Für einen großen Teil der im Ruhestand weiterhin Erwerbstätigen gilt eine gesetzlich festgelegt Hinzuverdienstgrenze. Diese wirkt wie eine staatlich verordnete Obergrenze für den Lebensstandard im Alter und das leider auf niedrigem und bei weitem nicht zeitgemäßem Niveau.Vor allem von Scheidung betroffenen Ruheständler, Pensionäre und Rentner denen bereits Beträge zum Versorgungsausgleich abgezogen werden treffen diese Regelungen besonders hart.Vor dem Hintergrund der steigenden Zahlen der von Altersarmut betroffenen Ruheständler, erscheint es völlig aus der Zeit gefallen, dieser Personengruppe bei Überschreiten einer gesetzlich festgelegten Hinzuverdienstgrenze die Ruhegehälter wie Versorgungsbezüge und Renten zu kürzen.Erwerbstätigkeiten von Ruheständlern sind zumeist nach der Steuerklasse VI zu versteuern und unterliegen auf diese Weise bereits einer höheren Abgabelast.Weitere staatliche Maßnahmen, dass durch zusätzliche Lebensleistung aufgebesserte Einkommen dieser Personengruppe darüber hinaus zu begrenzen, besteht daher nicht.Den Bestrebungen der Bundesregierung, einen Teil des Fachkräftemangels in Wirtschaft und Verwaltung durch das Engagement von Ruheständlern zu decken, und gleichzeitig einen Weg aus der drohenden Altersarmut zu öffnen, bietet sich hier ein geeignetes Instrument. Speziell in der aktuellen Krise durch die Pandemie und evtl. in der Zukunft zu erwartende ähnlich gelagerte Zuständen, scheint eine Überarbeitung der bestehenden Regelungen angezeigt (Stichwort Erntehelfer in der Landwirtschaft), um Ruheständlern, Pensionären und Rentnern die Möglichkeit zu eröffnen, hier Unterstützung für betroffene Betriebe zu leisten, ohne die Kürzung des Einkommens befürchten zu müssen.Leistung muss sich lohnen, besonders für diejenigen, die diese Leistung erbringen!