Volksvertreter Jochen Bilstein

Stellungnahme zur Petition Sechs Klassen an der Gesamtschule Wermelskirchen

SPD, zuletzt bearbeitet am 24.09.2023

Ich lehne ab.

Ich habe als Schulausschussvorsitzender und als Vorsitzender der SPD - Fraktion schon zweimal öffentlich im Schulausschuss und im Rat dargestellt, warum ich zum gegenwärtigen Zeitpunkt für eine Fünfzügigkeit votiert habe. Ich habe nicht den Eindruck gewonnen, dass die Befürworter einer Sechszügigkeit meine Argumente wirklich zur Kenntnis genommen haben. Die Vorsitzende der Schulpflegschaft der Gesamtschule hat nicht einmal auf mein Gesprächsangebot reagiert. Hier noch einmal zur Klarstellung: Meine Arbeit als Vorsitzender des Schulausschusses in den vergangenen Jahren bestand im Wesentlichen darin mitzuhelfen, die sachlichen Voraussetzungen und politischen Mehrheiten zur Gründung einer Gesamtschule in Wermelskirchen zu schaffen und die Elternschaft von einer Gesamtschule und eben keiner Realschule zu überzeugen. An den Erfolg haben am Beginn der Vorbereitungen viele nicht geglaubt. Es ist für mich daher schwer nachvollziehbar, wenn jetzt behauptet wird, ich würde mit meiner Entscheidung den Erfolg der neuen Schule, für die ich gekämpft habe, gefährden. Es gibt nur einen Grund für mein Votum für eine Fünfzügigkeit, die Unmöglichkeit, auf dem derzeit zur Verfügung stehenden Gelände eine sechszügige Schule unterzubringen. Der dauerhafter Erfolg der jungen Schule hängt gerade in den ersten Jahren ihrer Existenz entscheidend davon ab, ob Eltern ihre Kinder in der Gesamtschule anmelden. Diese Entscheidungen hängen natürlich wesentlich von der Schulkultur, dem pädagogischen Angebot, dem Engagement der Lehrerschaft aber eben auch von den räumlichen Bedingungen ab. Dafür zu sorgen, dass die stimmen, dafür ist der Schulträger verantwortlich. Der hat auf Grundlage der Kölner Schulbaurichtlinien die Möglichkeiten für eine Fünfzügigkeit prüfen lassen. Der Entwurf eines Ingenieurbüros hat ergeben, dass dies möglich ist. Für eine Sechszügigkeit reichen Flächen und Gebäude nicht, auch dann nicht, wenn im kommenden Jahr die alte Grundschule abgerissen wird. Nun könnte man argumentieren, dass man eben nach Lösungen suchen muss, um sechs Züge unterzubringen. Das soll auch in den kommenden Monaten geschehen. Gegenwärtig steht aber weder ein Grundstück für eine Erweiterung des Schulgeländes zur Verfügung, noch kann man im Eilverfahren eine andere Fläche im Stadtgebiet festlegen, noch hat man bereits verbindliche Konzepte zum Beispiel für ein separates Oberstufenzentrum. Das alles kostet Zeit. Was wir uns gegenwärtig aber nicht leisten können, das ist ein Zeitverzug bei der konkreten Planung und baulichen Umsetzung. Spätestens 2029, wenn der 11. Jahrgang beginnt, müssen die Baumaßnahmen abgeschlossen sein und die VHS, die sich ja auch noch auf dem Gelände befindet, ein neues Domizil bezogen haben. Dieser Zeitplan ist nach Aussagen der Baufachleute der Verwaltung nur einzuhalten, wenn noch in diesem Jahr die Planung konkret Fahrt aufnimmt. Deshalb und nur deshalb, aus Sorge um die "junge Pflanze" Gesamtschule, dränge ich auf die vorerst kleinere Lösung. Ich werde in den kommenden Monaten und Jahren mit allen Beteiligten parallel zu der konkreten Planung der fünfzügigen Schule Mittel und Wege suchen, um zu einer auch baulich umsetzbaren Sechszügigkeit zu kommen, die ich aus den gleichen Gründen wie die Befürworter dieser Petition anstrebe, wenn die Entwicklung der Schülerzahlen dies erforderlich macht.

Jochen Bilstein
Partei: SPD
Fraktion: SPD
Neuwahl: 2020
Funktion: Ratsmitglied
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