Volksvertreter Oliver Brandt

„Die Landtagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen Schleswig-Holstein setzt sich ebenso wie das Bündnis „Lübecker Stadtwald retten!“ für eine Beschleunigung der Energiewende ein. Zur Erreichung der Klimaneutralität ist der Ausbau der Erneuerbaren ebenso wie der Netzausbau essenziell.
Doch dort, wo Alternativen bestehen, darf der Natur- und Artenschutz nicht vernachlässigt werden, da die Biodiversitätskrise eine mindestens ebenso große Bedrohung für unsere Lebensgrundlagen darstellt wie die Klimakrise.
Durch eine Alternativtrasse um den Wald herum ließe sich die Zerstörung von 10ha biologisch sehr hochwertigen Mischwaldes verhindern, ohne dass es eine Unzumutbarkeit im Sinne des Energiewirtschaftsgesetzes in Hinblick auf Wirtschaftlichkeit und Effizienz darstellt. Eine solche Alternative zur aktuell geplanten Trassenführung mitten durch das Bartelsholz besteht also.

Daher befürworten wir die Entscheidung der Planfeststellungsbehörde des Landes, den Netzbetreiber TenneT damit zu beauftragen, seine Begründung für die aktuelle Vorzugstrasse und gegen die vom Bündnis vorgeschlagene und von der Hansestadt Lübeck geforderte Alternativtrasse darzulegen. Dabei erwarten wir eine konkrete Darstellung der potenziellen Mehrkosten durch die Alternativtrasse sowie eine Güterabwägung zwischen dem Natur- und Artenschutz auf der einen und Kosteneinsparungen auf der anderen Seite.
Aus unserer Sicht muss dem Natur-, Arten- und Biosphärenschutz im Bundesland mit dem flächenmäßig geringsten Waldanteil ein großes öffentliches Interesse eingeräumt werden. Ebenso sind wir gut beraten, die hohe Akzeptanz der Bevölkerung zum Thema Energiewende durch entsprechende Maßnahmen wie die abschnittsweise Nutzung von Alternativtrassen beizubehalten.