiterhin für den Erhalt und eine Nachnutzung der verbleibenden Bausubstanz ein. So zügig musste es mit dem Abriss gehen, weil die Stadtverwaltung Fördermittel zur Stadtentwicklung eingesetzt hat, welche sonst zum Ende des Jahres verfallen wären. Schade, dass man mit dem Geld nicht eine konstruktive Idee befördert hat.

    Es wäre großartig, wenn der Stadtrat morgen die Prüfung des Bestandserhaltes beschließt, wir uns wieder mehr auf die Weiterentwicklung unserer Idee konzentrieren können und weniger gegen den sinnlosen Abriss mobilisieren müssen.

    Wir bedanken uns bei allen Unterstützer:innen und all die motivierenden Kommentare!

    Drückt uns und euch die Daumen!

Noch kein PRO Argument.

Für alle welche die Neue Petition zum Baufeld 1 mit zeichnen / unterstützen möchten hier der Link: https://www.openpetition.de/petition/online/lebensmittel-wald-leipzig-gruenau

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