19. 11. 2025 8:38

Wie war's denn gestern beim Ortsentwicklungsausschuss?

Mut machend der Auftakt, frustrierend der Verlauf, wunderlich zwischendurch und Vieles mehr.

Eine kleine feine Info-Demo im Vorfeld, mit dabei schätzungsweise 15-18 Personen, guten Gesprächen mit Bürgern, unser Modell des Ortskerns, Premiere für unser nagelneues BI-Banner und demonstrativ abgewandte Blicke einiger unserer eintreffenden gewählten Gemeindevertreter. Einer (CDU) hat Details an einem Modell benörgelt, dazu ein „ihr überzeugt mich nicht“ geknurrt - ein weiterführendes Gespräch wurde daraus leider nicht.

Drinnen dann vier Einwohner-Statements mit Hinweisen. Begründungen, Fragen und Bedenken. Applaus von den Besucherplätzen. Die Reaktionen von offizieller Seite: gefühlt hilflos, beschwichtigend, abwiegelnd, Nebelkerzen. Auch daddelndes Desinteresse wurde geboten und die Erkenntnis, dass die Planungen zum Teil auf Vermutungen beruhen (z.B. für die Aussagen in der Planbegründung zu den erreichten Kapazitätsgrenzen des derzeitigen Edeka-Marktes und zur Ablehnung einer Modernisierung durch die jetzige Eigentümerin der Alt-Immobilie können keine Nachweise erbracht werden).

Dann unsere Gemeindevertreter in der Diskussion. Klar in der Aussage gegen das geplante Bauvorhaben die Herren Pieplow (Grüne) und Hassler (SPD), mir teilweise unklar Herr Schulz (die Linke) mit Bezug zu Gefahrenabwehr bzgl. des maroden jetzigen Edeka-Marktes (?), aber gut mit der Forderung nach weniger Parkplätzen.

Der geladene Vertreter des Planungsteams Herr Kortas konnte nicht wirklich kompetent auf unsere Sachfragen antworten, erstaunte aber mit Aussagen wie:
Der Handelsverband sieht die Notwendigkeit eines Vollsortimenters in Miersdorf
Es gibt erhebliche Zahlungen in den Gemeindehaushalt
Es werden 22 Bäume rund um die Parkplätze gepflanzt
Wir haben ein Vorzeigeobjekt in puncto naturnaher Gestaltung zu erwarten.

Die Abstimmung sowohl zum vorliegenden Abwägungsbeschluss als auch zum Satzungsbeschluss: SPD und Grüne dagegen, alle anderen Vertreter (Bürger für Zeuthen, CDU, Die Linke) dafür.

Herr Kortas, der Planer, holte aus seiner Wundertüte noch die Zahl von lumpigen 5% erwartetem zusätzlichen Verkehr, wenn der Neubau seine Pforten öffnet.

Laut der Verkehrstechnischen Untersuchung 2025 wird von einer
Bestandsbelastung der Dorfstraße (L 402): 5.600 Kfz/24 h, 3 % Schwerverkehr ausgegangen.
Zusätzlicher Verkehr durch den neuen Markt: im Gutachten 300 Kfz/24 h, später in der Auswertung wird mehrfach von 570 Kfz-Fahrten/Tag gesprochen.
Wir rechnen auf Basis der Verkaufsfläche / 130 Stellplätze – mit ~900 zusätzlichen Kunden/Tag und ~600 zusätzlichen Fahrten/Tag, also *etwa +19 % Anteil am gesamten Straßenverkehr in der Dorfstraße.*

Die Gemeinde verweist auf die Straßenverkehrsprognose 2030 des Landes Brandenburg und behauptet, für die Zukunft sei „ein allgemeiner Rückgang des Verkehrsaufkommens einzuplanen“.

Der Landesbetrieb Straßenwesen (LS) erhebt Bedenken zur Anbindung an die L 402 und fordert u.a. Nachweise zu Kitas, Sichtfeldern und Schleppkurven Lkw-Anlieferung - die LkW dürfen vom Markt aus nicht zurück auf die Hoherlehmer Straße fahren, sondern MÜSSEN links abbiegen und durch den gesamten Ort fahren.

Unser Fazit: Es gibt viel zu tun und wir sollten jede Möglichkeit zum Gespräch mit den befürwortenden Gemeindevertretern – weiter geht’s!!
Die Petition ist gut angelaufen, derzeit fehlen 40 Stimmen für das Quorum.

Eure BI „Wir lieben Miersdorf“