2022-03-20 21:07
Liebe Interessierte,
hier der genauere Verlauf der Bauausschussitzung am 9.3.2022:
In ihren Redebeiträgen lobten OB Dr. Jung und BM Braun den aktuellen Planungsentwurf ausdrücklich, gingen aber nicht in sachlicher Weise auf unser Anliegen ein.
Die SPD schloss sich dieser Meinung an, beurteilte den Wunsch nach baulicher Absicherung des Schulgeländes als überzogen und unbegründet, lobte eine große Gesamtpausenfläche von > 3800 qm, gab an, dass auch am jetzigen Standort bei Regen schon Innenpausen in der Aula stattfinden würden und zeigte sich über Art und Verbreitung der OnlinePetition angegriffen.
(Anm.: Eine Quellenangabe bei den qm-Werten erfolgte hier leider nicht. Auf die Angabe in dem Sitzungsdokument "Auswirkungen ökologische Zukunftsfähigkeit", in der es unter "Natürliche Lebensgrundlagen" heißt "Zu ca. ¾ wird der Pausenhof nicht versiegelt." wurde nicht eingegangen; im anschließenden Gespräch mit BM Braun schien diesem dieser Wert ebenfalls nicht bekannt.
stadtrat.fuerth.de/getfile.asp?id=4244817&type=do
Ebenfalls anzumerken ist, dass diese OnlinePetition sich noch im Stadium des Sammelns und Informierens befindet; weder war sie vorab an das Gremium versandt oder eingereicht worden, noch Gegenstand der Tagesordnung.)
Unsere Schulpflegerin erhielt als Mitglied der CSU das Rederecht, legte die geforderten Maßnahmen aus ihrem Antrag (vgl. vorherige „Neuigkeit“) klar und sachlich dar und forderte, diese schon jetzt in die Planung und die Mittelbewilligung aufzunehmen.
BM Braun lehnte dies ab mit der Aussicht, bei den beiden Punkten dann nachzubessern, wenn sich im laufenden Betrieb die Notwendigkeit dazu ergäbe.
Der Vertreter der Grünen monierte, dass sie über die Fortführung der Planung entscheiden sollten, ohne dass Ihnen die Einwendungen der Anwohner von der Stadt im Detail zur Kenntnis gebracht worden seien; diese führen offenbar bereits jetzt zu einer Verzögerung von einigen Wochen bis zu einem Jahr (vgl. Beschlussvorlage). Sie stimmten dann der Fortführung der bisherigen Planung zu, um eine weitere Steigerung der Baukosten durch eine zusätzliche Verzögerung zu verhindern - und auch mit Hinweis auf die Flüchtlingskinder aus der Ukraine, die zu einem Anstieg der Schülerzahlen in Fürth führen würden.
(Die Äußerungen der weiteren Stadträte erbrachten keine wesentlichen neuen Punkte.)
Frau Lippert (Leitung Baureferat) lobte den aktuellen Planungsentwurf, in dem es gelungen sei, sowohl eine Erschließungsstraße durch die Schule zu realisieren, als auch das von Anfang an geplante "Konzept einer offenen Schule" umzusetzen; die Abgrenzung des Pausenhofs sei ja nun durch einen 1 m-breiten Blumenstreifen, niedriges Gehölz und ein sog. Tiergartenband (eine ca. 10 cm hohe Kante) sichergestellt.
Der Schulleiter des HSG äußerte sich auf Einladung der Stadträte ebenfalls positiv über den Planungsentwurf und das "Konzept der offenen Schule".
Zum "Konzept der offenen Schule":
In dieser Sitzung wurde erstmals auf solch ein Konzept hingewiesen, welches dem Schulneubau von Anfang an zu Grunde gelegen habe; danach soll der Zugang zum Schulgelände absichtlich nicht baulich gesichert werden - anders als bei fast allen anderen Schulen in Fürth und völlig anders, als es im Moment der Fall ist. Weder Elternbeirat noch Schulpflegerin wussten von diesem Konzept vorher.
Die Verantwortlichen der Stadt hatten dem Elternbeirat bzw. den Eltern ein solches Konzept weder beim ersten Elterninfoabend 2016 als Möglichkeit in Aussicht gestellt - hier ging es um die grundsätzlichen Alternativen "Neubau im Wolfsgruberareal" oder "Erweiterung des aktuellen Standorts auf das Feuerwehrgelände", damals noch unter einem anderen Elternbeiratsvorsitzenden -, noch beim zweiten Elternabend 2020 als neugefundenes Konzept für unsere Schule mitgeteilt - hier ging es um die Vorstellung des Siegerentwurfs aus dem Planungswettbewerb. Bei beiden Terminen waren BM Braun und Frau Lippert anwesend.
Eine weitere Gelegenheit zur Information hätte sich der Stadt auch nach einem gemeinsamen Appell von Elternbeirat und Schulpflegerin an die Stadtspitze im Dezember 2021 geboten; dieser war formuliert worden, nachdem bei der Elternbeiratssitzung im Oktober 2021 alle Anwesenden (Schulleitung, EB-Mitglieder, Schulpflegerin) die offene Zugänglichkeit des Schulgeländes deutlich kritisiert hatten. In den Medien (Fürther Nachrichten, Stadtzeitung) war bislang auch noch nichts von einem neuen Konzept zu lesen gewesen.
Diese Informationspolitik der Stadt Fürth zeigt sich hier als beklagenswert unstimmig und intransparent!
Es scheint sich damit bei der fehlenden, baulichen Sicherung des Schulgeländes also nicht um einen "Planungsmangel" im eigentlichen Sinn zu handeln; vielmehr soll dieser als neues "Konzept der offenen Schule" beworben und in voller Absicht an diesem Ort umgesetzt werden.
Das ändert allerdings nichts an den Sorgen, die dazu in der OnlinePetiton geäußert wurden!
Herzliche Grüße
Dr. Anselm Horn und Katja Schmitt