Petícia je adresovaná:
Franziska Giffey
Liebe Frau Giffey,
ich schreibe Ihnen aus Neukölln. Sie kennen uns, unsere Kinder und ihre Bedürfnisse hier am besten. Auch anderen Kindern in Großstädten geht es ähnlich.
Der Spielplatz ist der einzige Ort, der allein den Kindern gehört. Besonders ärmere Kinder werden unter der Schließung leiden. Kinder sind nun besonders hart betroffen. Sie müssen ausbaden, dass die Erwachsenen Krankenhäuser privatisiert, Betten abgebaut und Gewinnerwartungen nach oben geschraubt haben. Sie, die kaum an Covid-19 erkranken und – wenn man den Teststatistiken aus Südkorea und Italien glauben darf – auch weitaus seltener infiziert sind, sollen nun die Hauptlast tragen.
Kinder haben das Recht zu spielen, sich zu erholen und künstlerisch tätig zu sein, sagt die UN-Kinderrechtskonvention. Der Spielplatz ist wie kein anderer Ort geeignet, dieses Recht auszuleben. Die Straßen gehören den Autofahrerinnen, öffentliche Wege den Fußgängerinnen und Radfahrer*innen. Bleiben die Parks. Auf den Wiesen ist das Ballspielen entweder verboten oder dort tollen die Hund herum.
Außerdem sind die Parks in Großstädten meist schmutzig. Hundekot, benutze Spritzen und Müll sind eine große Gefahr für Kleinkinder.
Allein die Spielplätze, sorgsam eingezäunt, gehören ganz den Kindern.
Viele lassen ihre Kinder während der Corona-Krise auf dem Bürgersteig „austoben“, was Unfallgefahr mit sich bringt.
Ich fordere Sie auf, die Spielplätze an die Corona-Krise anzupassen und schnellstmöglich zu öffnen.
Möglichkeiten der Anpassung:
Spielplan: eine Familie - ein Spielplatz - eine bestimmte Uhrzeit;
Bedürftigkeit prüfen (Garten/kindergerechter Hinterhof vorhanden?);
Zuordnung des Spielplatzes nach Wohnsitz;
individuelle Belastung der Kinder berücksichtigen (z.B. Erkrankungen);
Spielplätze der Kitas und der Schulen öffnen und für Bedürftige nutzen;
Betreuer (Freiwillige?), die für die Einhaltung der Regeln sorgen;
besonderer Augenmerk auf das Sauberhalten, ggf. desinfizieren, Reinigungspläne erstellen.
Dôvody
Es sind, wie in jeder Krise, vor allem die armen, die sozial benachteiligten Kinder, die leiden, wenn ihre Refugien zu verbotenen Zonen werden.
Jene, bei denen kein Trampolin im Garten steht, die kein eigenes Zimmer haben!
Jene, die keinen grünen Hinterhof und keinen Balkon haben!
Unterschreibt diese Petition!
Manche meinen, dass die Eltern mit ihren Kindern ja nicht auf den Spielplatz, sondern in den Park gehen können. Damit sie die Gehwege zusammen mit den übrigen Erwachsenen, mit Fahrradfahrerinnen und Rollatorschieberinnen bevölkern? So würden wir viel mehr das gesundheitliche Wohl unserer Kinder gefährden.
Text teilweise @Anna Lehmann https://taz.de/Spielplaetze-in-der-Corona-Krise/!5668799/