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Kinder brauchen Mama und Papa. Das Wechselmodell für Deutschland.

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Jaunumi

12.03.2016 05:18

www.sueddeutsche.de/politik/familie-nach-scheidung-zuhause-im-plural-1.2902750

Auf den ersten Blick denkt man an den Artikel einer Schülerzeitung. Dann denkt man an eine fehlgeleitete Förderung von Auszubildenden bei der Süddeutschen Zeitung. Wie der Artikel wirklich den Weg in die SZ gefunden, wird wohl ein Geheimnis bleiben.

Im Kern leben die paar Zeilen des SZ-Artikels von der Aussage "Wenn Eltern sich nicht verstehen, geht kein Wechselmodell". Es wird gemeint, das Wechselmodell brauche mehr, bessere, andere Kommunikation als das Residenzmodell.

Ich denke, Sie haben nicht hier unterzeichnet, wenn Ihnen die Unsinnigkeit der SZ-Argumentation nicht klar wäre.

Frau Professor Dr. Sünderhauf hat auch dieses Pseudo-Argument in Ihrem Buch "Wechselmodell: Psychologie, Recht, Praxis" bereits im Jahre 2013 zunächst auf 50 Seiten umfangreich beleuchtet und anschließend knackig zusammen gefasst:

"Gute Kommunikation und Kooperation sind nach allen vorliegenden empirischen
Forschungsergebnissen nicht Voraussetzung für ein gelingendes Wechselmodell.
Kommunikation und Kooperation können sich aber durch abwechselnde Betreuung
mit der Zeit verbessern. Es ist weder empirisch nachweisbar, noch plausibel, dass es
einen signifikanten Unterschied im Kooperations- und Kommunikationserfordernis
zwischen den Eltern im Wechselmodell und im Residenzmodell mit Umgangskontakten gäbe. Das Wechselmodell kann auch mit relativ wenig Kommunikation zufriedenstellend funktionieren."

Und mal ehrlich: selbst wenn zwei Eltern im Residenzmodell streiten, so tun sie dies eben auch im Wechselmodell, nur dass das Kind im Wechselmodell viel mehr von seinen Eltern hat. Für das Kind ist das Wechselmodell also in jedem Fall ein Gewinn, egal wie die Eltern zanken... Und "Schlechte Kommunikation" ist für einfachere Gemüter das letzte verbliebene "Argument" gegen ein Wechselmodell. Nicht ohne Grund steht es in der SZ. Und was in der Zeitung steht, das muss man ja schließlich glauben, oder?!

Vielleicht helfen Ihre Kommentare bei Facebook, Twitter usw. der SZ ja ein wenig auf die Sprünge.

Vor vielleicht 10 Jahren.


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